Aua399: Solinger Tierhenker gefasst – Staat funktioniert noch!
{TS-Kritik}
Noch funktioniert unser Staat, zumindest im Fall der erhängten Welpin Bella in Solingen. Doggennetz hatte in Aua395 darüber berichtet, wie Tierschützer die Exekutive ihres Auftrags zu entkleiden trachten und die Strafverfolgung bzw. die Ergreifung von Tätern selbst in die Hand nehmen. Wie immer: getragen von Spendengeldern!
Vorne weg PETA mit einer ausgesetzten Belohnung, dahinter ProWal mit dem bekannten Aktivisten Andreas Morlok, der eine Ergreifungsprämie für den ganz offensichtlich psychisch gestörten Täter in Höhe von 1.700 Euro ausgesetzt hatte.
Einem aktuellen Bericht in rp-online zufolge, hatte der Mann am Sonntag eine weitere Seniorin brutal niedergeschlagen – von einem Hund ist in diesem Fall nicht die Rede. Ein Fluchtversuch in den nahe gelegenen Park endete mit der Festnahme. Jetzt hat der Mann ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des versuchten Totschlags an den Hacken.
Die Staatsanwaltschaft hat zusammen mit der Polizei Wuppertal zu der Festnahme des Täters ebenfalls eine Presseerklärung abgegeben.
Der Fall ist also – hinsichtlich des Welpenmordes – geklärt.
Nicht geklärt, dafür aber interessant ist die Frage, was denn nun mit den gespendeten Geldern passiert?
Und was macht ProWal jetzt mit den 10.000 gedruckten Flyern?
Apropos ProWal
In Aua395 hatte die Redaktion auch auf die besondere Rechtsform von ProWal, eine gemeinnützige Unternehmergesellschaft (gUG), hingewiesen.
Für Interessierte zu der Fragen, welche Bedeutung die Rechtsform einer gUG für die Verwendung von Spendengeldern hat, verweise ich noch einmal auf meinen CharityWatch.de-Artikel über die gUG Stiftung Menschen für Tiere: Bei der neuen Rechtsform „gemeinnützige Unternehmergesellschaft“ nämlich steht die Pflicht zur Rücklagenbildung in einem Spannungsverhältnis zum Gemeinnützigkeitsrecht. Spender sollten wissen, dass es bei dieser Rechtsform juristisch und fiskalisch zwingend ist, der Rücklagenbildung bis zum Erreichen des Stammkapitals den Vorrang zu geben.
Umfeld der Sekte Universelles Leben
Andreas Morlok, fast immer in einem Atemzug genannt mit Jürgen Ortmüller vom Wal- und Delfinschutzforum WSDF, hatte in der Zeitschrift Freiheit für Tiere Heft 1/2011 seinen Auftritt. Die Zeitschrift Freiheit für Tiere erscheint im Verlag „Das Brennglas“. Dieser Verlag wird, auch gemäß einem Oberlandesgerichtsurteil, zum Umfeld der Sekte Universelles Leben gerechnet.
Doggennetz-Senf:
Die Umtriebe der Tierschützer im Fall der Solinger Welpin Bella waren vollkommen unnötiger, dafür aber werbeträchtiger (Nennung in Bild.de) Aktionismus im naseweisen Vorgriff auf die Arbeit der Polizei und Ermittlungsbehörden. Bei diesem tierschützerischen Aktionismus, der sich Aufgaben dieses Staats anmaßt, darf man eine von der Redaktion zwar nicht in jedem Fall als bewusst unterstellte, durchaus aber mögliche Nebenbotschaft nicht unterschlagen: Die dauernde Message, dass dieser Staat, zumindest in Relation zu dem absolut gesetzten Wert TIER, nicht funktioniere.
Die Redaktion wird dieser Botschaft, die mal mehr, mal weniger offensichtlich permanent und gezielt von Tierschützer-Adressen abgesetzt wird, zusammen mit dem wachen Auge auf den rechten Rand dieser Gesellschaft in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit widmen.