Aua256: Psychisch krank statt vermeintlich tierlieb

{TS-Kritik}

 

Das Veterinäramt im Landkreis Haßberge hat schwer zu tun. Nicht nur mussten die Amtstierärzte erst kürzlich das Tierheim Haßfurt, ehemals Mitglied im Deutschen Tierschutzbund e. V., schließen (vgl. Aua226, Aua233, Aua243). Darüber hinaus ist der einzige staatliche Repräsentant des Tierschutzes, der so dringend genau dieser staatlichen Kontrolle bedarf, auch noch mit zahlreichen Animal-Hoarding-Fällen konfrontiert: 141 Katzen im Hause einer Tierschützerin, 180 Meerschweinchen bei einem anderen Animal Hoarder.

Die MainPost, positiv auffallend in ihrer kritischen Berichterstattung über die Zustände im Tierheim Haßfurt, gießt in einem aktuellen Bericht über dieses weite tierschützerische Arbeitsfeld der Veterinäre das dahinter stehende Problem in eine Volltreffer-Überschrift, die weit über das Berichtete hinausgreift:

Psychisch krank statt vermeintlich tierlieb
(Quelle)      

 

Auch die in der Tierschutzszene so beliebte wie künstliche Abspaltung des Animal-Hoarder-Problems in den „privaten“ Tierhalterbereich lässt die kommentierende Amtstierärztin Simone Nowak nicht zu: „Viele Leuten wollen helfen und seien sogar selbst im Tierschutz aktiv, so auch die Betroffene, in deren Wohnung 141 Katzen hausten.“ (Quelle; Hervorhebung K. B.)

Hoffentlich stattet der Dienstherr die Haßfurter Sachwalter des Tierschutzes personell entsprechend aus, denn im Landkreis harren gemäß MainPost-Artikel noch weitere acht Animal-Hoarder-Fälle der behördlichen Aufarbeitung.

Sowohl die Animal-Hoarder-Fälle wie der Skandal Tierheim Haßfurt zeigen, wie dringend der Tierschutz der staatlichen Kontrolle bedarf – und das nicht nur im Bereich Tierimporte (vgl. dazu Aua252).