Aua1299P: VOX Bart & Tunte: Tine Wittler greift ein – Einsatz im Tierheim Viersen

 

{TS-Satire}

 [Im DNPA erschienen: 15.04.2014; online verfügbar ab: 24.05.14]

 

Na, hamma nochmal die alte Tine Wittler ausgebuddelt? Sieht so aus! Ganz schön runtergekommen, der „Einsatz in 4 Wänden“. Und den Sender hat die Betriebsnudel auch gewechselt. Auf jeden Fall trat sie am vergangenen Samstag bei VOX in der Sendung Bart & Tunte: Tine Wittler greift ein auf, wo sie das Tierheim Viersen mit einer zweifelhaften Brachialsanierung zwangsbeglückte.

 

Bildzitat Screenshot von hier!

 

Holla! Damenbart im Klimakterium ist ja eine Geißel, die viele Frauen bestreicht. Aber hier böte sich allmählich das Gespräch mit der Redaktion vom Guinessbuch der Rekorde an? Oder es findet sich ein Sponsor, der mit einer Palette der Epilierpads „Sundepil“ eine Neuauflage von Sisyphos startet.

 

Sachkundige Tierschützer wären doch besser gewesen

Nichts gegen Tine Wittler und ihren Einsatz in ungezählten Wänden, aber bei der Heimsuchung des Tierheims Viersen wären Tierschützer mit Sachkunde eben doch besser gewesen. Die hätten gewusst, dass Raumsanierungen bei Animal Hoardern reine Kosmetik sind und den Tieren nicht dauerhaft helfen.

Und dass es sich bei der gesendeten Tierhaltung um einen Animal-Hoarder-Fall handelt, ist sonnenklar. Die verantwortlichen Damen sagen es selbst: 100 Tiere; darunter Hunde, Katzen, Kaninchen, Schweine, Ziegen, Schafe. Dieser Riesenbestand muss versorgt werden von einer (1) gesunden und einer sehr kranken Frau mit gerade frisch operierter Schulter und Polyarthritis. Übrigens eine chronische Krankheit!

Das kann natürlich nicht funktionieren. Es funktionierte auch in der Vergangenheit nicht. Deshalb kam Bart & Tunte ja zum Einsatz!

Aber woher soll Tine Wittler mit dem imposanten Damenbart solche fundamentalen Tierschmutz-Mechanismen kennen?

 

Ein Jungvogel mitten im Winter!

Das kleine Dickerchen allerdings weiß noch weniger von Tieren, als die Allgemeinbildung so vorgibt. Zum Beispiel wenn sie glaubt, dass sich mitten im Winter ein „Jungvogel“ in ein offenes Rohr verdrückt.

Oder dass Pferde, die aufgrund ihrer besonderen physiologischen Fähigkeiten und ihres extremen Akklimatisierungspotenzials in allen Klimazonen der Welt vorkommen, im Freien „frieren“! Wer so einen Stuss glaubt, wähnt sich auch als „Onkel“ vom Pony!

Ob die Pferde sich dafür abends an den frisch ausgebrochenen Fensteröffnungen im Stall, deren scharfe Kanten richtig fett Verletzungsgefahr boten, die Haut geritzt oder Schlimmeres haben, das wäre Tierschützers Sorge gewesen, nicht aber die von Bart & Tunte!

 

Bildzitat Screenshot von hier! Hier kommt jede Rettung zu spät: Schadnagerbefall in Tierhaltungen ist eigentlich ein Fall fürs Veterinäramt. Aber so etwas wissen nur Tierschützer. (Quelle)

 

Genau so wenig wie der Schadnagerbefall in Tierhaltungen und an Orten, wo Futtermittel gelagert werden. Da reicht es eben leider nicht, die toten Ratten abzuräumen! Deren lebende Verwandtschaft jedoch dürfte sich über die enorme Futterspende der Brachialsaniererin ohne Sinn und Verstand sehr gefreut haben!

Kein Tierschützer auch würde (Malinois-)Welpen an einen Züchter abdrücken. Da kommen sie doch gerade her! Steht nur zu hoffen, dass die drei vom Veterinäramt beschlagnahmten Hunde schon enteignet waren, als sie so einfach über den Tisch gingen. Aber mit solchen wichtigen Details hält sich unsere emsige Tine natürlich nicht auf. Genauso wenig wie mit so etwas Exotischem und tierschützerisch Sinnvollem wie einer Vorkontrolle!

 

Applaus für Animal-Hoarder-Zulieferer

Stattdessen muss im Tierheim Viersen, in Chaos und Sendung ein tätowierter Hohlkörper auch noch den Verkehr regeln. Zum Beispiel den Zulieferverkehr für Animal-Hoarder-Haltungen.

Sehr anschaulich zeigte VOX dem Zuschauer, woher die Tier-Messies, die nicht nein sagen können, ihr Inventar beziehen: von anderen „Tierschützern“ und Hohen Priesterinnen der guten Tat! Eine dieser Geistesleuchten war extra aus Köln angereist, um in Viersen ein Minischwein in einen ohnehin schon nicht mehr managbaren Bestand von 100 Tieren einzufädeln. Das konnte die breite Baustellen-Heldin gerade noch verhindern, in dem das arme Minischwein einfach auf den nächsten Gnadenhof weitergeleitet wurde. G-N-A-D-E-N-H-O-F !

Wie gesagt: Von Tierschutz versteht man bei Bart & Tunte nichts. Tierschützer hätten den Minischwein-Auftritt bestimmt für einen flammenden Appell genutzt, diese armen Viecher bitte nicht dauernd zu Geburtstagen, Hochzeiten und sonstigen Anlässen als besonderen Gag zu verschenken!

Doch mit solchen sinnvollen Bildungsangeboten an die gepeinigten Zuschauer können sich Menschen nicht aufhalten, deren Kopf über die Trägerfunktion von Barthaaren nicht hinauskommt. Beweis: Hirneigner wissen, dass ein Schrank bedeutend leichter wird, wenn man ihn ausräumt, bevor man ihn von A nach B trägt.