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Aua369: Offener Brief an den polnischen Premierminister Donald Tusk: Einstellung der unkontrollierten Ausfuhr von Hunde nach Deutschland

 

{TS-Kritik}

[05.11.2011]

 
[Text wurde am 07.11.2011 aktualisiert – siehe unten!]

[Aktualisierung vom 03.06.2013: Wieder gibt es Ärger zwischen polnischen Tierfreunden und deutschen Tierschützern – vgl. dazu Aua994! Die in der Ursprungsversion dieses Artikels gesetzten Links sind inzwischen teilweise nicht mehr verfügbar. Verständlicherweise, ist der Text doch fast zwei Jahre alt. Inaktive Links wurden deshalb bei der Aktualisierung am 03.06.2013 entfernt.]


Die polnischen Tierschützer zeigen Stehvermögen. Zuerst wandten sie sich in einem offenen Brief an den Bürgermeister der Stadt Mielec, einen Transport des Vereins Dobermann Nothilfe e. V. am 7. Oktober 2011 zu verhindern (vgl. Aua316).

Gleichzeitig richteten sie auch ein entsprechendes Schreiben an den polnischen Tierschutzverein in Mielec (vgl. Aua317). Parallel dazu starteten sie auf Facebook einen Aufruf unter dem Titel Stop den Hundehändlern – keine Ausfuhr von Streunern nach Deutschland“ (vgl. Aua320).

 

Peinliche deutsche Reaktion

Die peinlichste Reaktion deutscher Tierschützer auf diesen Protest der polnischen Tierfreunde, der sich nicht gegen einzelne (deutsche) Vereine, sondern dezidiert gegen die polnischen Veterinärbehörden richtet, war eine anwaltliche Intervention gegen den einzigen Medienplatz in Deutschland, auf dem der Brief veröffentlicht worden war: Doggennetz (vgl. Aua316). Unter der Androhung weitergehender rechtlicher Schritte musste die Redaktion entscheidende Passagen des inhaltlich von Doggennetz nicht zu verantwortenden Briefes löschen (vgl. Aua316).

Die Intelligenz dieser Intervention ist besonders auch dahingehend zu bezweifeln, als dieser offene Brief in Polen und in den polnischen Foren selbstverständlich ungekürzt zu lesen ist.

 

Amtsenthebung des obersten polnischen Veterinärs gefordert

In dem Schreiben an den polnischen Premierminister Donald Tusk vom 19. Oktober 2011 fordern die polnischen Tierschützer die Amtsenthebung des obersten polnischen Veterinärs.

Zu dessen ausbleibenden Reaktionen auf den aktuellen Fall – Dobermann Nothilfe e. V. – lesen Sie bitte meinen aktuellen CharityWatch.de-Artikel über den Verein.  Den „unverständlichen“ Reaktionen des polnischen Veterinärs gesellen sich dabei ganz eigentümliche Vorgänge bei deutschen Veterinärbehörden zu! 

Erneut fordern die polnischen Kollegen

einen verlässlichen Nachweis darüber,

wo all die Hunde bleiben, welche nach

Deutschland verbracht werden.

Das ist ihr Kernanliegen,

das Zentrum der Kritik.

(Und die hat nichts mit
einzelnen deutschen Vereinen zu tun!)

         


Um der deutschen Auslandstierschutzszene nicht gleich wieder das Instrumentarium in die Hände zu spielen, die Pressefreiheit und die Veröffentlichung von wichtigen gesellschaftlichen und politischen Vorgängen, die im Ausland zum Thema Tierschutz stattfinden, zu begrenzen, wird Doggennetz den offenen Brief an den polnischen Premierminister hier nicht einstellen, sondern lediglich verlinken: hier!

Doggennetz-Leser sollten diesen Komfortverlust aber bitte als das begreifen, was er nach Meinung der DN-Redaktion ist: eine bedenkliche Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit!

Facebook-User hier!


Faktum zur freien Gedankenbehandlung

Zum aktuellen Fall Dobermann Nothilfe e. V. sei den Doggennetz-Lesern noch ein schlichtes Faktum zur freien gedanklichen Handhabung überreicht.

Am 7. Oktober 2011 hat der Verein gemäß schriftlicher Bestätigung des Veterinäramts Altenkirchen 67 Hunde aus Polen nach Deutschland geholt.

Am 5. November 2011, also vier Wochen später, bietet der Verein auf der Vermittlungsplattform Tiervermittlung.de aktuell 136 Hunde zur Vermittlung an (siehe Screenshot).

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Bildzitat: Screenshot von www.tiervermittlung.de (Original-URL hier) am 05.11.2011 / 10.06 Uhr.
Der Verein Dobermann Nothilfe e. V. bietet hier 136 Hunde zur Vermittlung an.


Ob der Verein nun über 136 Pflegeplätze verfügt? Dann wäre er wirklich zu beneiden!

Oder ob der Verein 136 Hunde in den völlig verwaisten, flächendeckend leerstehenden deutschen Tierheimen untergebracht hat,

.. all diese Fragen kann Doggennetz nicht beantworten.

Und der Verein, dem solche und andere Fragen vorgelegt wurden, tut es nicht!

Aktualisierung vom 07.11.2011:

Info an die deutschen Medien!

Die polnischen Tierfreunde teilen der DN-Redaktion heute mit, dass der offene Brief an den polnischen Premierminister Anfang November auch an deutsche Medien verschickt wurde.

Dabei befand sich folgender Zusatztext für die deutschen Medien:

              

ILLEGALE AUSFUHREN POLNISCHER HUNDE NACH DEUTSCHLAND


Sehr geehrte Damen und Herren !

Mit Bedauern teilen wir Ihnen mit, dass in den Jahren 2008 bis 2011 heimlich und in Massentransporten (mehrere Dutzend Hunde pro Transport), vor allem aber ohne jegliche amtsärztliche Kontrolle,  über 500 Hunde aus dem Tierheim in Mielec nach Deutschland gebracht worden sind.

Dieser Sachverhalt stellt nicht nur eine Tierseuchenbedrohung dar, sondern erregt auch unsere Besorgnis  über das ungewisse Schicksal dieser Tiere.

Informationen diesbezüglich entnehmen Sie bitte der Sendung des poln. TV Rzeszow „Pytania do“  mit dem unten angefügten  Link.

Wir haben herausgefunden, dass unkontrollierte Hundetransporte nach Deutschland auch aus vielen anderen polnischen Tierheimen stattfinden.

Daher fordern wir in einem Offenen Brief an den Premierminister Donald Tusk, unterschrieben von über 346 Tierschützern,  die Amtsenthebung des obersten Amtsveterinärs Janusz Zwi?zek. 

Untenstehend veröffentlichen wir diesen Brief.

[Es folgt oben verlinkter offener Brief an Donald Tusk]