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Aua455: MENSCHEN, TIERE UND DOKTOREN: Der qualvolle Tod des Hahn Sandro

{satirische TV-Kritik – zart jenseits der Fassung}

 

Es ist bitter für den Satiriker, wenn er von der Realität überholt wird. Gerade war ein Text in der Produktion dahingehend, dass VOX auf den Menschen-,Tiere-und-Doktoren-Pferde-Euthanasie-Skandal vom 28.12.2011 dahingehend reagiert habe, diese Sendung umzutiteln wahlweise in Tierärzte-Murks am laufenden Meter oder Uups – Die Tierärzte-Pannenshow!

Und schon schießt der begnadete Doktor Dreesen den nächsten Bock: Während der Kastration von Hahn Sandro wird dieser zwei Mal wach. Die Qual überlebt er nicht und stirbt.

Der gute Mann muss ein kapitales Problem mit Narkosemitteln haben: Die hufkrebskranke Mutterstute kriegt er nicht in den Schlaf und den Hahn Sandro operiert er in der Sendung vom 29.12.2011 über die Wupper!

Das Video ist hier verfügbar. Die Sandro-Tragödie beginnt bei etwa 0:32:03!


Zweifaches perioperatives Erwachen plus Exitus

Wenn es nur das gewesen wäre!

Aber das Leiden dieses Tieres ist beträchtlich. Während der Tierarzt mit dem Skalpell an ihm herumschneidet, wird er zwei Mal wach! Und wie schon bei der grauenhaften Euthanasie der Stute (vgl. Aua453) stellt der Tierarzt verblüfft fest: „Jetzt haben wir ein Problem.“ Damit hat er allerdings recht, denn diese bestialische Tortur überlebt Sandro nicht!

Angesichts dieser enormen Erfolgsquote von Landtierarzt Dreesen fallen seine flapsigen Kommentare ganz besonders schräg auf. Schon die Einfangaktion des Hahns und die lockeren Sprüche seines Vollstreckers liebäugeln mit einem Zynismus, der durch Sandros Tod seine Bestätigung findet.

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Bildzitat Screenshot von: https://www.voxnow.de/menschen-tiere-doktoren/blinde-baghira-muss-zum-arzt.php?container_id=73140&player=1&season=0 am 31.12.2011
Menschen, Tiere & Doktoren vom 29.12.2011: Landtierarzt Dr. Dreesen, der gemäß Kommentar aus dem Off noch nie einen Hahn kastriert hat, versucht das in dieser Sendung einmal vor laufender Kamera und ohne jede Assistenz. Zuvor hatte er noch erklärt, wie tief in den Bauchraum hinein man operieren muss, um einen Hahn zu kastrieren, dessen Hoden irgendwo zwischen Lunge und Nieren liegen. Bitte beachten Sie die akribische Sorgfalt, mit der das Narkosegas nach dem ersten Erwachen des Hahns aufgedreht wird …

Ein historischer Moment auf Doggennetz!

Achtung, jetzt kommt ein historischer Moment:

  PeTA, hilf!!!  

Treue DN-Leser werden ihren Augen nicht trauen wollen, wurde die bekannte Tierrechtsorga auf dieser Site doch schon häufiger – und natürlich immer berechtigt! – kritisiert.

Aber was in der Sendung Menschen, Tiere & Doktoren in den letzten Tagen an Tierschinderei zur Zuschauerbelustigung geliefert wurde, ist mehr als tierschutzrelevant!

Darf sich das Fernsehen eigentlich alles erlauben? 

Sind das wirklich „Unfälle“???

Wenn sich die tierquälerischen Katastrophen in dieser Dichte reihen, sind sie dann wirklich noch als unbeabsichtigte Zufälle zu kategorisieren? Und vor allem: Würde man „Unfälle“ dann auch ausstrahlen? Von verantwortlichen Ärzten dafür gern benutzter Terminus: „schicksalhafter Verlauf“. Oder erreicht die „scripted reality“ hier ganz neue Dimensionen? Am 28. Dezember die Stute, am 29. Dezember der Hahn.

Überlegen wir einmal: Wie oft haben die Zuschauer jetzt schon Kastrationen diverser Tiere gesehen? Inzwischen kann es doch dieser oder jener schon selbst? Langeweile? Warum dann nicht die nächste Stufe der Unterhaltung mutig beschreiten?

Doggennetz-Meinung: Das waren keine unvorhergesehenen Zwischenfälle …


Warum schweigen die Tierschützer?

Die Sendung wurde am 29. Dezember 2011 ausgestrahlt. Heute ist der 31. Dezember 2011.

Bisher fehlen:

                *  Eine Lichterkette von Tierschützern in Gedenken an Sandro!                
 * Eine Pressekonferenz vom ETN in Begleitung von C- bis Z-Promis und schwerreichen Dunkelmännern.
 * Ein aufrüttelndes Statement von Prinzessin Maja zu Hohenzollern im Fernsehen!
 * Eine Petition an die zuständige Tierärztekammer, diesen Tierarzt endlich aus dem Verkehr zu ziehen.
 * Ein von PETA und PRO WAL ausgesetztes Kopfgeld für denjenigen, der Dr. Dreesen alle denkbaren Narkosemittel und –instrumente klaut.
 * Eine Tierschützer-Demo vor der VOX-Verwaltungszentrale.
 * Ein Video-Online-Spiel, bei dem Hähne Dr. Dreesen betäubungslos kastrieren dürfen.


Ein Hahn ist kein Hund ist keine Katze!

Sorry, Sandro, ich fürchte, du hast keine Lobby! Die deutschen Tierschützer sind wahrlich mit dringenderen Angelegenheiten beschäftigt, als sich über einen zur Belustigung der Fernsehzuschauer vor laufender Kamera perioperativ hingerichteten Hahn zu echauffieren! Wäre das mit einem Hund oder einer Katze passiert: Aber hallo!

Wenn du mit offenem Leib so über die Regenbogenbrücke schlappst und die Depression dich anwandelt – denk einfach an die Einschaltquote bei VOX Menschen, Tiere & Doktoren und die vielen Unternehmen, die ihre Werbung mit deinem qualvollen Tod aufbrezeln konnten!

 

 

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