Aua1450: Goldrausch Sachkundeprüfung (4): 3.500 Euro für Sachkundeprüfung verlangt – Hundetrainerszene sei Schlangennest

 

{TS-Kritik}

[21.11.14]

 

Keine unabhängige Berichterstattung

auf DN zu diesem Thema!

Die DN-Redaktion weist ausdrücklich darauf hin, dass die gesamte Berichterstattung auf diesem Blog zum Thema Sachkundeprüfung Tierschutzgesetz ab sofort nicht mehr den Kriterien unabhängiger Berichterstattung genügt, wie das bei allen anderen Themen auf DN der Fall ist!

Der „Goldrausch“ hat inzwischen seine Sogwirkung entfaltet und auch die Herausgeberin dieses Blogs, Karin Burger, erfasst! Siehe dazu EIGENWERBUNG am Ende vom Text!

Die DN-Berichterstattung zum Thema Sachkundeprüfung Tierschutzgesetz wird fortgesetzt, für jeden Einzelfall aber mit diesem Hinweis versehen.

Außerdem werden die redaktionellen Texte grafisch und durch Hinweise vom Teil „Eigenwerbung“ erkennbar abgesetzt.

 

 

Die Neuregelungen nach § 11 Absatz 1 Satz 1 Nr. 8f für Hundetrainer und insbesondere die Umsetzung durch die Veterinärbehörden haben das Potenzial für einen Skandal. WENN in dieser Bananenrepublik dann noch Aufmerksamkeit übrig wäre für eine Randgruppe wie …. Hundetrainer!

Immerhin greift jetzt die regionale Tagespresse die verheerenden Missstände auf, wie sie im Internet an vielen Stellen fortlaufend dokumentiert werden. So berichtet rp.online am 20. November 2014: Vielen Hundetrainern droht Berufsverbot.

 

Trotz 20 Jahren Berufserfahrung: 3.500 Euro für Prüfung

Was das bundesweite Chaos und die Regelungsdefizite insbesondere auch existenziell für Hundetrainer bedeuten, illustriert Jörg Isringhaus in seinem Artikel anschaulich an Einzelfällen. Etwa an einer Ausbilderin für Blindenführhunde, die ihr Unternehmen schon seit 2008 erfolgreich betreibt. Die von ihr ausgebildeten Hunde seien sogar anerkanntes medizinisches Hilfsmittel und die Kosten dafür würden von der Krankenkasse übernommen. Doch die Qualifikationen der Hundetrainerin werden von der zuständigen Behörde nicht anerkannt.

Noch herber trifft es eine 55 Jahre alte Hundetrainerin, die ihre erste Hundeschule schon 1998 in Hamm eröffnete. Sie sollte für die Prüfung einen Betrag von 3.500 Euro bezahlen. Dazu war sie nicht bereit. Folge: Hundeschule geschlossen!

 

Rechtsbeistand: Jan Plischke

Der Artikel lässt auch den Generalverdacht nicht unerwähnt, unter den die neuen Regelungen alle Hundetrainer stellen: nicht tierschutzkonform zu arbeiten.

Inzwischen suchen sich viele Betroffene, denen auch die existenzielle Vernichtung droht, einen Rechtsbeistand. Der rp.online-Artikel zitiert den Rechtsanwalt Jan Plischke der Kanzlei Toprak & Partner in Gießen, dessen juristische Einschätzung DN schon in Aua1378 verlinkt hatte. Zur Verfügung gestellt wurde der informative Text von der Interessengemeinschaft Hundeschulen.

 

Auflagen der Veterinärbehörden problematisch

Selbst wenn ein Hundetrainer dann die Prüfung bestanden hat, ist der Kummer noch nicht zu Ende. Denn wie insbesondere die Arbeitsgemeinschaft Hundetrainer Sachkunde § 11 Tierschutzgesetz fortlaufend an Einzelfällen dokumentiert, verknüpfen die Veterinärbehörden die schlussendlich erteilte Erlaubnis nach § 11 Abs. 1. Satz 1 Nr. 8f dann mit äußerst problematischen Auflagen:

              

Zu den behördlichen Auflagen für Hundeschulen gehört künftig, ein Bestandsbuch zu führen. Darin sollen Daten über die Hunde und die Halter registriert werden. Werde ein Hund auffällig, könne man prüfen, ob der Hundetrainer das Tier richtig erzogen habe, sagt Plischke. „Das ist so, als ob bei einem auffälligen Kind gefragt wird, ob die Schule einen Fehler gemacht hat.“ Viele Daten sind sensibel und müssen von den Trainern vertraulich behandelt werden. Blindenhunde-Ausbilderin Jung etwa lehnt es ab, Informationen über Kunden weiterzugeben.

(rp.online, 20.11.14: Vielen Hundetrainern droht Berufsverbot; Hervorhebg. d. DN-Red.)

  

              

 

Tierärzteunabhängige Kursangebote sind rar

Beide Gruppen, sowohl Hundetrainer wie die ebenfalls von der Neuregelung betroffenen Auslandstierschützer, beklagen, dass es kaum bezahlbare und von der Tierärzteschaft unabhängige Schulungsangebote zur Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung gäbe. In Bayern besteht darüber hinaus das Phänomen, dass zwei Tierärztinnen, die selbst berechtigt sind, für Veterinärämter die Prüfungen durchzuführen, per unverlangt zugesandter Werbemail versuchen, Kunden für ihre extrem teuren Vorbereitungskurse zu akquirieren. Ein viertägiger Gesamtkurs etwa kostet dort 650 Euro.

Interessenten, die sich für einen solchen Kurse angemeldet hatten, berichten dieser Redaktion allerdings, dass die Veranstaltungstermine bisher immer wieder verschoben worden seien.

Ansonsten bestehen die üblichen Kursangebote diverser Anbieter aus dem Bereich der Tierärzteschaft und der IHK Potsdam. Auch der Berufsverband der Hunderzieher/Innen und Verhaltensberater/Innen e. V. (BHV) präsentiert ein umfangreiches Kurs- und Ausbildungsangebot. Auch zur direkten Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung für Hundetrainer stellt der BHV „Fragen und Antworten zur Erlaubnispflicht für Hundetrainer“ online zur Verfügung.

Sowohl bei der IHK wie bem BHV ist aber darauf hinzuweisen, dass beide mit der Industrie, namentlich Mars Petcare, marschieren!

 

Für Tierschützer: Martin Krause!

Für die Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung für Auslandstierschützer bietet sich weiterhin der Buchautor (Lehrbuch Tierfachkraft Hunde) Martin Krause an. Der Tierpfleger verfügt über die entsprechenden Qualifikationen und Ausbildungen sowie umfangreiche Erfahrung als Dozent und Referent. Das Buch selbst ist leider noch nicht im Buchhandel erhältlich. Der Autor berät betroffene Tierschützer und Hundetrainer auch telefonisch.

 

„Fetternwirtschaft [sic!]“ bei Hounds & People

Massive Kritik an den angeblich sozial inkomptenten und aggressiven Hundetrainern übt das Onlinemagazin Hounds & People. Von dem Artikel „Hundetrainer machen immer noch Ärger wegen Sachkundeprüfung“ dort distanziert sich zum Beispiel die AG Hundetrainer Sachkunde ausdrücklich: „Schlangennest Hundetrainer„.

Für dieses Hundetrainer = Schlangennest-Zitat gibt die Herausgeberin und Journalistin Astrid Ebenhoch in ihrem Artikel keine Quelle an!

In einer Stellungnahme zu einem Leserkommentar schreibt sie stattdessen pauschalisierend über Hundetrainer:

              

Wie zutreffend das geschilderte Verhalten ist und sich solche Trainer selbst, nicht nur in ihrem fehlenden Sozialverhalten, sondern grundsätzlich disqualifizieren, ist auch beweisführend an den Kommentaren festzustellen.

Wie sich solche Trainer gegenüber hilfesuchenden Menschen und Hunden verhalten die sich ihrem aggressivem, autokratischen, intoleranten und unreflektiertem Verhalten nicht ohne zu mucken unterordnen, möchte ich mir nicht vorstellen.

Vielmehr bestätigt nicht vorhandenes Sozialverhalten und fehlende soziale Kompetenz die Notwendigkeit und weitere konsequente Umsetzung zur Überprüfung der Sachkunde. Vor allem, wie von Anfang an geplant, um Tiere und Menschen zu schützen.

Vielleicht sollte bei der Überprüfung zur Sachkunde auch die soziale Kompetenz, das Sozialverhalten, gutes Benehmen und Höflichkeit für diesen Beruf selbstverständlich und Voraussetzung sein und erst dann eine Erlaubnis erteilt werden, wenn diese vorhanden sind.

(Hounds & People, Kommentar Astrid Ebenhoch auf Leserzuschriften zum  Artikel „Hundetrainer machen immer noch Ärger wegen Sachkundeprüfung„; Hervorhebg. d. DN-Red.)

              

Deutsche Hundetrainer sind nach Ebenhochs Statement also summa summarum aggressiv, sozial inkompetent, intolerant, unreflektiert, ohne Benimm und Höflichkeit. Der Artikel selbst unterstellt, dass sich die Hundetrainer gegen den Nachweis der Sachkunde wehren. Den eigentlichen Punkt der bundesweiten Kritik – fehlende Regelungen und die Willkür der Umsetzung – erfasst der Beitrag nicht. Entsprechend zahlreich sind die Leserkommentare, die auch hier und da das Grundproblem des Onlinemagazins H & P (Stichwort: DUDENfrage) erwähnen.

Immerhin erbringt Ebenhoch in einer weiteren Replik auf die empörten Leserkommentare den Nachweis ihrer Kompetenz als Vertreterin der schreibenden Zunft: „Fetternwirtschaft„!

Der Leserin Anja H. gelingt es in ihrem Kommentar, den Ebenhoch-Beitrag korrekt einzuordnen:

              

Frau Ebenhoch, als Journalistin sollten ihnen die Grundlagen objektiver Berichterstattung eigentlich geläufig sein, sowie die Fairness, eine eigene Meinung auch als solche zu deklarieren und nicht als Ergebnis von Recherche darstellen. Dieser Artikel von Ihnen ist nichts weiter als Ihre persönliche Meinung und ein Instrument um Stimmung zu machen in eine bestimmte Richtung, und als solcher von objektiver Berichterstattung meilenweit entfernt.

(Hounds & People, Leserkommentar Anja H. zu „Hundetrainer machen immer noch Ärger wegen Sachkundeprüfung„)

              

Der Hundetrainer-Kritikerin Astrid Ebenhoch zur Seite steht und schreibt die „Tieranwältin“ Susanne Beaucamp.

 

 

+++ Ende des redaktionellen Beitrags +++

 

EIGENWERBUNG

 

Karin Burger kooperiert mit der Chiemgauer Hundeschule

Von DN-Lesern wurde diese Redaktion auf das Angebot der Chiemgauer Hundeschule, Heinz Reif, aufmerksam gemacht. Der aus zahlreichen Fernsehauftritten bekannte Hundetrainer bietet ebenfalls Vorbereitungskurse auf die Sachkundeprüfung verschiedenen Zuschnitts für Hundetrainer und Tierschützer  an: hier. Was die Angebote der Chiemgauer Hundeschule von anderen unterscheidet, sind vor allem die zivilen Preise: Ein Zwei-Tage-Seminar kostet dort 185 Euro.

Ein DN-Leser und Absolvent eines solchen Vorbereitungsseminars auf die Sachkundeprüfung Hundetrainer gibt sich dieser Redaktion gegenüber begeistert von der Veranstaltung und legt umfassende und sehr gut aufbereitete Seminarunterlagen vor, die dort jeder Teilnehmer erhält.

Aufgrund des fairen Angebots und der positiven Teilnehmerberichte hat sich die Herausgeberin dieses Blogs, Karin Burger, die seit Jahrzehnten auch als Dozentin arbeitet, zur Kooperation mit der Chiemgauer Hundeschule entschlossen. Die Dozententätigkeit von Karin Burger erstreckt sich dabei aber exklusiv nur auf ein entsprechendes Training zur Vorbereitung auf den D.O.Q.-Test® PRO (für Hundetrainer) und IMP (für Auslandstierschützer), also auf den Online-Test im theoretischen Teil der Sachkundeprüfung.

In dieselbe Richtung lief ja schon die Artikelserie Lachend zur Sachkundeprüfung mit dem D.N.Q.-Test, dem Doggennetz.de-Quatschtest (z. B. hier), die allerdings bisher nur für privilegierte DN-Leser verfügbar ist. Darin werden die Inhalte (!) der Fragen des D.O.Q.-Test® IMP (also der Sachkundeprüfung für Tierschützer) ausführlich vorbereitet und vor allem durch humorige Strategien lerntechnisch verankert und abrufbar gemacht.

 

Karin Burger als „Textbeistand“ für Korrespondenz mit Behörden

Eine weitere publizistische Dienstleistung der freien Publizistin Texthex‘ Karin Burger findet in dieser für viele Betroffene existenziell bedrohlichen Situation dankbare Nachfrage: „Textbeistand“ für die Korrespondenz mit den Behörden (Veterinärämter). Viele Betroffene der neuen Erlaubnispflicht fühlen sich überfordert, den Schriftwechsel mit den Veterinärbehörden zu formulieren. Gerade in den Fällen, wo Betroffene unter Umständen auch an den Gerichtsweg denken, ist eine sorgfältige und gut dokumentierte Kommunikation mit den Ämtern hilfreich.

Inzwischen habe schon mehrere Hundetrainer diese Dienstleistung von Karin Burger in Anspruch genommen: Formulierung von Schreiben, Anträgen, Stellungnahme, Widersprüchen etc. Zitat aus dem Dankschreiben einer Hundetrainerin:

              

Sehr geehrte Frau Burger,

vielen Dank für Ihr Schreiben. Es passt, es ist einfach nur genial.

Auch vielen Dank für das Gespräch und Ihre Ehrlichkeit heute. Ich möchte auch in Zukunft sehr gern mit Ihnen zusammen arbeiten.

(Dankschreiben einer Hundetrainerin an Texthex‘ Karin Burger für die Formulierung eines fünfseitigen Schreibens an das zuständige Veterinäramt)

  

              

In den Fällen, in denen schon ein Rechtsanwalt involviert ist, erfolgt der Entwurf einschlägiger Schreiben in enger Absprache mit diesem.

Kontaktaufnahme mit Karin Burger über die im Impressum genannten Kommunikationswege.

 

Satirisch nachgetreten:

So – dann ist ja wieder Party fürs Wochenende …

Im Übrigen bauen Schlangen gar keine Nester! Metaphorisch geläufig ist dagegen viel eher der Begriff der sogenannten Schlangengrube. Das freilich mag bei „Fettern“ anders sein …

 

Weitere Artikel dieser Serie:

Aua1388 / Aua1400P /Aua1449 / Aua450 /

Verwandte Themen: Sachkundeprüfung Tierschutzgesetz:
Aua1360 / Aua1362 / Aua1364 / Aua1378 / Aua1381 / Aua1384/ Aua1385 / Aua1393 / Aua1406 /

& Aua1375 & Aua1446