Aua517: Deutscher Tierschutzbund: Noch Fragen? Ja: 22!
{TS-Kritik}
Hinter meinem aktuellen CharityWatch.de–Artikel über den Deutschen Tierschutzbund stecken mehrere Monate Recherche. Die Ergebnisse können sich sehen lassen:
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ein Präsident, von dem nicht zu erfahren ist, ob er haupt- oder ehrenamtlich tätig ist; |
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irritierend hohe Spenden aus der Industrie und widersprüchliche Auskünfte dazu vom Deutschen Tierschutzbund; |
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irritierend hohe Medikamentenkosten für die Hunde im Tierschutzzentrum Weidefeld |
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plus der Statements einschlägiger Transparenzhüter. |
Den ganzen Roman lesen Sie hier!
Das ist noch nicht alles!
Aber eben: Roman! Deshalb mussten aufgrund der besseren Lesbarkeit und Akzeptanz für die CharityWatch.de-Leser einige Absätze gekürzt werden.
Das verhält sich freilich bei den Doggennetz-Lesern etwas anders: Wer hier kein geübter Leser ist, der ging schon lange von der Stange.
Deshalb fügt die Redaktion nachstehend hier die Absätze ein, welche rein aus Lesekomfortgründen in der CW-Version gekürzt wurden:
Zum Themenkomplex Tierschutzzentrum Weidefeld
Wer schreibt? Obwohl am 2. Oktober 2011 Thomas Schröder als neuer Präsident des DTB gewählt wurde, wendet sich Wolfgang Apel auf dem Briefpapier des Verbands und mit Briefkopf des amtierenden Präsidenten im 9. November 2011 an potenzielle Spender. „Helfen Sie den Hunden in Weidefeld“ titelt das Schreiben, das auch von Wolfgang Apel unterschrieben ist. Nach einer Erklärung dieses Phänomens fragt die CW-Presseanfrage den DTB vergebens.
Zum Themenkomplex <Martin Rütter hilft>:
Martin Rütter hilft. Im Dezember 2011 strahlte der Privatsender VOX die zweiteilige Spenden-Doku „Martin Rütter hilft“ aus. Dabei besuchte der bekannte Hundetrainer mehrere Tierschutzprojekte im In- und Ausland. Für die Spenden wurde ein eigens eingerichtetes Treuhandkonto des DTB benannt. In einer Pressemitteilung kurz vor Weihnachten verkündet VOX den Gesamterlös von Einzel-, Firmen- und Sachspenden auf über 600.000 Euro. Allein über die Spendenhotline seien 251.175 Euro zusammengekommen. Aus den von VOX veröffentlichten Zahlen lässt sich aber nicht mit Sicherheit errechnen, wie viel Geld aus dieser Spendendoku auf dem Treuhandkonto des DTB eingegangen ist. Und die Frage nach dieser Summe beantwortet der bekannte Dachverband nicht. Warum? Auch gibt es keine Pressemitteilung des DTB zum Erfolg dieser Spendensondersendung.
Zum Themenkomplex Ukraine:
Engagement Ukraine. Die Hundetötungen in der Ukraine sind derzeit das prominenteste Tierschutzthema. Auch der DTB engagiert sich gegen diese Tötungen. In einer Pressemitteilung vom 12. Dezember 2011 berichten die Tierschützer von Gesprächen im Rathaus von Kiew. Mit von der Partie auf die Reise in die Ukraine war neben dem amtierenden Präsident Thomas Schröder auch der Ehrenpräsident Wolfgang Apel. Warum muss der Ehrenpräsident mit auf solch einen Termin, der mit entsprechenden Reisekosten verbunden ist? Wer hat die Kosten für ihn und Schröder getragen? Des Weiteren berichtet die Pressemitteilung des DTB, der Verband sei auf dieser Reise von „der Sky-Bundesliga-Moderatorin Jessica Kastrop“ begleitet worden. Was hat eine Bundesliga-Moderatorin mit einer Reise der beiden DTB-Präsidenten nach Kiew zu tun? Und wer hat die Reisekosten für Jessica Kastrop bezahlt? Auch das sind Fragen aus der großen CW-Presseanfrage an den Deutschen Tierschutzbund, dessen Beantwortung dieser pauschal abgelehnt hat.
Wenig Erfolg. Und gerade im Kontext mit dem langjährigen Engagement des DTB in der Ukraine tauchen weitere Frage auf. In einem Bericht 2009 in der Vereinszeitschrift „Du und das Tier“ hatten sich die Verantwortlichen selbst gelobt: „In den Kommunen beginnt ein Umdenken und die Tötung der Tiere wird aufhören.“ Inzwischen wissen alle, dass die Tötungen eben nicht aufgehört haben. Auch zu diesem Widerspruch wurde der DTB zum Statement aufgefordert. Überdies war gefragt, wie häufig und zu welchen Kosten DTB-Verbandsfunktionäre 2010 und 2011 in der Ukraine waren. Keine Auskunft.
Schlussbemerkung
Eine Pikanterie am Rande ist der kolportierte „Eindruck“ des DZI in der Presseantwort an CW, mit dem nichts anderes als eine subtile Form der Pressezensur weitergegeben wird. Die Auskunftsverweigerung auf eine Presseanfrage hinter mehr oder weniger vorgehaltener Hand auch mit den Veröffentlichungen der Artikelverfasserin als Publizistin an einem völlig anderen Ort [Anmerkung der DN-Red.: gemeint ist Doggennetz!] zu begründen, zensiert die Presse. Solche madonnenhaften Empfindlichkeiten kann sich der Deutsche Tierschutzbund auch nur deshalb erlauben, weil die Personaldecke in der engen journalistischen Nische, aus der heraus der Tierschutz kritisch beleuchtet wird, mit zwei Personen reichlich knapp ausgestattet ist.
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So weit die im Original-CW-Artikel nicht erscheinenden Passagen.
Aber auch das ist noch nicht alles!
Damit ist die Recherchemappe zum Deutschen Tierschutzbund e. V. aber noch nicht leer. Ganz im Gegenteil: Ein ganz besonders brisantes Dokument wurde im aktuellen Artikel nicht bearbeitet. Da redaktionell noch nicht abschließend über das geeignete Vorgehen entschieden ist, bleibt das Thema Deutscher Tierschutzbund e. V. spannend!
Satiren über den Deutschen Tierschutzbund e. V.
Da aus den Presseantworten der Transparenzhüter mehr oder weniger deutlich zu lesen ist, dass die Gründe für die verweigerte Presseantwort unter Umständen „mit den konkreten Erfahrungen und Einschätzungen des Verbandes bezüglich Ihrer eigenen Publikationstätigkeit“ zusammenhängen könnten, was sich de facto in Bezug auf den DTB nur auf die Satiren über diesen beziehen kann, hier noch einmal eine Übersicht über diese:
Aua14 / Aua120 (dort „Aufgabe 6“) / Aua121 (dort „Aufgabe 17“) / Aua241 / Aua244 / Aua432 / Aua436 / Aua445 / Aua456