Aua381: Zarenhof – Gnadenhof Momo – Vitzeroda: Immer das Gleiche!
{TS-Kritik}
Den Tierschutz-Skandal „Zarenhof“ kennen alle.
Den Tierschutz-Skandal „Gnadenhof Momo“ kennen viele.
Den Tierschutz-Skandal Vitzeroda kennen einige.
Und er beschäftigt viele Tierschützer seit Jahren: In einer ehemaligen Kaserne in Thüringen wurden eine bis letzte Woche unbekannte Anzahl von Hunden unter vermutlich katastrophalen Bedingungen gehalten.
Das Ganze firmiert wieder unter dem Label „Tierschutz“.
Unter denjenigen, die den Fall Vitzeroda schon geraume Zeit dokumentieren, finden sich leider auch Quellen, die aufgrund ihrer Unseriosität keinesfalls genannt werden können, weil deren Verfasser sich durch das nicht nachvollziehbare Eintreten für den Gnadenhof Momo als ernst zu nehmende Chronisten für alle Zeit diskreditiert haben.
Informationen über den Verlauf bisher finden sich aber z. B. auch auf Tier und Schutz.
Uralter Fall
Vitzeroda ist ein uralter Fall. 15 Jahre lang wurden dort Hunde unter unsäglichen Bedingungen auf einem Gelände ohne Wasser und Strom gehalten.
Das jahrelange Leiden der Tiere dort muss vermutlich dem seinerzeit zuständigen Amtsveterinär angelastet werden. Darüber besteht auch Konsens in der örtlichen Presse. In einem aktuellen Artikel beschreibt die Thüringer Allgemeine diese Untätigkeit mit „[…] das Veterinäramt stellte sich taub.“
Als „Wende“ im Fall Vitzeroda wird dann auch der Amtsleiterwechsel im Juni 2011 bezeichnet, als Dr. Eva Rähse die Regie übernahm. Wie im Fall Gnadenhof Momo bedurfte es aber auch hier eines richterlichen Durchsuchungsbeschlusses, um auf das Gelände zu kommen.
Fernsehbericht Ende Oktober
Der MDR berichtete am 26. Oktober 2011 mit eindrücklichen Bildern von der Katastrophe. Zwar kamen weder Tierschützer noch Journalisten auf das Gelände, aber die zu sehenden Zustände sprachen für sich.
Wermutstropfen: Aktion Tier
Vergangene Woche nun erfolgte die Räumung der Kaserne. Die Angaben zur Anzahl der dort beschlagnahmten Tiere schwanken: in Foren ist von rund 120 Hunden die Rede. Die Thüringer Allgemeine schreibt: „mehr als 100 Hunde“. Auch alle Nutztiere sollen dort weggenommen worden sein.
Der Wartburgkreis hat es bisher trotz der Dimension dieses Falles nicht für nötig befunden, eine allgemeine Pressemitteilung herauszugeben. Wer Informationen wünscht, muss dezidiert und schriftlich bei der Pressestelle anfragen.
Als bitterer Wermutstropfen dieser Rettungsaktion ist die Beteiligung der Tierschutzorganisation Aktion Tier zu bewerten.
Es ist verwunderlich, dass sowohl eine Behörde wie das öffentlich-rechtliche Fernsehen mit einer Tierschutzorganisation zusammen einen solchen Fall wuppt, die dermaßen in der Kritik steht. Um nicht unnötig weit vom Thema wegzuführen, hier einige Links zu diesem ganz besonderen Verein:
>>>> https://de.wikipedia.org/wiki/Aktion_Tier_%E2%80%93_Menschen_f%C3%BCr_Tiere
>>>> https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-67153489.html
>>>> http://www.charitywatch.de/?id=591
>>>> http://www.charitywatch.de/?id=594
>>>> http://www.charitywatch.de/?id=867
>>>> http://www.charitywatch.de/?id=906
Erst im Sommer warnte die Verbraucherschutzzentale Mülheim vor diesen Tierschützer – vgl. Aua268.
Auch in Stefan Loipfinger Buch „Spendenmafia“ kommt Aktion Tier ab Seite 132 breit zur Darstellung.
Wie gut das öffentlich-rechtliche Fernsehen mit solchen Tierschutzorganisationen jenseits der Seriosität zusammenarbeitet, das wird am kommenden Mittwoch in MDR exakt um 20.15 Uhr zu sehen sein. Denn die Beschlagnahmung soll – alles Gerüchteküche – unter einem absoluten und für die ängstlichen Hunde zusätzlich belastenden Großaufgebot an Veterinär, Polizei, Feuerwehr, Tierschützer und Fernsehteam erfolgt sein.
Tierschutzcentrum Meißen
Unbelastet von den Erfordernissen des Schutzes von Persönlichkeitsrechten (Namensnennung der Tierhalterin) berichtet das zu Aktion Tier gehörende Tierschutzcentrum Meißen in einer vier Absätze umfassenden Mitteilung über die Beschlagnahmung am 10. November 2011. Dort wird auch kurz der Zustand der Tiere skizziert: Wunden, Tumore, Milben, Flöhen etc.
Völlig ungeklärt ist der Verbleib der Hunde. Das Tierschutzcentrum Meißen hat nach eigenen Angaben 65 Hunde übernommen.
Und wo ist der Rest?
Und wo sind die Nutztiere?
Die Qual der Empörungswahl
Worüber soll man sich jetzt mehr aufregen?
>>>> Über die Tatsache eines weiteren Tierschutzskandals? (Und dem Wissen, das sich auch die nächste Jahre einer an den nächsten reihen wird, ohne dass konkret zu erfahren ist, welche Tierschützer und welche Orgas diese Hundehöllen jeweils beliefern? DASS sie aber auch mit Auslandshunden beliefert werden, das steht seit Zarenhof und Dörrieloh fest!)
>>>> Über ein jahrelang und angesichts massiven Tierleids untätiges Veterinäramt?
>>>> Über die Schlafmützigkeit des Wartburgkreises?
>>>> Über das öffentlich-rechtliche Fernsehen, das sich von einem Verein wie Aktion Tier vor den Karren spannen lässt?
>>>> Über die Persönlichkeitsspaltung mancher Berichterstatter, die hier geißeln, was sie „dort“ guthießen?