Aua228: Den Illegalen die Infrastruktur entziehen: Tiervermittlung.de reagiert


{TS-Kritik}

 

Karlsruhe bringt die Veränderung! Vielleicht waren die vielen, wenn zahlenmäßig auch immer noch nicht definitiv festgestellten Tiere des Horror-Spanien-Transports der Tierschutzorganisation Galgos.at (vgl. Aua165 und 15 Folgeartikel unter der Überschrift „Horror-Spanien-Transporte“) am 22. Juni 2011 doch nicht ganz vergeblich?

 

Mut zusprechen

Die Diskussionen in der Szene laufen auf Hochtouren. Ganz besonders effizient gestaltet sich der leidenschaftliche Gedankenaustausch auf dem sonst von Doggennetz nicht durchgehend gelobten KSG-Forum (Achtung: lang!!!). Gerade die Diskussion dort beweist aber auch, wie zäh und träge sich einzelne Tierfreunde und -schützer damit tun, die geltenden Gesetze und Verordnungen zu akzeptieren.

Fruchtlos dagegen verläuft die Diskussion im Forum Verlassene Pfoten. Dort hat man noch nicht einmal erkannt, dass Verlautbarungen von Ministerien ein höherer Stellenwert zuzumessen ist als irgendwelchem Forumsgewäsch und geposteten Infos anonymer Herkunft ohne Quellennachweis.

Doggennetz wurde jüngst ausdrücklich gebeten, jenen Tierfreunden Mut zuzusprechen, die sich in der leidenschaftlichen Diskussion gegen solche Aktivisten zu wehren haben, die alles beim Status quo ante belassen, nichts ändern möchten und mit den ewig gleichen Panikargumenten laborieren.

Nur Mut, liebe Freunde! Und schön durchhalten! Es ist eben leider nicht einfach, Zeitenwechsel herbeizuführen. Und wer sich über Gegenwind in einem Forum beschwert, darf gern einmal einen Tag lang die Doggennetz-Redaktion besuchen und das lesen und sich anhören, was da so alles hereingespült wird. Der kehret in Demut in seinen Forumskrieg zurück …

Immer deutlicher auch kristallisiert sich insbesondere in der KSG-Diskussion heraus, dass Landtransporte besonders aus Spanien zum No-Go avancieren.

Vereinzelt und angesichts der aktuellen Meldungen über die jüngst in die Kritik geratenen Vereine Hundehilfe Hundeherzen e. V. sowie A.S.P.A. friends Germany e. V. macht sich auch Frust darüber breit, dass diese, teilweise von einer Untersagung durch die Behörden belegten Vereine einfach weitermachen, als wäre nichts passiert.

 
Virtuelle Infrastruktur entziehen

In Aua211 wurde die Infrastruktur der illegalen Tierschlepper skizziert.

Wenn nun Organisationen, gegen deren Verantwortliche schon die Polizei ermittelt, denen die weitere Tätigkeit von den Behörden ausdrücklich untersagt wurde, die über keinerlei für diese Tätigkeit notwendigen Genehmigungen und die entsprechende Infrastruktur verfügen, wenn nun diese Orgas einfach weitermachen, stellt sich als nächstes die Frage nach der Verantwortlichkeit derjenigen, welche diese – z. B. virtuelle – Infrastruktur zur Verfügung stellen.

 

Vorbei:
A.S.P.A. friends mit 170 Hunden auf Tiervermittlung.de

Erster Zielpunkt insbesondere der virtuellen Infrastruktur sind die Tiervermittlungsportale, über welche die Vereine an ihre Endabnehmer kommen.

Deshalb lohnte sich der Blick in eines dieser Vermittlungsportale, um dort festzustellen, ob und wenn ja wie viele Tiere die eigentlich außer Funktion gestellten Tierschützer dort zur Vermittlung anbieten.

Das Ergebnis war beeindruckend. Mit Stand vom 20.07.2011 etwa bot auf der Plattform Tiervermittlung.de der Verein Hundehilfe Hundeherzen e. V. 83 Hunde zur Vermittlung an.

Das ist aber noch gar nichts gegen A.S.P.A. friends Germany e. V., denen gemäß Auskunft des zuständigen Veterinäramts sogar die Paragraph-11-Genehmigung fehlt, die keine Traces absetzen und denen von der Behörde diesbezügliche Tätigkeiten untersagt wurden. A.S.P.A. friends Germany e. V. bot mit Stand vom 20.07.2011 auf Tiervermittlung.de sage und schreibe 170 Hunde zur Vermittlung an, die meisten derer noch in Spanien sitzend!

 

Presseanfrage an Tiervermittlung.de

Mit einer Presseanfrage stand nun zu klären an, wie sich die Infrastrukturbereitsteller zu ihrer Verantwortung verhalten.

Auf die Frage nach den Kontrollmechanismen auf Tiervermittlung.de, welche sicherstellen, dass nur seriös und legal arbeitende Vereine Tiere zur Vermittlung anbieten können, antwortet Karsten Rosenlöcher:

              

Wir sind stets bemüht nur seriösen Organisationen einen Account bei Tiervermittlung.de zu geben, was jedoch bei der Anzahl an Tierschutzvereinen, Pflegestellen und Privaten Initiativen zugegeben nicht immer einfach ist und eine 100%ige Sicherheit nie gegeben sein wird. Wenn wir eine Registrierung erhalten, recherchieren wir im Internet über Erfahrungsberichte, Pressemitteilungen etc.

Die genannten Vereine waren auch schon mehrere Jahre bei Tiervermittlung.de registriert. Leider ist es uns nicht möglich die einzelnen Vereine permanent zu überwachen und eventuelle Strukturänderungen bzw. Personenveränderungen zu erkennen. Eine anfänglich seriöse Organisation kann sich im Laufe der Zeit, da diese ja nun mal von Menschen geleitet wird, hin zum Negativen entwickeln.

Deswegen sind wir auf Hinweise, wie diese von Ihnen, angewiesen, um entsprechend handeln zu können.

  

              

 
Eine vertiefende Diskussion dieser Auskunft muss zunächst verschoben werden, weil sie vom Thema dieses Auas ablenkt. Doggennetz wird darauf zurückkommen.

 

Beide Accounts auf Tiervermittlung.de wurden gesperrt

Karsten Rosenlöcher von Tiervermittlung.de teilt auf die Presseanfrage hin mit, dass die beiden Accounts von Hundehilfe Hundeherzen e. V. sowie von ASPA friends Germany e. V. auf die durch die Anfrage übermittelten Informationen hin vorläufig gesperrt worden seien.

Überdies sei dem Verein Hundehilfe Hundeherzen e. V. untersagt worden, das Tiervermittlung.de-Paragraph-11-Prüfsiegel auf deren Homepage zu verwenden.