Aua522: Tiere suchen ein Zuhause: Claudia Ludwig muss gehen

{TS-Kritik}

 

Gerüchteweise war es bekannt seit Herbst 2011. Ein aktueller Bericht bestätigt es jetzt: Die langjährige Moderatorin der WDR-Sendung Tiere suchen ein Zuhause muss gehen. Der WDR hat ihr gekündigt. Dass diese Kündigung nicht überraschend kommt, bestätigt auch dieser Bericht.

Der Abgang der angeblich so beliebten – dieser Redaktion liegen viele andere Meinungsäußerungen dazu vor! – Moderatorin wird sogar von der BILD-Zeitung vermeldet. Die ausgewiesenen Tierschutzexperten der BILD-Redaktion hauen auch fachgerecht daneben, indem sie ein Klischee bemühen, das der WDR-Wirklichkeit nicht entspricht: „Heimatlose Tiere im Fernsehen an liebevolle Besitzer zu vermitteln – das ist seit über 20 Jahren des Konzept der beliebten WDR-Kultsendung <Tiere suchen ein Zuhause>“ (ibid.). Ja, nur dass es sich bei den „heimatlosen Tieren“ inzwischen zu einem großen Teil um frisch aus dem Ausland importierte, dort aus nicht nachweisbaren Quellen stammende Hunde/Katzen handelt und dass sich die TseZ-Redaktion einen feuchten Kehricht darum gekümmert hat, auf welchem Weg und unter welchen Bedingungen diese Tiere nach Deutschland geholt werden, davon erwähnt die BILD-Zeitung nichts.

Und in der Szene macht sich schon wieder der übliche Aktionismus breit. Über den Corry-Ladda-Tierschutzverteiler aktivieren Tierschützer  inzwischen alle Tierschutzorgas, die schon einmal in der Sendung waren.
Tipp: Gesa K. nicht vergessen!!!

Erste Tierschutzprominente, welche die Absetzung für falsch halte, wie die Meldung berichtet, ist Petra Zipp vom Bund gegen Missbrauch der Tiere. Das überrascht nicht, denn Claudia Ludwig ist der ausführende Medienzweig eines antiquierten Tierschutzes, der sich nahezu ausschließlich um den Tierimport dreht. Und einen verlässlichen wie prominenten Medienpartner bei der endlosen Einfuhr von Tieren zu verlieren, ist freilich traurig!

BILD zitiert dann noch das Tierheim Delbrück – Kunststück, auch eine bmt-Veranstaltung. Namentlich nicht benannte „Mitarbeiter“, die vielleicht Schinzel heißen: „Wir sind schockiert und werden alles daran setzen, den WDR dazu zu bringen, diese Entscheidung zu überdenken“ (ibid.). Zugunsten der Tiere steht zu hoffen, dass der WDR modernem zeitgemäßem Tierschutz den Vorrang gibt. Die verlautbarten Pro-Stimmen mögen die prominenteren sein; es könnte nur sein, dass die unprominenten Stimmen die besseren Argumente und die überzeugenderen Fall-Dokumentationen vorlegen können.

Was immer die Tierschützer jetzt an Aktionen, Demonstrationen und natürlich Petitionen vom Sofa brechen werden, es wird die WDR-Entscheidung vermutlich nicht beeinflussen. Die Einschaltquote schmiert ab und es lässt sich mit Auflistung von vielen Nicht-Einzelfällen über Presseanfragen problemlos nachweisen,  dass diese Sendung mit modernem Tierschutz und den dafür geltenden Gesetzen nicht mehr in Einklang zu bringen ist.

 
Ins Detail gehende Auas folgen

Für Doggennetz steht auch noch immer die Veröffentlichung der Presseauskunft auf eine sehr umfangreiche Presseanfrage aus Dezember 2011 aus, zu der diese Redaktion schlicht aus Arbeitsgründen bisher immer noch nicht gekommen ist. Das ist ärgerlich, denn jetzt sieht es nach Nachkaten aus. Das soll es aber nicht sein.

Die Redaktion wird die Auskünfte dennoch veröffentlichen, um just zu diesem sensiblen Zeitpunkt, zu dem die Nachfolge angeblich noch nicht feststeht, die Diskussion zu befruchten. Es gibt eine lange Reihe schwerer Kritikpunkte an dem Zuschnitt und der Praxis von Tiere suchen ein Zuhause, wie die Sendung in den letzten Jahren ausgestrahlt wurde. Mit zeitgemäßem Tierschutz hat sie schon lange nichts mehr zu tun, auch wenn sie dominierende Strukturen und deren Vertreter bediente, hofierte und hätschelte.

Diese Redaktion kann nur hoffen, dass die Nachfolge noch nicht entschieden ist. Die Gerüchteküche handelt Namen, bei denen einem nur schlecht werden kann. Und die Veröffentlichung der Kritik am alten Sendekonzept wird hoffentlich dazu führen, dass dieses komplett überarbeitet wird.