Aua419: TV-Tipp PLUS: MARTIN RÜTTER HILFT Teil 2

{satirischer Programmhinweis}

 

PROLOG:
Der Nikolaus war diese Woche natürlich auch in der Doggennetz-Redaktion. Da es hier galt, das herausragende Engagement bei der Aufdeckung des schlechten Teils der guten Sache angemessen zu belohnen, blieb es auch nicht bei einem  (1) Geschenk. Nein, der Mann mit dem goldenen Buch konnte gar nicht anders, als den gesamten Sack da zu lassen. Und was war drin: Ironie pur! Das reicht glatt bis zum Weltuntergang, muss aber dennoch zügig konsumiert werden. Sonst wird sie schlecht. Auf geht’s:

 

Heute, 10. Dezember 2011, ab 19.10 Uhr beglückt VOX Tierfreunde und Kardiomyopathie-Patienten (vgl. Aua411)  mit dem zweiten Teil der Spenden“Doku“ Martin Rütter hilft.

Nachdem der erste Teil der völlig unberechtigt als „Doku“ auftretenden Spendenseife ein ziemlicher Flopp war, für den sich zahlreiche sachliche Fehler und Peinlichkeiten  (vgl. Aua408, Aua412) nachweisen lassen, soll nun im zweiten Teil alles besser werden!

 

Bodenvasen bleiben zu Hause

Das fängt schon damit an, dass sich das Fernsehteam im zweiten Teil nicht mit dem Herumschleppen zwar dekorativer, aber ansonsten sperriger und komplett zweckfreier Bodenvasen abmühen wird. Die Italien-Episode war diesbezüglich eine bittere Lehre, denn kein Mensch konnte der mitgeschleppten Nina Ruge abgesehen von dem schmückenden Zierfaktor irgendeine Funktion zuordnen. Erst musste sie zu Hause abgeholt und geküsst werden (themenirrelevant), dann lernte die Unterstützerin von Lega pro Animale mal das Tierheim kennen (sie kennt sich besser bei Züchtern aus) und schlussendlich war der Besuch des OP-Saals ihrem zarten Gemüt nicht zumutbar, weshalb man die Bodenvase als Ansprache für die Hunde im Außenzwinger abstellen musste. Eine einzige Schlepperei, völlig zweckfrei!

 

Profi geht professionell ans Thema ran

Der Medien- und Hundeprofi Martin Rütter wird sich auch auf gar keinen Fall die Blöße geben, ein so sensibles und brisantes Thema wie Spendenakquise für Tierschutzorganisationen unprofessionell zu behandeln. Wie sähe denn das aus! Rütter kann es sich gar nicht leisten, dieser Herausforderung blauäugig, naiv und fahrlässig zu begegnen; etwa so, wie es die von ihm therapierten Hundehalter in der Regel tun: Erst mal den Bello anschaffen und die Sachkunde kommt später oder nie.

Nein, das ist nicht Rütters Handling!

Deshalb wird er auch den Tierfreunden und Spendern das Geld nicht flach aus dem Kreuz leiern, sondern dem Sendetitel Spenden“Doku“ umfänglich gerecht werden. Natürlich hat er sich vorher die Zahlen und die Geschäftsberichte der verschiedenen Vereine, für die er sich ins Spendengeschirr spannen lässt, überprüft. Keinesfalls will er in die Bundespräsident-Weizsäcker-Falle tappen (vgl. hier) und für einen Verein Werbung machen, von dem man nicht sicher weiß, ob er nicht mehr als zwei Drittel der Spendengelder für Werbemaßnahmen ausgibt.

Nein, das ist Rütters Herangehensweise nicht!

Nie nicht auch wird der Hundeflüsterer das Ausland darstellen als Wüste Gobi für Ethiker. Niemals ist vorstellbar, dass er deutsche Tierfreunde zu Spenden für Kastrationen in Italien ermuntert, ohne ihnen mitzuteilen, dass der italienische Staat eine ganze Staffel an Gesetzen und Verordnungen erlassen hat, die sicherstellen, dass Streunertiere auf Kosten der Behörden unfruchtbar gemacht werden können.

Nein, das würde Martin Rütter nicht tun!

Und selbstverständlich bleibt Rütter immer noch Hundeprofi und Kynopädagoge genug, um professionell einschätzen zu können, welche Sicherheit die Vermittlung von Hunden bietet, die schon einmal mit Beißattacken auf Menschen verhaltensauffällig geworden sind. Mit klarem Bewusstsein von dem, was man einer hundehysterischen Gesellschaft im Jahr 2011 an Risikohunden zumuten kann, guckt er insbesondere im Tierschutzzentrum „Weidefeld“ ganz genau hin. Er endlich wird die Skeptiker darüber aufklären, wo genau denn  hier die Grenzen zwischen Tierschutz und Wissenschaft & Forschung verlaufen.
Der oder die Verfasserin des Vox-Redaktionstextes, welcher verlautbart: „Martin ist beeindruckt und drückt die Daumen, dass das Training auch aus Kangoo wieder einen menschen-freundlichen Hund macht“ (Quelle; Hervorhebung d. Red.), wurde schon fristlos gekündigt.

Denn selbstverständlich weiß ein Martin Rütter als Hundeprofi ganz genau,

… dass Daumendrücken angesichts dieses Potenzials leicht zu kurz greift …

 

Rekurs auf die Proteste kroatischer Tierfreunde

Wenn es dann an das heikle Thema Kroatien geht, wird Martin Rütter selbstverständlich auch auf die Proteste kroatischer Tierfreunde und ihre Sorgen eingehen, wie sie sich in den ausführlichen und gut dokumentierenden Texten von S.O.S. abandoned Pets auf Facebook artikulierten oder in Aua417 nachlesbar sind. Gnadenlos wird er Volker Fritzmeier mit dem dort geäußerten Vorwurf  konfrontieren und nachfragen, warum es das schon seit 2007 angekündigte Tierheim, das mit Hilfe der Deutschen  in Ivanic-Grad eröffnet werden sollte, immer noch nicht gibt.

Ja, das wird Martin Rütter tun!

Und selbstverständlich wird er seinen Promistatus dazu nutzen nachzufragen, wo denn die 6.000 kroatischen Hunden und Katzen geblieben sind, die nach Aussage von S.O.S. abandoned Pets JÄHRLICH nach Deutschland geschleppt werden und dort auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Oder er wird diese Behauptungen widerlegen.

Das macht Martin Rütter glatt!

Mit hoher Sachkunde und äußerster Sensibilität wird Martin Rütter die Zuschauer auch darüber informieren, welche umfangreichen tierschutz- und tierseuchenrechtlichen Maßnahmen notwendig sind, wenn Tierschutzorganisationen Hunde nach Deutschland bringen. Mit Lust und Freude blättert er zusammen mit Fritzemeier und Dunja Reiter in den Stapeln der TRACES-Meldungen, die dokumentieren (Sie erinnern sich: „Doku“), dass alle Trapos der Vergangenheit absolut vorschriftsmäßig verlaufen sind.

Da können wir uns auf Rütter verlassen!

 

Wo der Frosch die Locken hat

Und statt mit Joey Kelly wie eine umgefallene Vase am Boden  herumzukullern, derweil andernorts ein Esel ganz offensichtlich auch nicht tierschutzgerecht verladen wird, erklärt er dem prominenten Pferdebesitzer einmal, woran man Hengst und Stute unterscheiden kann bzw. wo der Frosch die Locken hat. Scherzend überlegen sich beide dann sogar (!)  Namen für die namenlose Tiere dieses ach so großen Tierfreunds. Es fällt zwar nicht unmittelbar in das Themenfeld des Hundeprofis, aber vielleicht kann ihm irgendjemand noch zuflüstern, dass sowohl Pferde wie Ponys wie Esel Herdentiere sind, die für eine artgerechte Haltung notwendig auf Sozialkontakt angewiesen sind. Und wenn die Luft dieses kurzatmigen „Tierschutzprojektes“ dann noch reicht, wird Martin Rütter sogar erklären, dass es eben für die Vergesellschaftung vortraumatisierter Equiden etwas mehr Einsatz und  Hirnschmalz braucht, als ein gelangweilter Musikpromi, dessen Auftritte im Spendensektor schon chronisch sind und bei manchen Enzyklopädien als „soziales Engagement“ missverstanden werden, mal so ganz nebenbei aufzubringen in der Lage ist.

Da können wir voll und ganz auf unseren  Martin verT-R-A-U-E-N!

 

Guckst du:

     VOX Spenden“Doku“     

Martin Rütter hilft

10. Dezember 2011

19.10 Uhr

     

 

 

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