Aua430: Hundetötungen in der Ukraine: Märchenstunde des Deutschen Tierschutzbundes e. V.

{TS-Kritik}

 

Was müssen sich Tierfreunde derzeit nicht alles für hehre Versprechungen und Verkündigungen deutscher Tierschutzvereinsfunktionäre anhören, die – auf wessen Kosten eigentlich???- derzeit alle in die Ukraine fliegen und dort mit viel Spektakel Pressekonferenzen abhalten. Die Prominenz ballt sich (vgl. Aua424 – unten unter der Zwischenüberschrift „ETN: Ganz feine Leute“).

Und das Problem ist so massiv, dass selbst der Ehrenpräsident des Deutschen Tierschutzbundes e. V., Wolfgang Apel, auf die Ehre und die damit eigentlich verbundene Inaktivität pfeift, den nominellen Präsidenten, Thomas Schröder,  des Deutschen Tierschutzbundes e. V. auf dessen Reise in die Ukraine sicherheitshalber begleitet und ihn bei der dortigen Pressekonferenz dann auch gar nicht zu Wort kommen lässt – zumindest nicht zu Worten, die in der Pressemeldung dieser PK auch als Emissionen des aktuellen Präsidenten kolportiert werden würden. Das einzige Zitat wird zeitgleich beiden in den Mund gelegt.

An dieser mehr als passenden Stelle würde sich die Redaktion am liebsten selbst zitieren. Aber: Tut man das? Ebent!

 

Blick zurück in Verwirrung

Die aktuellen Verlautbarungen, Versprechungen, Ankündigungen, „Erfolge“, Durchbrüche, Initiativen und was der selbst aufgepflanzte Lorbeer sonst noch an Heldentaten ausschüttet, ist schlechterdings nicht zu überprüfen oder zu widerlegen. In einem halben Jahr vielleicht – aber wer erinnert sich da schon an das Gewäsch von heute?

Deshalb lädt die Redaktion die Doggennetz-Leser in die Zeitmaschine ein, saust an den Anfang des Jahres 2009 zurück und zitiert das DTSB-hauseigene Publikationsorgan Du und das Tier (1/2009) sowie den Dauerpräsidenten Wolfgang Apel ganz persönlich – zum Thema Ukraine. Lesen Sie von den nahezu Schwindel-erregenden (?) Erfolgen des DTSB ebendort:

Unter der Überschrift Das Vorbild macht Schule zum Projekt Odessa wird dort von der 3. Tierschutzkonferenz im Herbst 2008 berichtet:

              

Mit der konsequenten Umsetzung seines Straßentier-Hilfskonzepts „Fangen, Kastrieren und Freilassen“ in Odessa in der Ukraine überzeugt der Deutsche Tierschutzbund nicht nur Tierfreunde, sondern auch Kritiker. Die 3. Tierschutzkonferenz im Herbst 2008 hat dazu beigetragen, die Idee auch in andere Städte der Ukraine und Moldawiens weiterzutragen.
(Odessa: Das Vorbild macht Schule in Du und das Tier, 1/2009; Hervorhebung d. Red.)

              

Lange hat diese erfolgreich weitergetragene Idee in den anderen  Städten der Ukraine aber wohl doch nicht vorgehalten oder wie ist das aktuell berichtete, wenn auch nicht überprüfbare Massentöten zu verstehen?

Leider kann man sich auch nicht damit trösten, dass der DTSB hier vielleicht nur von einem Inselerfolg (Odessa) berichtet, denn er behauptet:

              

Zur 3. Tierschztzkonferenz reisten Vertreter aus zehn Städten der Ukraine und Moldawiens an.
(Odessa: Das Vorbild macht Schule in Du und das Tier, 1/2009; Hervorhebung d. Red.)

              

2009 noch verkündet der DTSB siegesgewiss:

              

In einer intensiven, sachlichen Diskussion zeigte sich, wie sehr das erfolgreiche Projekt Vorbehalte vor allem bei den Kommunalpolitikern abbaute. Über Jahrzehnte hatten die Kommunen in der Ukraine ihre Straßentierpopulationen allein durch Erschlagen, Ertränken oder Vergagen zu reduzieren versucht.
(Odessa: Das Vorbild macht Schule in Du und das Tier, 1/2009; Hervorhebung d. Red.. Das Verb „hatten“ ist Plusquamperfekt und bezeugt das maximal denkbare Maß von Vergangenheit!)

              

Dann jubelt das Magazin: „Der Erfolg gibt den Tierschützern recht!“


Wenn heute nicht wahr ist, was gestern erzählt …

Herr Apel, wir hätten da mal eine Frage: WELCHER ERFOLG??? Ist es jener Erfolg, der Sie im November 2011 dazu veranlasst, wieder in die Ukraine zu fliegen, zum selben Thema?

              

Die Resonanz ist groß. In den Kommunen beginnt ein Umdenken und die Tötung der Tiere wird aufhören.
(Odessa: Das Vorbild macht Schule in Du und das Tier, 1/2009; Hervorhebung d. Red.)

              

Aha!

Jetzt haben wir nur noch das Zeitmaschinen-Problem. Denn irgendwie passen die verschiedenen Meldungen aus 2009 und Ende 2011 nicht zueinander.

Und Doggennetz in seiner ganz speziellen Logik denkt:

               Wenn heute nicht (spürbar) wahr ist,
was gestern verkündet wurde,
wie sehr lohnen sich dann Spenden von heute
für die Wahrheit von morgen?