Aua332: Flugpaten für Katze mit abgehackten Beinen aus Moskau gesucht

{TS-Kritik}

 

Nein, das schlimme Schicksal der thailändichen Katze LuiLui hat nicht gereicht. Hier steht schon wieder der nächste feline Notfall in Spendenmagnet-Position:

Über den Tierschutzverteiler von Flugpate.com leitet der „Verein“ ANAA-Katzen Deutschland [zum von der Verantwortlichen verwendeten Terminus „Verein“ siehe Aktualisierung v. 03.10.2011] die SOS-Mail „einer lieben Tierschutzkollegen“ weiter. Darin wird für eine russische (Achtung: Drittland!) Katze mit abgehackten Vorderbeinen eine Flugpatenschaft gesucht.

Die Mail ist, nach der Nennung einer Kontakt-E-Mail zu Dritten, unterzeichnet von der ersten „Vorsitzenden“ von ANAA-Katzen mit Nennung der VereinsURL.

Diese Mail über Tierschutzverteiler belegt dann aber immerhin für den Zoll und die Veterinärämter am Flughafen, dass auch dies keine Einfuhr im Rahmen des privaten Personenreiseverkehrs sein KANN.

Damit es mit dem Mitleid auch funzt, dürfen sich potenzielle Risiko-Übernehmer (Flugpaten) von einem Bild der Katze rühren und von den tierseuchenrechtlichen Vorschriften ablenken lassen, das unter folgender URL bisher noch einsehbar ist: https://www.flugpate.com/images/tsv_upload/bozman.jpg.

Die in der Tierschutzverteiler-Mail benutzten Beiwörter „dringenden“ und „schnellstmöglich“ lassen wieder nicht die Hoffnung aufkeimen, dass es sich um eine legale und vorschriftsmäßige Einfuhr handeln könnte, zu der einschlägige Blut-Untersuchungen notwendig sind.

Ob die „Tierschützer“ von ANAA den Fall LuiLui und dessen tödlichen Ausgang nicht kennen? Oder doch …

 

Aktualisierung vom 02.10.2011:

Wie Kerstin Ridder, „1. Vorsitzende“ von ANAA-Katzen,  Doggennetz schriftlich mitteilt, kennen die Tierschützer von ANAA den Fall „LuiLui“ sehr wohl. Dort sei ja dann „alles im Sande verlaufen“ und es hätte keine Informationen mehr gegeben, was in dem Fall wirklich vorlag.

Ob die lapidare Bemerkung „im Sande verlaufen“ die Einschläferung der Katze meint, wird nicht ganz klar. Was wirklich vorlag, das war der Versuch der illegalen Einfuhr einer kranken Katze aus einem Drittland, der für die Katze tödlich endete.

ANAA-Katzen weist ausdrücklich darauf hin, dass die Katze „Bozmann“ nicht von diesem „Verein“ vermittelt werde. Man habe „lediglich die E-Mail“ weitergeleitet.

 

Aktualisierung vom 03.10.2011:

Nur  mal so am Rande:

  1. ANAA-Katzen ist überhaupt kein Verein. Von daher stimmt schon die Unterzeichnung der Mail an die Doggennetz-Redaktion nicht! Die war gezeichnet mit „Kerstin Ridder, 1. Vorsitzende“.
  2. Solche Fälle verdienen weitere Recherche …Diese ergab dann etwa, dass die Privatperson ANAA-Katzen derzeit und mit Stand vom 03.10.2011 sage und schreibe 102 Katzen (überwiegend aus dem Ausland) beim Tiervermittlungsportal www.tiervermittlung.de stehen hat.

Über Punkt bzw. Schritt 3 bitte Biga Ehsel befragen!

Aktualisierung vom 13.10.2011:

Mit Datum vom 11.10.2011 wird der Aufruf für eine Flugenpatenschaft für diese Katze neuerlich von einer Marianna P. durch einen riesengroßen Tierschutzverteiler gejagt.

Inzwischen wird das Grauen auch verbal ausgestaltet. Nicht mehr ist „nur“ von abgehackten Vorderbeinen die Rede, nein, plötzlich weiß man auch, dass Bozman von Sadisten schwer gequält worden sei und dann seien ihm die Vorderbeine abgehackt worden.

Man fragt sich: Woher wissen die Tierschützer solche Details? Waren sie bei der Quälerei anwesend? Haben die Sadisten Bozman persönlich vorbeigebracht und berichtet. Hat die Katze das selbst zu Protokoll gegeben?

Oder ist es nicht doch nur spendenmagnetische Spekulation für eine Katze, die zum Beispiel ins Mähwerk eines Traktors geraten sein könnte? (Wie derlei auch in Deutschland regelmäßig vorkommt.)

Katzen – sind das nicht jene Wesen, die so exorbitanten Wert auf Sauberkeit legen und deshalb einen beträchtlichen Teil des Tages damit verbringen, sich vermittels ihrer Vorderpfoten zu putzen und zu reinigen, weil das essenziell für ihr Wohlbefinden ist?