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Aua414: Rasse-Resümee: Die tote Dogge als Erleichterung?

{Dogge pur & Zuchtkritik}

 

Aufgrund des hohen Aufkommens zum Themenbereich Tierschutzkritik publiziert Doggennetz kaum noch zum früheren Themenschwerpunkt Deutsche Doggen. Gemäß Vortrag auf der aktuellen Startseite dieser Präsenz hat die Redaktion das Thema Zuchtkritik gern an Christoph Jung, Petwatch, abgegeben, auch wenn dabei die Fokussierung auf die geliebte Rasse entfällt.

Dennoch ist über die DN-Seitenstatistik festzustellen, dass TÄGLICH Leser die inzwischen fast zehn Jahre alten Texte in der Rubrik <Dogge praktisch> studieren.  Auffallend dabei ist eine gleichbleibend hohe Leserzahl aus den USA (warum auch immer).

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Ja zum Rassismus! WENN es DIESE Rasse ist!
Bild: Claudia Verlande

 

Immer gleich viele aggressive blaue Doggen

Außerdem über die Jahre gleichbleibend sind Anfragen zum Thema „aggressive blaue Doggen“, ein Phänomen, das korrekter als idiopathische Aggression zu betiteln wäre.

Der Doggennetz-Furore-Artikel Immer mehr aggressive blaue Doggen aus dem Jahr 2004 hat nichts von seiner Brisanz verloren, auch wenn er durch hinzugewonnenes Wissen inzwischen zu erweitern wäre. Die korrekte aktuelle Überschrift müsste dann lauten „Immer gleich viele aggressive blaue Doggen“, denn nahezu monatlich erreichen die Redaktion Anrufe verzweifelter Doggenhalter, die ein Verhaltensrepertoire ihrer blauen Doggen beschreiben, das außerhalb jeder Normalität liegt und vor dem meistens schon ganze Rotten von Hundetrainern und Tierpsychologen kapituliert haben.

Geklärt ist inzwischen auch das Phänomen, warum diese Form der Aggression, die nicht therapier.- und nicht heilbar ist, überwiegend bei blauen oder schwarzen Doggen (aus der Blauzucht) auftritt. Es hat nicht primär etwas mit der Fellfarbe zu tun, sondern damit, dass die im o. g. Artikel genannten  Rüden (Darcy vom Leininger Land und Tersputanskys Lorbas; recht eigentlich „verantwortlich“ jedoch sind Ero und Edda von Trautheim)  eben und vorrangig auch durch die Farbschlagtrennung in der Blauzucht eingesetzt wurden.

Alle Hoffnungen darauf, dass sich das Phänomen (die unkalkulierbare, nur anfallsweise auftretende und nicht therapierbare Aggressivität) über die Generationen hinweg „verwäscht“ oder abschwächt, sind inzwischen hinfällig. Beruhigend nur ist der Eindruck, dass die Inzidenz an diesbezüglich auffällig werdenden Doggen im Abgleich mit der Gesamtzahl äußerst gering ist.

Nur wenn der Fall eintritt, dann haben die Halter ein richtig dickes Problem.

In Aua57 wurde auf die Zeitschrift absolut hund 1/2011 verwiesen, in der das Thema idiopathische Aggression von Antje Henz besprochen wird (ab S. 54).

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Aber ja doch: Doggen SIND Schoßhunde. Absolut! Nur sind die topógrafischen und gymnastischen Anforderungen an den Halter ein klein wenig höher …
Doggennetz-Dogge-Marius (†) im hohen Alter von 9 Jahren mit seiner Patin.
Bild: Karin Burger


Studie 2010

Aktuell erreicht die Redaktion der Hinweis auf ein Rasseresümee Deutsche Dogge, das ernüchternder nicht sein könnte.  Die Veröffentlichung stammt zwar schon aus 2010, aber lieber spät als nie.

Dieses Resümee bekommt seinen besonderen Stellenwert dadurch, dass es sich nicht um schlichte Zuchtkritik, sondern um eine Studienauswertung handelt.

Die auswertende Veterinärmedizinerin Christine Beckmann scheint – wie DN – eine Freundin der klaren Sprache zu sein und zieht zu der von ihr durchgeführten Studie folgendes Resümee:

              

Handlungsbedarf besteht!

Der heutige Doggenliebhaber erkauft sich ein teures Stammbaum-Tier (1200-3000 Euros .), das mit einer über 50%-igen Wahrscheinlichkeit einmal in seinem Leben schwer erkrankt (500 – 2000 Euros.), zu 50 % eine lebenslange Medikation wegen Herzbeschwerden oder Beschwerden am Skelettsystem braucht (ca. 90 Euro/ Monat) und im Durchschnitt nicht älter als 6.5 Jahre alt wird (was angesichts des Leidens von Tier und Besitzer oder der hohen Tierarzt- und Medikamentenkosten für viele eine Erleichterung sein dürfte . . .).

(Hundekrankheiten-Blogspot: Wie gesund sind unsere Deutschen Doggen, Juli 2010; (Hervorhebung d. Red.)

              

 
Steinzeit-Biographien wie die vom DoggennetzMarius (vgl. Aua84 und  Aua122) sind nach wie vor die Ausnahme!