Aua545: Skandalöse Missstände im Tierheim Bremen – Doggennetz zeichnet Petition

{TS-Kritik}

 

Ein  l a h a h a h a h a n g e r  Atem!

Einen sehr langen Atem zeigen die Akteure von der Interessengemeinschaft Tierheim Bremen in ihrem wirklich engagierten Bemühen, die Situation der Katzen im Tierheim Bremen zu verbessern. Schon vor gut einem Jahr war auch die Redaktion von CharityWatch.de mit diesen Tierschützern im Gespräch, um über ihren Einsatz zu berichten. Vor lauter Arbeitsdruck kam es dann aber nicht mehr dazu.

Wo Humor keine Heimat hat: DTB

Die Interessengemeinschaft Tierheim Bremen hat einen mächtigen Gegner: Wolfgang Apel, Ehrenpräsident  des Deutschen Tierschutzbundes e. V. und gleichzeitig 1. Vorsitzenden des Tierschutzvereins Bremen (neben vielen weiteren Ehrenämtern in der Szene).

Dissonanz mit Äpfelchen?  Das ist kein Spaß! Humor ist beim Deutschen Tierschutzbund ohnehin nicht erkennbar ausgeprägt. Deshalb leidet der Betonverband auch ganz besonders unter den Doggennetz-Satiren, die sich auf die eine oder andere Weise mit diesem verrosteten Großtanker der Tierschutzszene beschäftigen (Aua14  /  Aua120 (dort „Aufgabe 6“) / Aua121  (dort „Aufgabe 17“)  /  Aua241  /  Aua244  /  Aua432  /  Aua436 Aua445  /  Aua456).


450 Katzen in Dauerquarantäne

Mutige Protagonistin der Bremer Interessensgemeinschaft ist Heike Einwächter-Langer, die Apel ungefähr so gut leiden kann wie ein bestimmtes Redaktionsmitglied dahier.

Und ihr Schutzobjekt ist es allemal wert: Es sind die Katzen im Bremer Tierheim! Im September 2011 sollen im Bremer Tierheim 448 Katzen befindlich, davon 363 in Quarantäne sein. Jeder Sachkundige kriegt  bei diesen Zahlen Stirnwellen, denn um eine halbwegs tiergerechte Quarantäne von derartigen Mengen von Katzen zu gewährleisten, müsste diese wie groß sein? Eine aktuelle Mail der Initiatoren vom 5. März 2012 nennt inzwischen noch höhere Zahlen: 500 Katzen, davon 450 in Dauerquarantäne!

 

Ganz große Ausnahme: Karin Burger zeichnet Petition

Diese Redaktion leidet an einer ausgeprägten Petitionsallergie, weil die meisten dieser Initiativen im Tierschutzbereich zu schwer an ihrem Schwachsinnsfaktor tragen.

Überdies sind Petitionen von Spenden sammlenden Vereinen in der Regel nur ein Weg, um an Adressen zu kommen, die anschließend verkauft werden können. Ganz legal!  In Stefan Loipfingers Spendenmafia kann der Interessierte das nachlesen. Wer je seinen Irrglauben zu Datenschutz in diesem Bereich ablegen möchte, bitte schön:

              

Sehr interessant aus Spendersicht stellen sich zudem die Fragen in Richtung Datenschutz dar. Unumwunden gibt die Bundesregierung zu, dass ein Datenschutz in Bezug auf Namen, Adresse, Beruf und Geburtsjahr nicht existiert, sofern »die Verarbeitung oder Nutzung erforderlich ist für Zwecke der Werbung von Spenden«.

(Stefan Loipfinger: Die Spendenmafia: Schmutzige Geschäfte mit unserem Mitleid, S. 272; Hervorhebung d. Red.)   

              

Aber die Petition der Interessensgemeinschaft Tierheim Bremen ist eine Ausnahme. Sie richtet sich an die Bremer Bürgerschaft und fordert diese auf, eine tierschutzgerechte Haltung im Tierheim Bremen sicherzustellen.

Also eine Petition des kurzen Weges. Hier macht die Zeichnung Sinn.  Bisher gibt es 435 Mitzeichner (Stand: 09.03.2012). Und wenn von den rund 800 täglichen Doggennetz-Besuchern die schlappe Hälfte auch noch zeichnet, ließe sich das Unterschriftengewicht glatt verdoppeln.

 

Wolfgang-Apel-Fanclub im Aufwind

Wieder typisch Tierschutz und für das Anliegen der Interessensgemeinschaft Tierheim Bremen nach Meinung dieser Redaktion eher abträglich ist die Tatsache, dass sich der über Jahrzehnte etablierte, wenn auch nominell nicht existierende  WAF (Wolfgang-Apel-Fanclub) an die Interessensgemeinschaft dranhängt, um seine ollen Kamellen auch noch mit unters Volk zu werfen.

Dazu gehört die uralte Grundsatzfrage, ob sich eine Tierschutzorganisation für Verbesserungen im Sinne der (Nutz)Tiere auf deren Weg zur Schlachtbank einsetzen darf oder nicht. Doggennetz meint: ja! Dieses Ja hat sich ein Mitglied dieser Redaktion in wochenlangen Aufenthalten in einem Schlachthof bitter erarbeitet. Achtung: Verplauderungsgefahr!

Wie auch immer, wird jetzt in Rundmails über Tierschutzverteiler alles schön zusammengemanscht und Apel  das Projekt Neuland vorgeworfen. Damit kommen die Tierschützer wieder bei der Fundamentalopposition à la PETA und der gesamten Veganismusbewegung an.

Das hat mit den Bremer Katzen gar nichts zu tun und könnte dem Anliegen der Interessensgemeinschaft Tierheim Bremen eher schaden.

Wer sich jedoch gern in diese Bereiche verlaufen möchte, findet jede Menge Material hier.


Verzweifelt kreischt der rostige Stahl

Ein besonderes  Phänomen der Medien- und Internetwelt ist dabei wieder das Faktum, dass einer der brisantesten Artikel der jüngeren Zeit über den Deutschen Tierschutzbund e. V., nämlich dieser hier, völlig unbeachtet bleibt. Die Besorgnis erregende Nähe des großen Verbandes zu den Konzernen scheint genau das nicht zu tun: Besorgnis erregen. Das Phänomen, dass eine Sondereinrichtung auf diesem rostigen Tanker, das Tierschutzzentrum Weidefeld,  eigenen Angaben zufolge knapp 200 Euro pro Hund und Woche für – an erster Stelle genannt – Medikamente aufwendet, macht bisher ebenfalls keine Welle.

Als eine Erklärung für dieses Phänomen der ausbleibenden Welle(n) wurde dieser Redaktion jüngst angeboten: Rostiger Tanker! Heutzutage setzen die tätowierten Jungs und Menschenjäger auf Faceobook die Akzente im Tierschutz, begeistern ihr der galoppierenden Verblödung unterliegendes Publikum und dirigieren die Massen. Der „tierliebende“ Mainstream interessiere sich schon lange nicht mehr für solche unbeweglichen, weit hinter ihrer Zeit herdümpelnden Großorgas wie den Deutschen Tierschutzbund

Die Erklärung hat was.

Vermutlich sollte sich diese Redaktion mit ihrer schon längst geplanten Satire Der Aschenputtel-Präsident ein wenig eilen, bevor gar niemand mehr weiß, worauf mit dem Label <Deutscher Tierschutzbund> rekurriert wird?