Aua296: Ironischer PROGRAMMHINWEIS: Spiegel TV: Tiermessies

{Mischmasch aus TS-Kritik, Programmhinweis und satirischem Kommentar

 

Zum gemütlichen Wochenende drücken wir noch einmal den Zarenhof durch die Tränenpresse. So zumindest hat es der Haussender von Sonja Zietlow geplant und vorbereitet.

 

Samstag, 3. September 2011, 22.10 Uhr bei Vox:

Spiegel-TV:

 „Tiermessies – Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät

 

Zum xten Male dürfen bundesdeutsche Fernsehzuschauer DIE Ikone des schlechten Geschmacks dabei beobachten, wie sie vor Entsetzen die Hände vors Gesicht schlägt. Wobei dieses Entsetzen weniger aus der Erkenntnis der eigenen Blauäugigkeit geboren ward, sondern vielmehr am ausgestreckten, der Bestrafung der Schuldigen entgegengeifernden moralischen Zeigefinger hängt.

Und bei VOX geht natürlich nichts ohne unseren Hundeprofi. Den brauchen wir alle auch, damit er uns erklärt, was offensichtlich ist: Die Hunde dort haben gelitten. Wenn das Ritter Martün sagt, dann ist das so gut wie amtlich!

Die Hunde dort haben gelitten – Das passt natürlich gar nicht mit dem Subtitel der Sendung zusammen: „Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät“. Denn dass der Zarenhof nichts, aber auch gar nichts mit Tierliebe zu tun hatte, das dürfte inzwischen auch das letzte Blauäuglein und Blondschöpflein kapiert haben?

Schlimmer noch, Zietlow selbst hat mehrfach verkündet und (sogar überzeugend) begründet, warum der Zarenhof auch nichts mit Animal Hoarding zu tun hat. Nur: Was macht er dann in dieser Sendung? ( = rhetorische Frage!)

Schauen wir mal, wie uns Frank Uwe S. mit seinem Kaninchen-Hoarding in Berlin-Lichtenberg das Gruseln lehrt und ob wenigstens das etwas mit dem Thema „Tiermessies“ zu tun hat?

Bedrohlich relevant und dem offensichtlich auch nicht mehr durchgehend gerechtfertigten guten Image von Spiegel-TV vielleicht eher genügend könnte das werden, was Sylvia P. aus München mit 50 Katzen in ihrer Wohnung zu bieten hat. Hier wird es schon richtig heiß mit der Erklärung im Redaktionstext „[…] wollte nur Gutes tun“.

Richtig genießen können die wacheren unter den VOX-Glotzern den Samstagabend-Tierleid-Horrorfilm aber auch erst dann, wenn sie sich der beißenden Ironie dieses Beitrags an dieser Stelle bewusst werden. Denn zuvor müssen wir alle erst einmal wieder eine ganze Staffel von Tierhalter-Verdummungssendungen hinter uns bringen:

 

17.00 Uhr Menschen, Tiere und Doktoren:

Wie sich Veterinärmediziner dem Leben entgegenstemmen und mit ihrem Horrorinstrumentarium dieses in wahrlich ungeahnte Dimensionen hinein verlängern, sofern es jemand finanziert. Vergessen Sie Gott! (vgl. dazu auch die Satire Aua119, die zwar in den Senderahmen HKM gehört, inhaltlich-thematisch aber die diabolische Göttlichkeit einzelner Veterinärmediziner und ihrer willigen Zulieferer mit dem „e. V.“ auf dem Etikett behandelt).

 

18.00 Uhr HundKatzeMaus:

Eine Seife, die der „Tierliebe außer Kontrolle“ und dem Animal-Hoarding des kleinen Mannes die steilste Vorlage bietet und genau das schiefe Bild von Tierliebe promotet, das dann nahezu zwangsläufig bei immer mehr Menschen zu den Phänomenen führt, die dann wieder Spiegel-TV dokumentiert. Präsentiert von Whiskas!

So schließt sich der Kreis! Die einen Sendungen züchten, was die Spätabend-Doku geißelt. Ein mediales Perpetuum-mobile mit garantierter Quote. Präsentiert von Whiskas!

Bitte erwarten Sie auf gar keinen Fall, dass der Fall <Zarenhof> (Status: totes Pferd, zu prügeln, bis Entsatz kommt i. e. Zarenhof II) zzgl. den Kaninchen-Katzen-Hoarder-Garnituren in irgendeiner Weise konstruktiv analysiert, die Hintergründe für derlei Tierleid wirklich dargestellt oder womöglich konstruktive Ansätze für einen modernen Tierschutz konzipiert,  vorgestellt oder diskutiert werden! Das würde knirschen – zu einer Sendung wie HKM vorne dran, die unkritisch den Auslandstierschutz bejubelt und in der ein Obertierschützer, der sich kleine Katzen wie Pickel am Kinn ausdrückt, Transporteuren wie Klaus D. eine Bühne bietet (vgl. Aua96, Aua101, Aua111).

 

Zietlows erfolgreichste Bühnengestalterin: Gesa K.

Außerdem zeigt der Fall <Zarenhof> die uralte Volksweisheit, dass alles auch sein Gutes hat. Denn wer würde Sonja Zietlow kennen, wenn Gesa K. die Bühne nicht so trefflich bereitet hätte?

Ein Chronist der Zarenhof-Zietlow-Auftritte käme kaum noch hinterher mit der Listung all der Sendungen und Sender, in und bei denen die staksige Riesenblonde mit dieser Story hausieren geht. Das Gute daran ist das Schlechte dabei: Man muss Tierleid nicht gleich persönlich anrichten, um so richtig mediales Kapital daraus zu schlagen! Und NUR das tut sie, denn man hätte <Zarenhof> und dem massiven Leid der Hunde dort auch einen Sinn geben können (vgl. auch Aua24, Aua25, Aua26) .

 

H Ä T T E . . .