Aua991: Versteigerung von 36 Foxterriern (5): Ganz mieser Stil bei Tiere suchen ein Zuhause

 

{TS-Kritik}

 

Das Fernsehen hinkt mit Sendungen wie Tiere suchen ein Zuhause der Aktualität auch häufiger mal ziemlich hinterher. Obwohl das Happy End in der unsäglichen Foxterrier-Geschichte schon vor zehn Tagen verkündet wurde, greift die Sendung das Thema am 26. Mai 2013 noch einmal auf.

Der Grund dafür ist schnell erkennbar: Plötzlich mutiert der Deutsche Tierschutzbund (DTB) zum Staats- und Haupt-Verhinderer der Auktion.

Das dürfte nicht nur dieser Redaktion ziemlich neu sein. Auch in den bisherigen Presseverlautbarungen von Kreis und Gericht kam diese heldenhafte Pose des Dachverbands nicht wirklich klar heraus? Dazu passt auch, dass die dem WDR-Redaktionstext folgende Linkliste keinen einzigen Beitrag des DTB dazu nennt. Und unter den aktuellen Pressemitteilungen des DTB sucht man das Thema ebenfalls vergebens. Dabei wären die dunkel angedeuteten Gerichtsurteile aus den 90er Jahren, die bei Tieren andere „Verwertungsoptionen“ zulassen, doch wirklich mal interessant und für andere Fälle wieder verwendbar gewesen?

Aber „verdecktes Operieren“ und Intransparenz sind ohnehin Bestandteil der Kritik, welche diese Redaktion und andere am DTB üben.

Klar heraus jedoch kommen auch im WDR-Bericht die Gewaltbereitschaft vieler sogenannter Tierfreunde und die fatalen Folgen des digitalen Protestaufrufs. Von „ernstzunehmenden Bedrohungen“ ist im Redaktionstext die Rede.

Dass die WDR-Auslandshundewerbesendung Tiere suchen ein Zuhause dem Dachverband auf jeden Fall näher steht als den Behörden, das dokumentierte der hundsgemeine Kommentar aus dem Off „Am Ende ging’s nur ums Geld“ als Vorwurf an den Kreis.

 

Billig: Behörden-Bashing

Ganz mieser Stil!

Zu diesem miesen Stil passt dann auch, dass die auf der Soll-Seite dem Kreis bisher entstandenen Unterbringungskosten in Höhe von rund 45.000 Euro nicht erwähnt wurden. Behörden-Bashing jedoch kommt immer gut. Deshalb wirft beim WDR kein Redakteur den Taschenrechner an, um den Zuschauern etwa mitzuteilen, dass das Tierheim Recklinghausen jetzt jeden einzelnen der 36 Foxterrier für mindestens 1.250 Euro vermitteln müsste, um (für den Kreis) überhaupt nur Kostendeckung zu erzielen.

Wie weit Tierschutz und Gesellschaft sich inzwischen voneinander entfernt haben, dokumentiert dieser schäbige Am-Ende-gings-nur-ums-Geld-Kommentar von TseZ: Im Zweifelsfall sind Tierschützer und ihre Medienvertreter mit der allergrößten Selbstverständlichkeit dazu bereit, den (Recklinghäuser) Steuerzahlern ungefragt die Last aufzubürden.

Das tritt in diesem Fall vermutlich nicht ein, da der ursprüngliche Eigentümer dem Vernehmen nach wirtschaftlich dazu in der Lage sei, die Kosten zu begleichen, die er ja schließlich auch verursacht hat.

 

Für jeden Etwas!

Insgesamt jedoch war die nie stattgefundene Foxterrier-Auktion (!!!) ein Gewinn für die Tierschützer. Wie aus einer Pralinenschachtel durfte sich jeder etwas für sich heraussuchen, um sich am Thema hochzuziehen.

–> Besonnenere Stimmen, die auf rechtliche Gegebenheiten verwiesen, wurden flugs zu „Befürwortern der Auktion“ umetikettiert.

–> Bedeutungs-Hobbits unter Schreibzwang mit Vasen-Trauma, die mit dem ganzen Verfahren überhaupt nichts zu schaffen haben, bohren den moralischen Zeigefinger ganz besonders tief in die Tastatur, bleiben dort stecken und kriegen ihn wochenlang nicht mehr heraus.

–> Dem WDR füllte das Galama wieder eine Sendung.

–> Und der bei vielen Tierschützern eher für scheintot gehaltene DTB kitzelt mit Hilfe des WDR einen Piep am Vitalparameter-Monitor heraus, der vermutlich dann auch wieder für die nächsten sechs Monate reichen muss.

Und in der Satireabteilung dieser Redaktion werden derzeit lange Listen dazu erstellt, welche positiven Wendungen des Weltgeschehens in Wahrheit sonst noch dem DTB zu verdanken sind, auch wenn das bisher kein Schwein gewusst hat.

 

Weitere qualvolle Stadien des Windbeutel-Themas um eine Auktion, die es gar nie gegeben hat:

Aua969 / Aua975 / Aua978 / Aua983 /