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Aua66: Tierschützer-Trapos mit falschen Kennzeichen

{TS-/DS-Kritik} 

Wo neue Realitäten entstehen, braucht man neue Begriffe. Eine schon längst entstandene Wirklichkeit, wenn auch bisher nur von wenigen registriert, ist der in seiner Quantität bisher nicht bezifferbare kriminelle Bereich des Tierschutzes, der eng mit dem Auslandstierschutz verflochten ist.

Was „Auslandstierschutz“ für manche betroffene Tiere dann bedeutet, kann man in aktuellen Forumsdiskussionen dort nachlesen, wo sich herauskristallisiert, dass Auslandshunde sowohl auf dem Zarenhof wie auf dem Gnadenhof  Momo gelandet seien. Der Zyniker sagt: „Da hat sich die weite Fahrt ja echt gelohnt!“

 

Ein Begriff wird geschöpft: Tierschützerschützer

Wie soll man jene hoch engagierten Tierfreunde bezeichnen, die teilweise seit Jahren versuchen, auf die verheerenden Zustände und kriminellen Machenschaften im Auslandstierschutz hinzuweisen bzw. diese umfassend dokumentieren? Nach massiven Drohungen, auch Morddrohungen darunter oder solche, die sich auf die privaten Tiere dieser Tierfreunde beziehen („Geht’s Ihren Hunde noch gut?“), können sie ihre Arbeit inzwischen nur noch ohne Öffentlichkeit tun. Under cover.

Für diese Engagierten führe ich den Begriff Tierschützerschützer ein. Denn ihr Hauptanliegen ist es, die Tiere vor den Anführungszeichen-Tierschützern zu schützen. Jene also, die unter dem Etikett Tierschutz vornehmlich Hunde unter katastrophalen und tierschutzwidrigen Umständen transportieren, zumeist illegal. Jene, die diese Auslandshunde in der BRD zum Verschwinden bringen: auf Zarenhöfen, M.-Gnadenhöfen, in Tierversuche, in die Fell- und Lederwarenindustrie etc. pp.

Jene sind gut versteckt: Hinter der Unglaublichkeit solcher Vorgänge! Das Unglaubliche, die Nichtfassbarkeit des Grauens war in der Vergangenheit erfolgreich und ist in der Gegenwart anhaltend ideales Versteck für die, welche der Volksmund Verbrecher nennt.

Der mit dem Begriff „Verbrecher“ nahezu automatisch verknüpfte Glaubenssatz ist der von „weit weg“! Dabei ist Weitweg vielleicht genau die Orga, für die Sie gerade gespendet, für die Sie justament eine illegale „Auslandspatenschaft“ gezeichnet (Urkundenfälschung), von der Sie gerade einen Hund übernommen haben, der Sie gerade bei einem Trapo (szeneinterner Begriff für Tierschutz-Tiertransporte) helfen.

Eines der vielen Aufgabengebiete der Tierschützerschützer, viele derer im Ausland sitzend, ist das Aufspüren illegaler Tierschützer-Transporte, deren Dokumentation und im Glücksfall das rechtzeitige Einschalten der Behörden.

Wenn Tierschützerschützern solche hart erarbeiteten Erfolge gelingen, werden sie dafür von niemandem gelobt, in keinem Forum gefeiert, in keinem Gästebuch angehimmelt, schreibt ihnen kein Fanatiker ein personenkultiges Vorwort zu den viel zu frühen Memoiren.

Zwei dieser telefonieren miteinander und freuen sich. Still. Zu recht!

Wenn Tierschützerschützern solches gelingt, stellen Auslandsbehörden und deren Tierärzte in amtlichen Dokumenten z. B. fest, dass den transportierten Hunden im Schulterbereich subkutan „Taschen“ angelegt wurden. In diesem Fall (leider/schon/noch) leer. Wofür man solche „Taschen“ brauchen kann?

Weit weg?

 

Falsche KFZ-Kennzeichen

Eine Krux der Kooperation verschiedener Tierschützerschützer untereinander ist gelegentlich die Kommunikation. Sprachbarrieren. Zumindest für die Feinheiten. Nur diese Feinheiten waren es im vorliegenden Fall, welche ein eingeleitetes Strafverfahren für die verantwortliche Tierschutzorganisation,  Doggennetz namentlich bekannt, verhindert hat.

Die Tierschützer2 im Ausland erfahren von einem Trapo. Rechtzeitig sind sie vor Ort. Professionell fotografieren sie das Transportfahrzeug. Meldung nach Deutschland unter telefonischer Angabe des polizeilichen Kennzeichens. Die deutschen Tierschützer2 informieren die Behörden, geben das Kennzeichen durch.

Das zuständige Veterinäramt checkt bei der Kraftfahrzeugzulassungsstelle das angegebene Kennzeichen. Dabei stellt sich heraus: Es gehört zu einem roten Kleinwagen, nicht aber zu dem dunklen Van.

Die deutschen Behörden, namentlich das verständigte Veterinäramt, tun diese Erkenntnis vorschnell als mündlichen Übertragungsfehler ab. Die Zeit ist um. Der Transport gelaufen. Passiert ist nichts.

Da die deutschen Tierschützerschützer nicht wussten, dass ihre ausländischen Kollegen das Fahrzeug fotografiert hatten, glaubten auch sie zunächst, einem Irrtum unterlegen zu sein.

Erst später, zu viel später, stellte sich dann heraus, dass es ein Fotodokument gibt. Dieses Fotodokument belegt zweifelsfrei: „Tierschützer“ benutzen für ihr gutes Werk falsche Autokennzeichen!

Warum wohl?

Zeitgleicher Erkenntnisgewinn für die Tierschützerschützer: Jetzt erklärt sich, warum sich bei diesem oder jenem angezeigten Transport Zoll und Veterinäre die Füße in den Bauch stehen, derweil sie auf ein Fahrzeug mit dem durchgegebenen Kennzeichen warten.

Warum benutzen Menschen, die vorgeblich Gutes tun, falsche Autokennzeichen?

Und die Taschen?

Und die besondere Eigenheit aller Tierheime bzw. Auffangstationen, die auf diesen Strecken üblicherweise angefahren werden: Das Vorhandensein eines eigenen OP-Raums?

Weit weg?

trapokennzokay

Aus juristischen Gründen mussten wir das
Kennzeichen „unkenntlich“ machen bzw.
haben seine Bedeutung metaphorisiert.
Bild: S. Sagichnicht