TL15/15: In der Schweiz: Tierschützer bekämpfen sich gegenseitig

 

 [25.01.2015]

Die Tierindustrie wird es freuen: In der Schweiz attackieren sich die Tierschützer derzeit untereinander. Dort brodelt der Streit zwischen der Dachorganisation Schweizer Tierschutz (STS) und deren Mitglieder. Das Schlimme daran: Die Kritik Letztgenannter erscheint berechtigt und nachvollziehbar und wird gerade DN-Lesern sehr bekannt vorkommen. Der Dachverband ([nur?] in CH) verschwende Ressourcen, räume seinen Mitgliedern zu wenig Mitspracherecht bei den Aktionen ein und leite Spenden nicht an die Mitgliedstierheime weiter. Natürlich geht ein Boulevard-Blatt wie BLICK, das hier berichtet, den überprüfbaren Vorwürfen nicht weiter nach (z. B. dass in Mails zu Spenden aufgerufen werde). Cave Recherche! Der Zürcher Tierschutz(verein) sei schon vor Jahren aus dem Verband ausgetreten. Beide Basel-Tierschutzvereine (Stadt und Land) überlegen jetzt ebenfalls in diese Richtung.

DN-Senf: Man verstehe diesen TL nicht miss! DN will auf gar keinen Fall den derzeit in der Szene populären Appellen den Weg bereiten, die darauf abheben, um der guten Sache willen zwanghaft Harmonie und Gemeinsamkeit zu inszenieren anstatt kritische Fragen zu stellen und Transparenz zu gewährleisten. In der Agrarindustrie ist derzeit wieder vom „Strukturwandel“ die Rede. Doch von der Notwendigkeit, veraltete und sich nicht bewährt habende Strukturen zu benennen und Verbesserungen einzuführen, ist auch der Tierschutz nicht freigestellt. Außerdem sieht diese Redaktion die Schweiz auch bei diesem Thema in der Führungsposition. Denn in Deutschland hat die dringend notwendige Kritik am Dachverband Deutscher Tierschutzbund (siehe auch hier) noch nicht einmal begonnen! Aber im Fach Demokratie sind die Eidgenossen eh führend!