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Aua496: Tierschutzverein Kall: Pfiffige Idee empört Landrat

{TS-Kritik}

 

Jeder engagierte Tierschutzverein, der nicht gerade mit einem Feuereifer-Veterinäramt gesegnet ist, kennt das Problem: untätige Behörden, sich über Jahre hinweg ziehende Tierhaltungsmissstände, die nicht behoben werden.

Einen solchen Fall beziehungsweise ein solch „träges“ Veterinäramt hat auch der Tierschutzverein Kall. Die Bemühungen der Kaller Tierschützer, das Veterinäramt Euskirchen zum Notwendigen und Gegebenen zu locken, zu motivieren und zu treiben, sind in der Szene nahezu legendär. Sogar die BILD-Zeitung hatte schon darüber berichtet. Und vor zehn Tagen nahm sich die WDR-Sendung Tiere suchen ein Zuhause unter dem Titel  Amtsveterinäre in der Kritik Ein Beispiel aus der Eifel des Themas an.

Und  nichts geht vorwärts.

 

Detektei beauftragt

Nun haben sich die Kaller Tierfreunde etwas wirklich Originelles einfallen lassen: Sie beauftragten eine  Detektei. Dessen Ermittler, der sich als Tierschützer ausgegeben habe, hatte dann ein rund einstündiges Gespräch mit einem Veterinäramtsmitarbeiter gehabt. Die Kölner Rundschau berichtete am 2. Februar 2012 unter der Headline Privat-Ermittler beim Veterinäramt über den Vorgang.

Leider gibt der Artikel keine der Informationen, welche in der Pressemitteilung des Kaller Tierschutzvereins enthalten waren, preis.

Dafür kommt Landrat Günter Rosenke mit so selbstenthüllenden Äußerungen wie „Diese Methoden passen mir nicht“ zu Wort. Er habe erhebliche Zweifel, was die Vorgehensweises des Tierschutzvereins angeht.

Doch der erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Kall, Markus Schmitz-Bongard, hatte dieses Vorgehen schon selbst und vorher von einem  Medienjuristen prüfen lassen.

Auch im Telefonat mit der DN-Redaktion hebt Schmitz-Bongard glaubwürdig  hervor, dass es ihm nicht um Persönliches und einzelne Mitarbeiter der Behörde, sondern um die Sache selbst geht.

Wer die Filmaufnahmen im TseZ-Beitrag gesehen hat, weiß, dass es die Kaller Tierschützer ehrt, wenn sie nichts unversucht lassen, um diesen Tieren zu helfen.

Übrigens weint Landrat Rosenke, weil er bundesweit und aus dem Ausland mit E-Mails bombardiert werde. Von der langen Vorgeschichte zur Untätigkeit des Euskirchener Veterinäramts und den vielen Versuchen der Kaller Tierschützer, den Fall auf klassischem Wege zu lösen, davon weint er nicht!

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Doggennetz-Senf:

Schmitz-Bongard und sein Team sind für diesen innovativen Einfall, eine renommierte Detektei hinzuziehen, was übrigens NICHT aus Spendengeldern finanziert wurde, zu beglückwünschen. Das sind die neuen, frischen Idee und Initiativen, die der Tierschutz braucht! Und wenn ein Landrat, offensichtlich noch im Feudalherren-Wahn, mit „diese Methoden passen MIR nicht“ darauf reagiert, hat moderner Tierschutz am wunden Punkt exakt das gemacht, wovon Doggennetz schreibt:  Aua!