Aua248: Das abgesprengte Universum: Die Deutsche-Doggen-Zucht im DDC
{Dogge pur & Zuchtkritik}
Wie kriegt man als Doggennetz-Leser die Kurve (siehe auch unten Doggennetz-Senf) von dem wirklich erschütternden Tierleid, insbesondere im Ausland, zu dessen Bewältigung oder mindestens Linderung inzwischen Kriege ausgebrochen sind, die Kurve also von dort zu einem Blödsinn, den man sich im Abgleich damit kaum näher zu beschreiben traut?
Da startet der „älteste kynologischer Rassezuchtverein Deutschlands“, Deutscher Doggen-Club DDC, eine so genannte Grautigerstudie.
Dabei ist in den verschiedenen älteren Artikeln auf Doggennetz (Rubrik „Dogge pur & Zuchtkritik“) nachzulesen, dass der DDC schon viel zu lange den Superlativ „ältester“ (Rassezuchtverein) viel zu ernst nimmt und sich 2011 und die 30 Jahre davor einer hölzernen Spröde befleißigt, die staubt und Atem raubt!
Dem Zug der Zeit frohgemut hinterherzuwinken, entblödet sich auch der Präsident des Dissidentenvereins Kynologische Gesellschaft für Deutsche Doggen e. V. KyDD, Dr. Heiko Wagner nicht, der gar das „Ammenmärchen“ (vgl. den Biologen und Zuchtexperten Christoph Jung hier) von so genannten „grautigerfreien“ Linien betreut und vertreibt. Mendel hin oder her!
Die weißen Doggen-Affen: nichts hören …. nichts sehen ….
Unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Forschung sollte nun im DDC das geschehen, was der Gesetzgeber ausdrücklich verboten hat: die Verpaarung gefleckter Doggen untereinander! Genau dies aber gilt als Qualzucht und ist deshalb verboten, weil dabei sehr häufig behinderte Hunde (taub, blind u. a. m.) zur Welt kommen.
Der Doggenrüde „Ghost“ hört nichts! Seine Schwester „Lilly“ hört auch nichts. Bild: Notdogge e.V. |
Aber die Doggen-Züchter hängen doch so sehr an diesen verbotenen Praktiken. Und unter dem Deckmantel der Wissenschaft ist alles möglich! Dachte der DDC. Aber der wissenschaftliche Beirat des VDH (Verband für das deutsche Hundewesen) hat diese Studie jetzt abgebrochen. Leider erst zu einem Zeitpunkt, als schon die erste Gefleckt-Gefleckt-Verpaarung erfolgt und der vermutlich begehrteste Wurf in ganz Deutschland am 14. Juli 2011 gefallen war.
Aber gebe ich das Wort an den Kollegen Christoph Jung bzw. die Doggenexperten und lobenswerte Doggenfreunde ab, die sich getraut haben, diesen abartigen Zuchtversuch argumentativ mehr als überzeugend zu kritisieren.
Wer noch nie Mitglied in Deutschlands ältestem Staub-Zuchtverband war, wird sich schwerlich vorstellen können, welches Risiko diese Kritiker damit eingehen. Denn sie können nicht damit rechnen, dass der wissenschaftliche Beirat des VDH auch noch der vollzogenen Prügelstrafe wenn nicht gar Steinigung derart abtrünniger Züchter im eigenen Verband in den Arm fallen wird oder auch nur kann! Man muss schon froh sein, dass er bei der Studie intervenierte.
Deshalb: Danke an die hier schreibenden und kritisierenden Doggen-Verteidiger!
Doggennetz-Senf:
Noch mal wegen der <Kurve> zu Eingang des Textes oben.
Man sieht aber ganz deutlich, wo der ethische Fortschritt etwa der Deutsche-Doggen-Zucht im Abgleich mit dem unsäglichen Hundeelend im Ausland liegt: Nehmen wir das beliebte Beispiel Rumänien: Dort muss man einzelne Hundewesen noch mühsam handisch und postnatal erblinden lassen – durch Säureapplikation, Auge ausstehen oder andere rohe Verfahrensweisen! Degoutant! Da waren die Doggenzüchter – und nicht nur die in Deutschland – schon vor 100 Jahren weiter und wussten diesen Effekt schlicht durch die gewählte Verpaarung zu erzielen! Unblutig, elegant, effizient! Gruselig!
Dass ausgerechnet der VDH antritt, diesen zivilisatorischen Rückfall zu verhindern, soll man es gar als Signal werten?