Aua722: Die verführerische Schlichtheit der Euthanasie-Lösung: Katzen einschläfern!
Â
{TS-Kritik}
Â
Zum zweiten Mal innert kurzer Zeit wagt sich ein Funktionär mit der Euthanasie-These an die Öffentlichkeit. Gerade erst hatte die FWG-Gemeinderätin Ursula Roth im Landkreis Ebersberg die provokante These in den Raum gestellt, Fundtiere in Tierheimen nach einem definierten Zeitraum einzuschläfern (Aua718).
In der Schweiz kommt mit einem ähnlichen Vorstoß ein Amtsträger daher: Reinhard Schnidrig, Leiter der Sektion Jagd, Fischerei und Waldbiodiversität des Bundesamtes für Umwelt. In einem Interview mit der Zeitschrift Beobachter Natur fordert er, so berichtet es die Zeitschrift, dass verwilderte Hauskatzen zum Schutz von Vögeln eingeschläfert werden sollen.
Welche Information der folgende Satz mit der verqueren Logik trägt, möchte diese Redaktion lieber nicht raten: „Obwohl verwilderte Katzen gemäß dem Bundesgesetz jagdbar sind, rate ich ab von solchen Abschüssen“ (Quelle).
Kompliziert statt einfach, teuer statt billig
Diesem Rat werden die Schweizer Jäger vermutlich liebend gerne folgen. Sie werden sich allen Mühen unterziehen:
– sich Lebendfallen zu besorgen,
– diese aufzustellen, zu spannen und zu kontrollieren,
– die verwilderten Katzen dann zum Tierarzt zu fahren,
– dort ggf. erst einmal ausladen zu müssen,
– hinsichtlich eines Chips zu kontrollieren (damit keine Besitzerkatzen getötet werden),
– dann die Katzen töten zu lassen
– und anschließend die Rechnung für die Euthanasie zu bezahlen.
Das alles werden die Schweizer Jäger sicherlich gern tun – nach diesem Rat vom Bundesamt für Umwelt.
Statt Peng!
Wichtiger Hinweis an manche Doggennetz.de-Leser:
Nach den verstörenden Erfahrungen im Nachgang zu Aua718, als irgendwelche Schlaubatzen dieser Redaktion kilometerlange E-Mails schickten mit Tätigkeitsvorschlägen für die zitierte Gemeinderätin Ursula Roth, noch einmal der offensichtlich notwendige Hinweis: Hr. Schniedrig sitzt beim Schweizer Bundesamt für Umwelt und nicht in der Doggennetz.de-Redaktion! Wer ihm also mit noch besseren Ratschlägen zur Seite stehen möchte, wende sich an das Bundesamt für Umwelt in der Schweiz.
Und nicht an die Doggennetz.de-Redaktion!