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Aua239: Von der Katze „Luilui“ bis Tasso, bmt und Claudia Ludwig

{TS-Kritik}

 

Wer sich in die Tierschützerszene begibt in der Hoffnung, dort viele neue Leute kennen zu lernen, wird enttäuscht sein. Auf die Dauer sind es immer wieder dieselben Figuren, auf die der Staunende an entscheidender Stelle stößt.

Wenig etwa nützt es, sich ganz weit weg von der Doggenszene bis hin nach Asien zu wenden, um dort Aktive kritisch zu begleiten. Guckt man in Satzungen von Vereinen, deren Aktionsschwerpunkt in Thailand liegt, staunt man nicht schlecht, als Begünstigten für den Fall der Vereinsauflösung dort die Tierfreunde Niederbayern e. V. benannt zu finden.

Und wer hofft, sich bei einer so wenig geläufigen Organisation wie Animalfrieds worldwide e. V. weit ab von den Minenfeldern der „Großen“ zu bewegen, auch der irrt. Schnell stößt der Recherchierende auch hier auf stets dieselben Namen. Es sind die großen Namen.

Aus deren Register für diesen Fall:

—-> Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V. (bmt)

—-> Tasso e. V.

—-> Dr. Claudia Ludwig, Moderatorin der WDR-Tiervermittlungssendung „Tiere suchen ein Zuhause“

 

Salbungsvolle Tierschutzpreisverleihung

Diese Großen zumindest fanden sich 2008 im Tierschutzzentrum Pfullingen des bmt einträchtig zusammen, um den Verein Animalfriends worldwide e. V. und als deren Repräsentantin namentlich Elisabeth Feigl mit einem der zahllosen, bei eingehender Recherche jedoch teilweise fragwürdig werdenden Tierschutzpreisen auszuzeichnen. Dieser nennt sich „Goldene Pfote“ und wurde ausgelobt von Tasso e. V.  Der bmt selbst berichtet über die Preisverleihung hier.

Elisabeth Feigl ist die Tierschützerin, welche die Katze „Luilui“ mit einem nach Aussage des Düsseldorfer Veterinäramts „handteller großen Loch“ im Bauch auf eine gut 9.000 Kilometer lange Reise schickte. Am Ende dieser Reise musste die thailändische Katze gemäß der für Einfuhren aus Drittländern gültigen Bestimmungen euthanasiert werden.

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Dies ist die Zeichnung eines im Internet verfügbaren Bildes der Katze, das noch in Thailand gefertigt wurde. Nach Aussage des Veterinäramts Düsseldorf soll das Loch bei der Einfuhr nach Deutschland noch größer gewesen sein.
Zeichnung: Erri Emra

Den umfassenden Bericht über die Aktivitäten des Vereins Animalfriends worldwide e. V., der einen Zusammenhang mit der Einfuhr von „Luilui“ weit von sich weist, finden Doggennetz-Leser hier.

Zu welchen Auswüchsen tierschützerischer „Empörung“  die unausweichliche Einschläferung der Katze in Düsseldorf geführt hatte, wird nachgezeichnet in Aua152, Aua153 und Aua155.

 

Tasso bleibt sich treu

Auf der anderen Seite passt natürlich der mehrtägige Transport einer chronisch kranken Katze über die  Kontinente hinweg von Asien nach Deutschland zu der aktuellen Pressemitteilung von Tasso (vgl. Aua237), also der Tierschutzorganisation, welche die Tierschützerin, die diese Katze auf die Reise schickte, vor drei Jahren mit einem Preis ausgezeichnet hatte.

In der aktuellen Tasso-Pressemitteilung wird das tierschützerische Engagement, kranke und schwache Tiere nach Deutschland zu transportieren, ausdrücklich als lobens- und unterstützenswert beschrieben.

Luilui war krank. Sie wurde von Tierschützern nach Deutschland transportiert.

 

Geflechte

Fragen zu den immer wieder auftauchenden Namen, zu den eigenartigen Verflechtungen insbesondere im  Kontext mit dem Auslandstierschutz hatte Doggennetz auch schon in Aua110 gestellt.

Auch zur Funktion der Tiervermittlungssendung „Tiere suchen ein Zuhause“ innerhalb dieses weit verzweigten Geflechts stellt nicht nur Doggennetz, dies u. A. in Aua72, heikle Fragen. Wie in Aua72 zitiert, hatte der Tierschützer Uwe Holtz schon 2005 in einem Brandbrief an den WDR auf schlimmste Missstände im Auslandstierschutz hingewiesen – im Kontext mit Vereinen und Organisationen, die bei „Tiere suchen ein Zuhause“ vorgestellt wurden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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