Aua587: Sinnlose Wohlfühlaktionen für den vermeintlich guten Zweck am Beispiel WWF

{TS-Kritik}

 

Es bleibt wichtig, wieder und immer wieder auf die identischen Strukturen im Mikrokosmos Tierschutz zu denen auf globaleren Ebenen hinzuweisen. Was an Intransparenz, Einflussnahme und Volksverblödung „oben“ stattfindet, funktioniert im direkten Transfer auch „unten“. Was sich an bedenklichen Tendenzen und Phänomenen „unten“ dokumentiert,  wird „oben“, also außerhalb des speziellen Tierschutzbereichs, zum dann auch breiter wahrgenommenen Problem.

Jüngstes Beispiel dafür sind die auf Facebook initiierten und veranstalteten Menschenjagden (nicht nur der Tierschützer), ein erschütterndes Beispiel dafür sich letzte Woche im Kontext mit der Verhaftung eines 17-jährigen Verdächtigen im Mordfall Lena abspielte. Welche dramatischen Dynamiken die Menschenjagd von Tierschützern annimmt, wurde auf Doggennetz.de schon verschiedentlich dokumentiert (Aua112, Aua113, Aua153, Aua154, Aua155, Aua175, Aua273, Aua395, Aua423, Aua426).

 

Schwachsinn „Earth Hour“

Über die sinnlose Wohlfühlaktion und das reine „Umweltschutzspektakel“  „Earth Hour“ des World Wide Fund for Nature WWF berichtet Dr. Peter Clausing in dem Artikel Greenwashing-Klüngel. Dabei nimmt er, und dafür ist es hohe Zeit, auch erneut Bezug auf die so wichtige ARD-Huismann-Dokumentation Der Pakt mit dem Panda (vgl. Aua167, Aua189).

Clausing nimmt die „Earth Hour 2012“ zum Anlass, den Blick auf die Praktiken des WWF-Greenwashing zu werfen.

 

Konnex zum Tierschutz

Einer der vielen Kritikpunkte am WWF ist dessen Besorgnis erregende Nähe zur Industrie. Und die thematische Verbindung zum Tierschutz ergibt sich unmittelbar über genau diesen Aspekt.

Von den großen Tierschutzverbänden ist es insbesondere der Deutsche Tierschutzbund e. V., für den sich ebenfalls eine bedenkliche Nähe zur Industrie nachweisen lässt, die Fragen aufwirft (vgl. Aua517 und CW-Artikel; Aua519). Aufgeworfen bleiben sie, denn der Deutsche Tierschutzbund beantwortet solche Fragen nicht. Stattdessen versucht er, den Fragesteller zu diskreditieren (vgl. Aua559).

Aber auch ohne die nachgewiesene Nähe zur Industrie: Gerade im Tierschutz gibt es mehr sinnleere Wohlfühlaktionen als Einsätze mit nachgewiesenem und dokumentiertem Nutzen für die Tiere. Dazu gehören die endlosen Demos etwa gegen die Hundetötungen in der Ukraine sowie insbesondere die sintflutartigen Massen an Petitionen.

 

Natur- und Tierschutz ohne Menschen?

Wer Spaß an der kritischen Analyse gewinnt, kann gern einen weiteren Faden aus dem Clausing-Artikel aufgreifen und einmal etwas daran zupfen: Zum Ende des Textes ist von der logischen Konsequenz bestimmter WWF-Visionen die Rede, von einem „Naturschutz ohne Menschen“. Hier schließt sich dann wieder der Kreis zu oben; auch ohne den DTB zu inkludieren. Denn auch in weiten Bereichen des Tierschutzes kommt der Mensch nicht oder allenfalls als Buhmann und ausschließlicher Missetäter (vgl. das „Motherfucker“-Diktum des Ralf Seeger und die Satire Aua541) vor.