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Aua135: Tierheim Pometsauer Mühle im Landkreis Regen

{TS-/DS-Kritik}

 

Ganz korrekt heißt der Träger des Tierheims Pometsauer Mühle im Landkreis Regen: Kreistierschutzverein Zwiesel-Regen-Viechtach e. V. Er sitzt im Moment maximal tief in der Tinte. In Aua126 hatte Doggennetz auf den Fall, der aktuell auch durch die regionale Presse wabert, hingewiesen.

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Auch so ein Fall, der die Kritiker-Gemüter in Regen sehr erregt: WO ist der Weimaraner Rufus geblieben?
Bild: Sabine Macht

Zunächst schien die Recherche übersichtlich. Doch der Fall, hier nicht ganz korrekt, aber handlicher als <Tierheim Regen> bezeichnet, nahm eine ungewöhnliche Dynamik auf.

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Im Tierheim Pometsauer Mühle gibt es extrem viele „Rexe“! Die Beinamen, welche die Hunde führen, sprechen eine eigene Sprache. Dies etwa ist „Jammer-Rex“!
Bild: Kreistierschutzverein Zwiesel-Regen-Viechtach e. V.

Einen Überblick über die wichtigsten Fakten und den Status quo gibt mein aktueller CharityWatch.de-Artikel Von rauem Sturm auf neue Wege getrieben?

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Dies hier ist „Rasta-Rex“. Der Beiname bezieht sich auf den Pflegezustand des Fells.
Bild: Sabine Macht

Jenseits des Einzelfalls jedoch offenbart die Problematik dieses Vereins Strukturen, die häufiger anzutreffen sind. Und damit ist nicht die offenbar viel zu lange währende Duldungstoleranz der zuständigen Fachbehörde gemeint.

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Das ist Rolf! Er wird von den Tierheim-Kritikern als „traurig und resigniert“ beschrieben.
Bild: Sabine Macht


Am Vorstandssessel festgewachsene Tierschützer

Eine bundesweite Problemstruktur etwa sind über Jahrzehnte hinweg in ihren Vorstandssesseln verharrende, nicht selten hochverdiente Tierschützer, die aber den Anschluss an den modernen Tierschutz verpasst haben. Unter der als zwangsläufiger Reflex entstehenden  Kritik halten sie spastisch-aggressiv an ihrem Amt fest und versuchen mit so restriktivem Instrumentarium wie Hausverboten, Vereinsausschlüssen und Unterlassungsverpflichtungs-erklärungen die Kritikerfront zum Schweigen zu bringen.

Die Tragik dabei ist nicht selten, dass sie damit ihre eigenen Verdienste aus der Vergangenheit zunichte machen. Und dies für die Katz’: Denn wie im Fall Regen wird die Kritik dadurch nur lauter oder noch schlimmer: öffentlich!

 

Die eigenartige Politik des DTSB

Ebenfalls intensivere Betrachtung verdient die eigenartige Politik des zuständigen Dachverbandes Deutscher Tierschutzbund e. V. Denn wir reden nicht nur von Regen; es gibt einen weiteren Fall in der Region. Und auch Velbert krampft unter dem Dach dieses Verbandes.

Und gerade rückt ein weiterer Verein unter dem DTSB-Dach in tierschutzunverträglicher Verrenkung und im Kontext mit Zoo Zajac in den öffentlichen Fokus (Doggennetz wird noch berichten).

Das sind Strukturen, keine Einzelfälle. Diese defizitären Strukturen aber werden weitere schlimme Fälle produzieren. Zwangsläufig!

 

Kein Problembewusstsein bei den Kommunen

Ebenfalls ein generelles Problem ist im Fall Regen wie andernorts die besondere Position der Kommunen. Die ins Ehrenamt abgedrückte kommunale Pflichtaufgabe Fundtierverwaltung führt zu einer Art Duldungsstarre der Behördenvertreter bei aufkommender Kritik. Was will so ein armer Bürgermeister auch tun? Zumeist zerfließt er in kritikloser Dankbarkeit für die gerade Verantwortlichen des entsprechenden Tierschutzvereins. Das muss er auch, denn diese erledigen einen Teil seines Jobs; und das meist für einen Apfel und ein Ei. Dass aber die Qualität des Jobs aufgrund der Verlängerung kommunaler Pflichten hinein ins Ehrenamt oft dramatisch leidet, bleibt dort ohne Folgen, wo DANKBARKEIT die dominierende Haltung ist!

Überdies, das zeigen Gespräche mit Kommunalvertretern, besteht offensichtlich bisher noch kein Problembewusstsein dafür, dass dieses Konstrukt in absehbarer Zeit zerfällt. Die „klassischen“, regional gebundenen Tierschutzvereine haben dramatische Nachwuchsprobleme. Der größte Dachverband für diese Tierschutzvereine zeigt deutliche Zeichen irrationalen Verhaltens. Im Tierschutz insgesamt gibt es mehr Häuptlinge als Indianer. Kaum einer mehr will sich unter der Ägide eines wie hier z. B. autoritär-undemokratisch agierenden Seniorenvorstands für die Tiere engagieren. Da macht man lieber selbst eine Orga auf, schützt im Ausland, ist sein eigener Herr und namentliche Wichtigkeit auf der Vereins-Homepage.

Und dabei ist von den Finanzierungsproblemen für den „klassischen“ Tierschutzverein noch gar nicht gesprochen!

Regen ist ein in vielerlei Hinsicht gut verwendbares Beispiel!

Aktualisierung vom 01.06.2011:

Die Kritikergruppe des Tierheims Pometsauer Mühle – die Aktionsgemeinschaft Tierfreunde Landkreis Regen – stellt ihre Kritik und ihr Anliegen inzwischen auf einer eigenen Website dar. Besonders wichtig: Dort werden auch die Hunde des Tierheims vorgestellt.