Ein neues schwarzes Schaf aus der ???en Herde!

Einen recht spektakulären Tierschutzfall bei einer Verbandszüchterin haben die Kollegen von www.doggenschutz.de aufgedeckt. Beweis für die skandalösen Unterbringungszustände der armen Zuchtdoggen sind Fotos, die nach Aussage der Veröffentlichenden erfolgreich auf ihre Authentizität begutachtet worden seien. In diesem einen Fall erweist sich Scheidung als Segen für die betroffenen Doggen, nur durch diesen Umstand nämlich die Bilder überhaupt an die Öffentlichkeit gelangten.

Der Fall wirft Fragen auf:

1. Was nützt ein Verband, wenn solche Zustände unter dem Dach dieses Verbandes möglich sind? In diesem pikanten Fall handelte es sich auch nicht um einen weitgehendst unbekannten XYZ-Züchter, sondern um eine im Marketing für den Verband hochaktiven Person, die laufend Treffs, Ausstellungen und Info-Veranstaltungen organisierte. Wobei jeweils hier sowie bei Besuchen vor Ort durch andere Doggenfreunde auffiel, dass kein Dritter je die Doggen dieses Züchters zu Gesicht bekam. Heute weiß man warum!
Ein Schreiben der Doggenschützer an den Verbandsvorsitzenden harrt der ausführlichen Beantwortung. (Wir werden ggf. wieder darüber berichten.)

2. Die betroffene Züchterin soll zwischenzeitlich vom Verband ausgeschlossen worden sein. Warum aber darf sie auf ihrer Homepage immer noch mit Logo und behaupteter Verbandszugehörigkeit werben (Stand: 09.08.04) und so einen noch zum Verkauf stehenden Wurf Welpen vermarkten? Nach den uns vorliegenden Informationen soll die Wurfabnahme auch NACH dem Ausschlussdatum sowie NACH dem Verlassen der vormals genehmigten Zuchtstätte erfolgt sein. Aber vielleicht sind wir hier nicht richtig informiert?

3. Besondere Aussagekraft erhält dieser Skandal auch durch dem Umstand, dass eine Diskussion des Falls in dem einzig noch existierenden Doggenforum von den unverhüllt zuchtfreundlichen Moderatoren strikt unterbunden wird. Nicht einmal ein eingestellter Link auf die „Doggenschutz“-Seite wurde geduldet. Die Maulkörbe wurden mit dem halblahmen Hinweis auf einen anstehenden Rechtsstreit ausgegeben – NUR: nach den uns vorliegenden Informationen handelt es sich dabei lediglich um ein Scheidungsverfahren….

Insgesamt scheinen die müllmäßigen Unterbringungsmodalitäten dieser Zuchtdoggen die Gemüter der sonst mit Gefühlsorkanen und Smileys im Hunderterpack großzügigen Diskussionsteilnehmer in dem genannten Forum nicht übermäßig zu erregen. Wer weiß, vielleicht sind manche jener mit einer solchen Optik besser vertraut als die Tierschützer?

4. Schon jetzt klingt die an jeder Realität vorbeizielende Kategorisierung durch die wenigen Ich-bin-empört-Mails und Anrufe aufgebrachter Doggenfreunde durch: „schwarzes Schaf“. Wirklich? Auch die Erfahrungsberichte potentieller Welpenkäufer nach Besichtigung diverser Zuchtstätten in beiden Verbänden zerstören jede Hoffnung auf das Schwarze-Schaf-Phänomen. Erneut bemühen wir den diesbezüglich von uns sehr geschätzten Gert Haucke, Kenner der Hundezüchterszene mit: „…aber die Sache mit dem schwarzen Schaf in einer unschuldsweißen Herde stimmt so auch nicht: Es handelt sich nach meiner jahrzehntelangen Erfahrung um eine schwarze Herde mit einer überschaubaren Anzahl weißer Exemplare darin“ (Gert Haucke, Hund aufs Herz, S. 25f).

5. Konsequenzen? Sonst noch was oder glauben Sie auch noch an den Weihnachtsmann? Nach dem Titan-Fall vergangenen Jahres hatte ich auch eindringlich nach (zuchttechnischen) Konsequenzen gefragt und wurde nur mit allem beworfen, was schlechter riecht als faule Eier. Dafür haben gerade jetzt wieder zwei neue blaue Rüden nach Menschenopfern Titans Weg gehen müssen. Alle haben dieselben Ahnen!!! Aber davon an anderer Stelle mehr (demnächst in dieser Rubrik!) und hier nur deshalb erwähnt, weil weder ein Bohling-Fall noch der neue Skandal noch Doggen, die ihre eigenen Familien anfallen, in dieser Zuchtszene zu irgendwelchen Konsequenzen führen. Können Sie auch nicht, wenn schon in totalitär-diktatorischer Manier jeder Austausch über derlei Phänomene unterbunden wird.

Und nun machen Sie es sich mal gemütlich mit: www.doggenschutz.de/aktuell.htm