Aua1302P: Ralf Hewelcke (15): Polarfuchs im Irrsinn – ein Video

 

{TS-Kritik}       [Im DNPA erschienen: 24.04.14; online verfügbar ab: 28.05.14]

 

Der Polarfuchs ist ein Wildtier, genauer: ein Wildhund und zwar eine Fuchsart, die in den nördlichen Polarregionen beheimatet ist (siehe Wikipedia). Die Eigenschaft „Wildtier“ und das Klima der angegebenen Heimat (Polarregionen) geben deutlich die Haltungsansprüche für Polarfüchse vor. Übrigens ist er der einzige Wildhund, der die Farbe seines Fells entsprechend der Jahreszeit wechselt.

Auch der Anspruch an Bewegung erklärt sich aus den Bedingungen seines natürlichen Lebensraums:

              

Generell sind Polarfüchse sehr beweglich und können auf der Suche nach einem neuen Revier große Strecken über Land und das Meereseis überwinden. Es liegen Berichte vor, wonach einzelne Polarfüchse Entfernungen von über 2.000 km hinter sich gebracht haben.

(Wikipedia Polarfuchs)

              

 

Obwohl der Bestand bisher als nicht gefährdet galt, bewerten Experten unter Berücksichtigung des Klimawandels und dessen gravierenden Auswirkungen insbesondere in den Polarregionen den Polarfuchs als eine der „mit am stärksten bedrohten Tierarten“.

Auf der Webseite des WWF kann sich der Tierfreund den Polarfuchs und andere Tiere dieser Klimazone in seiner natürlichen Umgebung ansehen.

Wenn diese wunderbaren Tiere schon in Gefangenschaft gehalten werden, dokumentiert YouTube unterschiedliche Anstrengungen, ihnen einen halbwegs erträglichen Lebensraum zu bieten (hier und hier).

 

Ein Wildtier im Hundezwinger

Die Haltungsbedingungen eines Polarfuchses in Brandenburg bei Ralf Hewelcke finden sich allerdings in vergleichbaren Dokumenten so nicht wieder. Dort nämlich wurde er in einem Hundezwinger gehalten.

Die DN-Redaktion hat anlässlich des vorliegenden Kurzvideos extra einen YouTube-Account eingerichtet, um dieses eindrückliche Dokument verfügbar zu machen: hier!

Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2013. Zum Schutz desjenigen, der das Video gefertigt hat, wurde der untere Teil der Aufnahmen unkenntlich gemacht. Auf denen wären Pensionshunde zu sehen gewesen, woraus Rückschlüsse auf das Datum der Aufnahmen und mithin den Filmer hätten gezogen werden können. Die Aufnahme ist deshalb so kurz (13 Sekunden), weil sie unter dem hohen Risiko der Entdeckung gefertigt wurde.

In der Bestandsliste des Veterinäramts Oberhavel, wie bei einer Kontrolle am 4. oder 5. Juli 2013 notiert, taucht der Polarfuchs nicht auf (vgl. Aua1285P).

Das in den 13 Sekunden zu sehende Verhalten des Wildtieres nennt man eine Stereotypie. Das ist eine Verhaltensstörung „in Form von wiederholten oder ständig gleichbleibenden Handlungen ohne Ziel oder Funktion, die der konkreten Umweltsituation nicht entsprechen und häufig zwanghaften Charakter tragen“ (Quelle). Nach Aussage des Filmers verbrachte der Hewelcke-Polarfuchs den Großteil des Tages damit, wie gezeigt an dem Zwingergitter auf- und abzulaufen. Andere Beschäftigungsmöglichkeiten boten sich ihm ja offensichtlich auch nicht.

 

Tagesjournaille verkitscht Wildtierhaltung

In der Berichterstattung der Tagesjournaille jedoch sieht die Wildtierhaltung von Ralf Hewelcke weitaus putziger aus:

 

Dieser Screenshot wurde schon in Aua1298P gezeigt. Er stammt aus der Berichterstattung der Märkischen Online-Zeitung vom 13.08.2011.

 

Es ist sehr bedauerlich, dass sich Journalisten der Zeitungen vor Ort nicht jeweils die Unterbringung dieser Wildtiere mit den hohen Ansprüchen zeigen lassen.

In der oben schon zitierten Bestandsliste des Veterinäramts Oberhavel im Juli 2013 kommen aber auch der hier erwähnte Luchs sowie die Polarwölfe nicht vor. Was aus all diesen Tieren geworden ist, lässt sich nicht feststellen, da Ralf Hewelcke Presseanfrage der DN-Redaktion nicht beantwortet (vgl. Pav4, Pav5, Pav6).

 

 

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Außerhalb der Serie auch: Aua1262 /

Von Ralf Hewelcke verweigerte Presseauskünfte: Pav4 / Pav5 / Pav6 / Pav9 /