Aua1494: Highlights im Tierschützer-Dilettantentango (2): Nächste Eskalationsstufe im Ardap-Spot-on-Krimi

 

{TS-Kritik}

[19.01.2015]

Getreu der Erfahrungstatsache:

 

 

Den Tierschützer in seinem Amoklauf

halten weder Vernunft noch die Rechte Dritter auf!

 

 

erklimmt Beate Gries, Initiative Stadttiere Braunschweig, die nächste Eskalationsstufe ihrer beharrlich aufrechterhaltenen Produktwarnung zu dem Antiparasitikum Ardap Spot-on Katze des Herstellers Quiko GmbH Heimtierprodukte in Bocholt (vgl. Aua1493 und TL19/15).

Eine DN-Presseanfrage mit Bitte um Stellungnahme liegt dem Unternehmen vor.

 

Der Klassiker: Anwaltsdrohung

Inzwischen hat auch ein „Gespräch“ zwischen der produktwarnenden Tierschützerin Beate Gries und der DN-Redaktion stattgefunden. Die Anführungszeichen zu Gespräch sind als Euphemismus zu verstehen, denn das gestern stattgefundene Telefonat entspricht nicht den zivilisatorischen Standards dieser Kommunikationsform. Abgesehen davon, dass der Klassiker – also die Anwalts- und Gerichtsdrohung der Tierschützerin –  natürlich wieder nicht fehlte, war es eher ein Gries-Monolog ohne erlaubte Gegenrede. In dessen Verlauf wurde der DN-Redaktion immerhin ein nahezu lückenloser Tätigkeitsbericht der Reise- und Gesprächserlebnisse, der eigenen Wichtigkeit und der Wichtigkeit der Gries-Gesprächspartner der letzten drei Tage übermittelt.

Da mag dann auch dieser Redaktion einmal die Hutschnur platzen …

Zu der die DN-Redaktion allein interessierende Frage, ob der Produktwarnerin ansatzweise die möglichen Rechtsfolgen ihres Tuns bewusst seien, war immerhin in Erfahrung zu bringen: Es sei wichtig, die Verbraucher rasch zu warnen. Wenn sich später dazu noch Korrekturen ergäben, könne man die dann ja immer noch nachreichen.

 

Ehrenkodex und Liebesfülle nur im Gespräch mit Tieren?

Die enorme Kompetenz von Beate Gries leitet sich vielleicht auch aus der Tatsache ab, dass sie mit Tieren direkt zu kommunizieren in der Lage ist: hier! Eine Tierkommunikatorin also, eine  Tätigkeit, die nicht von wenigen Kritikern dieses esoterischen Phänomens als dritte Geißel der Menschheit neben Pest und Cholera bewertet wird.

Der bei der Tierkommunikation von Gries nach eigenem Bekunden angewendete „Ehrenkodex“ und die Liebefülle scheinen sich – siehe oben – aber exklusiv auf die Kommunikation mit Tieren zu beschränken.

Schade!

Dabei kann das Multitalent sogar auf eine Kandidatur für die Partei DIE GRÜNEN bei der Kommunalwahl 2011 zurückblicken. Beate Gries ist also politisch nicht irgendein Hampelpampel, sondern stellvertretende Bezirkbürgermeisterin in Lehndorf-Watenbüttel.

Von vorschnellen Schlüssen zum Kausalnexus zwischen „Expertise“ und Politikern der Partei DIE GRÜNEN bittet diese Redaktion ausdrücklich Abstand zu nehmen.

Denn: Die Gute-Tat-Vita von Gries ist imposant … und Aversionen gegen Produkte sind bei der „Katzenflüsterin“ nicht durchgehend. Die Firma Volkswagen jedenfalls bedankt sich mit diesem Lorbeer häufenden Text ausdrücklich bei der Tierkommunikatorin und Mitarbeiterin von VW für ihren „selbstlosen Einsatz“ zugunsten der Tiere.

Einen Satz der Laudatio allerdings möchte diese Redaktion sofort unterschreiben:

              

Beate Gries kennt keine Grenzen, wenn es um den Schutz und das Wohl von Tieren geht.

(VW autogramm, Die Katzenflüsterin; Hervorhebg. d. DN-Red.)

              

„Keine Grenzen“ – treffender hätte es DN auch nicht formulieren können!

 

Offenbarungseid in schriftlicher Form

Trotz des Gries-seitigen Mangels zivilisatorischer Grundtechniken der fernmündlichen Kommunikation bot die DN-Redaktion der Tierschützerin selbstverständlich die Möglichkeit einer Stellungnahme an.

Zu unser aller Glück macht Frau Gries davon exzessiv Gebrauch. Obwohl ausdrücklich gebeten, diese Stellungnahme in einem vertretbaren Textumfang zu halten, schickte die Pyrethrum-Pyrethroide-Fachfrau dieser Redaktion einen mittleren Roman mit der unmissverständlichen Aufforderung, diesen ungekürzt abzudrucken.

Dieser Aufforderung kommt DN umso lieber nach, als keine redaktionelle Kommentierung das an Selbstenthüllung leisten könnte, was Beate Gries vollbringt.

Wie viel Sorgfalt die Politikerin-Katzenflüsterin-Tierschützerin auf diese nun ja nicht ganz unwichtige Stellungnahme verwendet hat, ist unschwer an den vielen (Tipp-?)Fehlern zu erkennen. Schon aus dokumentarischen Gründen mutet die DN-Redaktion ihren Lesern deshalb die Stellungnahme in Originaldiktion zu.

Ihre ursprüngliche Produktwarnung hat Gries dann noch einmal neu formuliert und damit auch bestätigt:

              

Sehr geehrte Redaktion des Internetblogs „doggennetz.de“,

Sehr geehrte Frau Burger,

von Ihrer Meldung von Samstag 17.01.2015  – Aua1493: Highlights im Tierschützer-Dilettantentango (1): Die Produktwarnung von Initiative Stadttiere Braunschweig und eine Aufklärung von Martin Krause – haben wir heute Kenntnis erlangt und möchten wie folgt Stellung nehmen. Wir bitten darum, diese zur Ihrem Beitrag in „doggennetz.de“ in voller Länge zu veröffentlichen.

 

Stellungnahme der Initiative Stadttiere Braunschweig zur Meldunng „Aua 1493: Highlights im Tierschützer-Dilettantentango“

 

Am Freitag 16.01.2015 hat Frau Gries eine Mail zur Anwendung von Pyretrum und Pyrethroiden bei Katzen versendet, da eine akute Gefahr im Verzug gesehen wurde, um Katzen vor möglichen Schäden zu schützen. Frau Gries hatte zuvor verschiedene Behörden, bis auf Landesebene kontaktiert die für Tierschutz und Verbraucherschutz zuständig sind, leider fühlte sich keine der Behörden zuständig, zur Klärung beizutragen.

 

Bedingt durch die Teilnahme am einem Tierschutzkongress zur Massentierhaltung war Frau Gries von Freitag Mittag bis Sonntag früh nicht anwesend. Von der Anfrage der Redaktion „doggennetz.de“ auf dem Anrufbeantworter von Samstag 17.01.2015 konnte sie erst am Sonntag 18.01.2015 Kenntnis erlangen. Ein Rückmeldung am selben Tag war aus diesem Grund leider nicht möglich.

 

Auf dem Tierschutzkongress in Berlin am Samstag hat Frau Gries answesende Veterinäre, Amtsveterinäre und eine Mitarbeiterin des Ministeriums für Landwirtschaft Niedersachsen angesprochen. Die Problematik ist seit langem bekannt. Aufgrund der Gespräche werden wir in dieser in dieser Sache am Montag das VetAmt in Braunschweig kontaktieren.

 

Die Stellungnahme des Herrn Krause (Buchautor und Tierpfleger für Hunde) nehmen wir zur Kenntnis, möchten die jedoch festhalten, dass auch der natürliche Wirkstoff „Pyrethrum“ nach Auskunft von Fachleuten (s.o.) nerventoxische Wirkung hat. Die kritische Berichterstattung von „doggennetz.de“ haben wir dennoch zum Anlass genommen, die vielen Fachbegriffe, in den verlinkten Beiträgen, heute noch einmal zu recherchieren und den Inhalt der Nachricht dahingehend überarbeiten, den natürlichen Ausgangsstoff und Stoffgruppe der Pyrethroide mit welcher Wirkung zu beleuchten. Die überarbeitete Nachricht wurde zwischenzeitlich an diejenigen Personen gesendet, an die auch die Nachricht am Freitag versandt wurde.

 

Wir sehen es als positiv, dass kritische Berichterstattung eine Verbesserung von Kommunikation und immer die Möglichkeit beinhaltet, für  Mensch und Tier etwas zu verbessern.

 

Mit freundlichen Grüßen

Beate Gries

Sprecherin Initiative Stadttiere Braunschweig

 

 

aktualisierte Nachricht:

 

Wir hatten vor zwei  Wochen einen Fall, in dem eine Frau ihren Kater mit einem Spray eingesprüht hat, das einen Wirkstoff aus der Gruppe der Pyrethroide enthält. Pyrethroide können neurotoxische Wirkungen haben. Wir hatten als Folge einen Nachteinsatz mit Waschen und Tierarztnotdienst. Entgiftende Mittel helfen hier nicht. Es gibt kein Gegenmittel!!!


Wir haben sofort Ubichinon von Heel und Okoubaka-Globuli (beides Homöop. Entgiftungsmittel) gegeben. Aktivkohle oral, um aufgenommenen Wirkstoff zu binden. Der Kater konnte ansonsten nur über den Tropf stabilisiert werden und wir mussten abwarten. Er hat glücklicherweise überlebt. Es geht ihm wieder gut. Behandlungskosten beim Tierarzt: 200 Euro plus die Homöopathischen Mittel. Toxikologen warnen seit vielen Jahren vor der Anwendung bei Katzen.
https://www.ktipp.ch/artikel/d/parasiten-tot-katze-krank/

Anbei der Link zur CliniTox mit Hinweisen der Giftzentrale der Schweiz, dort sind Fallbeispiele beschrieben und wie man die Ausscheidung unterstützt: https://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?clinitox/toxdb/KLT_028.htm?clinitox/klt/toxiklt.htm


Dort steht in der Tabelle der letalen Dosis (LD50 = 50% der Versuchstiere sterben bei dieser Dosis) „Pyretrhum = Pyrethriode“. Die Toxizität des Urwirkstoffs scheint demnach die gleiche zu sein, wie die des Synthetischen Wirkstoffs.

 

Allgemeine Info : https://www.allum.de/stoffe-und-ausloeser/pyrethroide/gesundheitsrisiken Zitat „Natürliches Pyrethrum und synthetisch hergestellte Pyrethroide sind in erster Linie neurotoxisch, sie wirken als Nervengifte.“


UND JETZT DAS UNFASSBARE (BEI FRESSNAPF GESEHEN):

Der Hersteller ARDAP hat ein SpotOn für Katzen auf dem Markt, in dem 50g /kg KGW Pyrethrum enthalten ist, welches auch, wie die Stoffe aus der Gruppe der Pyrethroide, neurotoxische Wirkung haben kann. Auch andere Hersteller vertreiben Produkte mit diesem Wirkstoff für die Anwendung bei Katzen.

 

Leider konnte am vergangenen Freitag keine Behörde gefunden werden, die sich für die Aufklärung zu dieser Problematik zuständig fühlt. Wir sind aber weiterhin um Klärung bemüht. Das SpotOn ist kein Medikament und deshalb zulässig und frei verkäuflich. Hersteller von SpotOn-Präparaten mit den Wirkstoff Pyrethrum, werde ich versuchen so schnell wie möglich um Stellungnahme zu bitten.

 

Meine Empfehlung:

Flohmittel am sichersten beim Tierarzt kaufen, dort bekommt man auch eine gute fachliche Beratung.

 

Beate Gries
Initiative Stadttiere Braunschweig

  

              

 

Bitte beachten Sie: Beate Gries berichtet ausdrücklich davon, dass die betroffene Katzenbesitzerin ihr Tier mit einem Spray eingesprüht hat. Allein das widerspricht schon der Unterstellung, dass es sich dabei um das namentlich auch bezeichnete Spot-on-Präparat handelt. Denn Spot-on-Präparate werden aufgetragen – nicht aufgesprüht!

Das lässt bei dieser Redaktion den Verdacht aufkommen, dass die Tierbesitzerin möglicherweise ein Umgebungsspray auf ihr Tier angewandt hat?


Gries-II-Produktwarnung: noch mehr Fehler, Missverständnisse und Desinformation

Außerdem ist es inzwischen wohl zu einem direkten Kontakt zwischen der Tierschützerin Beate Gries und dem Sachkundebuchautor Martin Krause gekommen. Der entlastet die DN-Redaktion dahingehend, die neuen Sachfehler und Missverständnisse in dieser Verschlimmbesserung aus Braunschweig namentlich zu listen, zu argumentieren und mit den entsprechenden Quellenhinweisen zu versehen.

Von diesem Krause-Angebot macht DN umso lieber Gebrauch, als diese Redaktion nicht über die entsprechenden pharmakologischen, chemischen und sonstigen Kenntnisse verfügt, sich vergleichbar weit aus dem Fenster zu hängen wie Frau Katzenflüsterin. Die verfehlt überdies das Thema. Denn es geht dieser Redaktion nicht darum, ob oder wie gesund/ungesund dieses oder jenes Produkt dieses oder jenes Herstellers ist. Berichterstattungsanlass für DN ist allein und exklusiv die Dokumentation der Anmaßung und mutmaßlichen Verletzung von Rechten Dritter durch Tierschützer „ohne Grenzen“ … und vor allem ohne Unrechtsbewusstsein! Denn was Beate Gries hier mit dem von ihr gebrandtmarkten Produkt und dessen Hersteller macht, das exerzieren andere Tierschützer ebenso bedenken- und gewissenlos mit Menschen!

Martin Krause schreibt:

              

Erstens: Katzen nicht mit Bienen und Fischen verwechseln

Frau Gries schreibt unter Berufung auf von ihr namentlich nicht genannte „Fachleute“, dass auch der natürliche Wirkstoff Pyrethrum „nerventoxische Wirkung“ habe.

Dies ist vollkommen zutreffend; und zwar unter anderem für Bienen und Fische!

In der Pressemitteilung und Produktwarnung von Frau Gries ist jedoch die Rede von Katzen.

 

Zweitens: Katzen nicht mit Flöhen, Zecken und Kopfläusen verwechseln

Ferner schreibt Frau Gries unter Berufung auf eine Internetseite einer Kinderumweltgesellschaft, dass auch natürliches Pyrethrum als „Nervengift“ wirke.

Dies ist ebenfalls vollkommen zutreffend; und zwar für die zu bekämpfenden Arthropoden (Gliederfüßer), also beispielsweise für Flöhe und Zecken.

Der Wirkstoff Pyrethrum ist in der Medizin schon lange bekannt. Natürliches Pyrethrum wirkt zum Beispiel auch auf das Nervensystem von Kopfläusen (Pediculus humanus capitis) und tötet sie.

In der Pressemitteilung und Produktwarnung von Frau Gries ist jedoch die Rede von Katzen.

 

Drittens: Pyrethrine nicht mit Pyrethroide verwechseln

Des Weiteren schreibt Frau Gries, dass in einer Tabelle auf der Internetseite von „CliniTox“ (Giftzentrale Schweiz) wörtlich zu lesen sei: „Pyrethrum = Pyrethriode [sic]“.
Daher vertrete sie die Auffassung, dass der (pflanzliche) Urwirkstoff Pyrethrum genauso giftig zu sein scheint wie die (synthetischen) Wirkstoffe der Pyrethroide.

Es ist jedoch unrichtig, dass in der Tabelle auf der Internetseite der Giftzentrale Schweiz zu lesen sei: „Pyrethrum = Pyrethroide“.

In der von Frau Gries zitierten Tabelle der Giftzentrale Schweiz steht vielmehr: „Pyrethrum = Pyrethrine“.

Pyrethrine ist eine andere Bezeichnung für den pflanzlichen Wirkstoff Pyrethrum.

 

Viertens: Wirkstoff Pyrethrum in freiverkäuflichen Spot-on-Präparaten ist für Katzen nicht giftig

Weitere Informationen über Pyrethrum und Pyrethroide möchte Frau Gries bitte der veterinärmedizinischen Fachliteratur entnehmen, beispielsweise Löscher/Richter/Potschka, Pharmakotherapie bei Haus- und Nutztieren, 9. Auflage aus dem Jahr 2014, Seite 394.

Ich erlaube mir daraus wörtlich zu zitieren:

 „Pyrethrumextrakte sind dermal und oral praktisch ungiftig und auch bei jungen Katzen anwendbar„.

Da die Professoren Wolfgang Löscher, Angelika Richter und Heidrun Potschka mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über eine auf ihrem Fachgebiet erheblich höhere Fachkompetenz verfügen als Frau Gries, erübrigen sich dazu meinerseits jegliche weitere Ausführungen.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Krause
Tierpfleger für Hunde

 

              

 

Belasten Sie sich nicht mit Pyrodingenskirchen!

Noch einmal der Hinweis: DN-Leser müssen sich jetzt gar nicht in die Differenzierung von Pyrodingenskirchen gegenüber Pyrosowieso vertiefen! DAS ist nicht das Thema!

Berichterstattungsanlass und Thema sind – wie oben betont – die ungeheuerlichen Selbstherrlichkeiten von Tierschützern, die plan- und kopflos agieren ohne über die dazu notwendigen Kenntnisse zu verfügen und dabei auch in Kauf nehmen oder sich gar nicht bewusst sind, dass und wie sie die Rechte Dritter verletzen.

Und genau in diesem Zusammenhang zeigt sich der Produktwarnung-Fall als äußerst ergiebig. Denn in der weiteren Berichterstattung wird von der biomedizinischen Praxis Dr. Völker in München die Rede sein, die ebenfalls an der Gries-Produktwarnung durch Weiterleitung und Verteilung mitgewirkt hat. Im Interview mit dieser Praxis stellte sich dann heraus, dass man sich dort intensiv an der Verbreitung von Schwarzen Listen im Tierschutz beteiligt!

„Schwarze Listen“ im Tierschutz bedeuten in der Regel massive Datenschutz- und Persönlichkeitsrechteverletzungen, die dann per Mail bundesweit verteilt werden und Personen, die davon oft genug gar nichts erfahren, häufig unter Preisgabe ihrer gesamten Adresse und weiterer persönlicher Lebensdaten verleumden und diskreditieren!

Zum Einlesen: hier und  hier und hier.