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Aua542: Die göttliche Monika Gruber und der satirische Widerstand

{TS-/TV-Kritik}

 

Nein, wir sind nicht allein! Es ist doch so, dass noch ein paar andere Wache mitkriegen, wie das Privatfernsehen seinen politischen Auftrag der akzelerierten Volksverdummung immer erfolgreicher umsetzt. Zum Beispiel Monika Gruber in ihrer herrlichen neuen ZDF-Boulevard-Satire Leute, Leute! (Video der gestrigen Sendung hier im Blog).

Göttlich! Phantastisch! Sensationell! Tröstend und wohltuend! Damit verfügt das ZDF neben Neues aus der Anstalt über ein weiteres Satireformat, das den ARD-Satiregipfel ungegrüßt im düsteren Tal der systemstabilisierenden Routinebespaßung  zurücklässt.

Gruber hat im Bereich Medienkritik dasselbe Thema wie Doggennetz – auf generalisierter Ebene ohne die beengende Themenbegrenzung (Tierschutz). Plagt sich diese Redaktion mit den Zumutungen „nur“ von Vox hundkatzemaus herum, dost die bayerische Kabarettistin im ZDF dasselbe Phänomen etwas allgemeingültiger ein. Vera Int-Veen als „Blähmaid des Monats“ etikettiert stellt unseren „Black-Jack Bohrer mit der suprakutanen Höhlenmalerei“ (Aua535) natürlich weit in den Schatten.

 
Gruber unterschätzt das Ausmaß der Katastrophe

Für die letzte Sendung (06.03.2012) ist die geschätzte Kollegin allerdings für ihre Wahrnehmung, dem Zuschauer begegneten überall im Fernsehen nur „wunderschöne Gesichter und makellose Körper“ zu tadeln. Allerdings duldet diese Redaktion auch kein kollegiales Fischen in den ergiebigen Abgründen von hundkatzemaus:

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Bildzitat Screenshot von: https://www.youtube.com/watch?v=uxFXJQa0GwQ&feature=related am 06.01.2012 zur VOX-Sendung hundkatzemaus, dort die Miniserie „Harte Hunde“ über ein komplett unglaubwürdiges Tierschutzprojekt im rumänischen Timisoara.
Das Monika-Gruber-Diktum von den „wunderschönen Gesichtern und makellosen Körpern“, die dem Zuschauer allüberall im Fernsehen begegnen, diente natürlich dem Aufbau ihres Pointenfeuerwerks rund um Ming-Vasen und Mang-Nasen. Trotzdem hätte die Doggennetz-Redaktion gern erfahren, was die Kollegin denn zu dieser schwer verdaulichen Kosten zu sagen hätte? Daran an knüpft sich die Vermutung, dass mit deren Votum unser Anti-Aggressionscoach erst richtig zeigen könnte, was er denn hinsichtlich Impulskontrolle so drauf hat!!!

Grunzzufrieden lässt sich auf jeden Fall konstatieren, dass der satirische Widerstand gegen die Monstrositätenshows der Privaten und ihre skripted reality wächst. Wenigstens der satirische!

 

Fernsehkritik-TV

Dabei sind wir Frauen nicht auf uns allein zurückgeworfen und ziehen stattdessen gern noch Holger Kreymeier mit. Der fährt mit seinem Fernsehkritik-TV auch das volle juristische Risiko und hat womöglich noch mehr Klagen am Hals als Loipfinger und ich zusammen (vgl. dazu Wikipedia hier; oder als parallele Leidensgeschichte bezüglich einer einstweiligen Verfügung ganz aktuell hier).

 

Den Voyeurismus der Zuschauer bedienen

Wie menschenverachtend die scripted reality bei den Privaten ausgestaltet wird, dazu legt Kreymeier eindrückliches Beweismaterial vor. Durch Kontakt mit einem Mitwirkenden, treffender einem Opfer, der scripted Doku Schwer verliebt auf Sat1 kam der Kollege an die so genannte Produktionsbibel, der Beweis dafür, dass die Sendung komplett nach Drehbuch inszeniert wird. Wie weit die Privaten dabei gehen, ist nachstehender Order zum Umgang mit den etwas korpulenteren Mitwirkenden zu entnehmen:

              

Es ist wichtig, dass wir mit den Pfunden unserer Protagonisten auch optisch spielen und den Voyeurismus des Zuschauers bedienen.

(Zitat aus der so genannten Produktionsbibel zu Sat1 Schwer verliebt, zitiert auf Fernsehkritik-TV.) 

              


„Den Voyeurismus des Zuschauers bedienen“  …

Der Voyeurismus des Zuschauers wird auch bei hundkatzemaus, beispielsweise in der vor lauter scripted reality komplett unglaubwürdigen Miniserie „Harte Hunde“, bedient. Etwa wenn in einem Land voller Straßenhunde weit ab jeder Zivilisation eine Hündin mit Welpen als „ausgesetzt“ deklariert und von tätowierten Männern mit allen Anzeichen der emotionalen Erschütterung beweint wird, obwohl es null und keinen Hinweis darauf gibt, dass die Hündin noch die Welpen in einem kausalen Zeitfenster mit ihrer Entdeckung ausgesetzt wurden. Denn in einem Land voller Straßenhunde leben die Hunde … richtig: auf der Straße, im Gelände, neben einer Müllkippe oder wo sonst sie Lebensraum finden.