Aua1256P: TCL Truckcenter Langenfeld Nutzfahrzeuge AG: Fragwürdige Hilfsgütertransporte nach Rumänien als Unternehmenswerbung?

 

{TS-Kritik}    [Aktualisierung vom 07.04.14 am Ende vom Text]

 

Die große Akzeptanz des sogenannten Auslandstierschutzes (ATS) in der schlanken Form der puren Tierschlepperei von Süd- und Osteuropa nach Deutschland beruht nicht zuletzt auf seiner Konformität mit einem unethischen, rücksichtslos ausbeuterischen kapitalistischen Wirtschaftssystem. Umso mehr Tiere nach Deutschland geschleppt werden, desto höher das Bruttosozialprodukt. Umso kranker, verhaltensgestörter oder in sonstigen Ausprägungen mit der Lebensqualität für Hunde in einem dicht besiedelten Wohlstandsland inkompatibel, desto höher die Umsätze von Tierärzten, Tierkliniken, Hundetrainern, Hundepsychologen – und in dem für den Kapitalismus günstigsten Fall: Tierkrematorium und Hundefriedhöfe!

Keine Überraschung also, dass ATS in seiner reduzierten und mithin fruchtlosen Ausprägung, also der Tierschlepperei und dem kontraproduktiven Hilfsgütertransporten, jetzt auch werbend von Unternehmen eingesetzt wird. Vorzüglich aus der Speditions- und Fahrzeugbranche, wie das üble Beispiel der Tamara Raab mit der Spedition Jas Forwarding letztes Jahr dokumentierte (vgl. Aua953, Aua1607P).

Heute ein weiteres Beispiel: TCL Truckcenter Langenfeld Nutzfahrzeuge AG. Hier läuft das, was als „Tierschutz“ verkauft wird, ganz offen auf der Facebook-Seite des Unternehmens. Der angebliche Tierschutz wird hier also explizit mit dem Unternehmen verknüpft.

Dabei wird derzeit ein weiterer (!!!) Hilfsgütertransport nach Rumänien beworben, für den zu Sachspenden aufgerufen wird. Fehlen dabei dürfen natürlich einmal wieder nicht: Medikamente!

 

Ausschnitt aus Bildzitat Screenshot vom Facebook-Account des Unternehmens TCL Truckcenter Langenfeld Nutzfahrzeuge AG

 

                        

TCL Truckcenter Langenfeld mit Bandidos-Sympathisant

Das TCL Truckcenter Langenfeld Nutzfahrzeuge AG arbeitet dabei – ACHTUNG: – unter anderem mit Helden für Tiere e. V., Ralf Seeger, zusammen.

Seeger ist ein guter Bekannter für die DN-Stammleser, die sich an die Artikelserie zu dem mehr als undurchsichtigen Projekt Casa Cainelui in Timisoara erinnern werden (siehe Linkliste am Ende vom Text).

Nicht zuletzt waren Ralf Seeger, seine Verbindungen und Sympathien, auch ein Thema des berühmten offenen Briefs der DN-Redaktion an das Bundeskriminalamt (Aua697). Dieser Brief/Artikel hatte dieser Redaktion gleich zwei Verfahren vor dem Landgericht Köln beschert, beide derer DN abstrichlos gewonnen hat (vgl. Aktualisierung vom 02.01.2013 vor Aua697).

Zu erinnern sind in diesem Zusammenhang auch an die zahlreichen Drohungen von und/oder aus dem Umfeld von Ralf Seeger gegen die DN-Redaktion oder andere Tierschützer (vgl. Aua507, Aua510, Aua513, Aua773, Aua838).

 

Solche Drohungen erhalten bzw. erhielten in der Vergangenheit Tierfreunde, welche es wag(t)en, Ralf Seeger zu kritisieren. Im Zuge der Kritik an dem völlig undurchsichtigen Tierschutzprojekt Casa Cainelui in Rumänien, das unter anderem von dem Tierschützer Bernd W. in Frage gestellt worden war, rief Ralf Seeger im Internet seine Rockerfreunde zu Hilfe. Kurz darauf erhielt Bernd W. diese Drohung (vgl. Aua510 und Aua513). Diese Vorgänge aus dem Jahr 2012 sind für das Unternehmen TCL Truckcenter Langenfeld offensichtlich kein Problem, das mit Ralf Seeger und seinem Verein werbend auf Facebook auftritt.

 

Mit gerichtlichem Segen darf diese Redaktion auch darauf hinweisen, dass Karin Burger von einem Freund von Ralf Seeger mit Mord bedroht wurde (vgl. Aua763 und weitere Links dort).

Auch die Tatsachenbehauptung, dass Ralf Seeger mit den Bandidos sympathisiert bzw. zu dem damaligen Zeitpunkt sympathisiert hat, hat sich die DN-Redaktion vom Landgericht Köln als wahr bestätigen lassen (müssen). Bandidos, das ist jener „sympathischer“ Rockerclub, von dem primär kriminelle Aktivitäten sowie die „Rivalität“ zu den Hells Angels bekannt sind.

 

Bildzitat Screenshot Facebook-Account TCL Truckcenter: gemeinsames Auftreten mit dem Verein Helden für Tiere e. V. des umstrittenen „Tierschützers“ Ralf Seeger.

 

Im Übrigen bekannt und besonders durch DN publiziert ist jene fragwürdige und strafbare HASS-Tätowierung mit den Sigrunen, die Ralf Seeger früher gern auch einmal in die Kamera gehalten hat (vgl. Aua823).

 

Ersatzgrafik anstelle des originalen Screenshots aus Aua823, weil über die Verwendung dieses Screenshots, der obige Tätowierung zum damaligen Zeitpunkt auf der Hand von Ralf Seeger zeigt, derzeit noch Gegenstand eines Verfahrens vor dem Landgericht Düsseldorf ist (vgl. dazu Aua984).

 

Und noch ein umstrittener Verein

Erstaunlich findet die DN-Redaktion, dass ein Unternehmen sich öffentlich in den Kontext mit einer derart illustren Figur stellt.

Aber TCL Truckcenter Langenfeld Nutzfahrzeuge AG arbeitet nicht nur mit Helden für Tiere e. V. zusammen. Auch der umstrittene Verein Helfe4Pfoten e. V. von Delia Sander wird beworben. Der geriet 2010 mit der Meldung in die Schlagzeilen, aus Rumänien eingeschleppte Hunde nicht artgerecht in einer Garage untergebracht zu haben.

Die Umtriebe dieser „Tierschützer“ sind seit Jahren Thema in verschiedenen Foren. Im Polar-Chat wurden dabei auch schon einmal die Verträge dieses Vereins sehr treffend analysiert. Aus welchem Jahr das dortige Posting stammt, ist nicht ersichtlich. Aber an der reduzierten Übernahme von Verantwortung für die vermittelten Tiere hat sich bei Helfe4Pfoten wohl nicht viel geändert, wie diese aktuelle Verkaufsanzeige einer rumänischen Hündin belegt:

 

Bildzitat Screenshot von https://www.quoka.de/tiermarkt/hunde/c5030a112767645/namenlos-aber-sie-verliert.html: Verkaufsanzeige des Vereins Helfe4Pfoten für eine Rumänienhündin.

 

Im Verkaufstext heißt es weiter:

Wenn sie sich entscheiden einen Hund in Pflege zu nehmen, weil Sie einem armen Geschöpf helfen wollen, dann bitte beachten Sie folgendes: Die Hunde können Eigenschaften haben, die uns nicht bekannt sind, oder die Angaben die in Rumänien gemacht werden können abweichen Das ist KEINE ABSICHT. Es kann vorkommen, dass ein Hund mit vorher nicht bekannten Verletzungen, Krankheiten, Charaktereigenschaften von Rumänien kommen könnte. Viele Hunde sind in großen Rudeln von 30 bis 70 Tieren untergebracht, es fehlt an Futter, tierärztliche Betreuung, es sind extreme Bedingungen da sie tagtäglich um ihr Futter kämpfen müssen. Wie sich ein Hund in einem Haushalt benehmen wird, kann niemand voraussagen. Meistens sind ältere Hunde die schon mal in einer Familie gelebt haben stubenrein, die meisten leben aber in Zwingern und verlernen die Stubenreinheit.

(Tierverkaufsplattform quoka.de, Verkaufstext zu einer rumänischen Hündin, der die „Tierschützer“ von Helfe4Pfoten nicht einmal einen Namen geben; Hervorhebg. D. DN-Red.)

 

Auf dieser Grundlage kann sich jeder Adoptant alle Gewährleistungsansprüche in die Haare schmieren. Ganz besonders interessant ist das Eingeständnis, dass die nach Deutschland verbrachten Hunde Krankheiten haben könnten, die nicht bekannt sind. Das jedoch sollte bei regulären und legalen Verbringungen durch eingehende tierärztliche Untersuchungen und die dazugehörigen Atteste ausgeschlossen sein.

Und der Preis von 290 Euro ist auch nicht von schlechten Eltern.

 

Gewerbsmäßiger Hundehandel

Allein auf der Plattform Tiervermittlung.de bietet der Verein derzeit 22 Hunde zu einem Verkaufspreis von 290 Euro an (22 x 290 = 6.380 Euro).

Immerhin betreibt der Verein den gewerbsmäßigen Hundehandel inzwischen mit der dazugehörigen Erlaubnis nach § 11 Abs. 1 3b und Abs. 2 Nr. 1 und 2 Tierschutzgesetz, wie er selbst auf seiner Webseite bekennt, und melde TRACES.

Das ist ein Fortschritt, denn vor einigen Jahren noch stand eine Unterlassungsverfügung vom Veterinäramt zur Diskussion. Bitte: Der Gesetzgeber benennt, was Faktum ist und was TCL Truckcenter offensichtlich unterstützt: „gewerbsmäßiger Hundehandel“.

 

Bildzitat Screenshot von https://www.helfe4pfoten.de/index.php/der-verein/der-vorstand/80-vorstand.html. Wie der Verein hier selbst einräumt, wurden in der Vergangenheit vom Veterinäramt Auflagen gemacht. 2012 erklärte das zuständige Veterinäramt in einem Telefonat mit dieser Redaktion, dass seinerzeit eine Untersagungsverfügung gegen den Verein zur Diskussion stand.

 

Zuzüglich kontraproduktiver Hilfsgütertransporte

Das ist das Schöne an der freien Marktwirtschaft: Wenn ein Unternehmen meint, das gemeinsame Auftreten mit einem Bandidos-Sympathisanten sowie einem gewerbsmäßigen Hundehändler-Verein unter dem Label Tierschutz sei dem Firmenimage bekömmlich, kann das jeder machen!

Übrigens werden auf der Rückfahrt von TCL Truckcenter aus Rumänien natürlich wieder Hunde nach Deutschland verbracht. Ein von einer Tabitha Schindler verfasster „Reisebericht“ könnte dabei einen falschen Eindruck erwecken. Wie „TCL Maus Truckie“, Ehefrau von Firmenchef Frank Schallenberg, in einem Telefonat mit der DN-Redaktion erklärt, würden diese Transporte mit einem dafür zugelassenen Fahrzeug durchgeführt. Verantwortlich für diese Transporte sei ein deutscher Tierarzt. Pointe: Den Namen dieses Tierarztes jedoch konnte die Dame der DN-Redaktion nicht benennen.

Hinzu kommen dann noch die kontraproduktiven Hilfsgütertransporte, für die TCL Truckcenter Langenfeld Sachspenden einwirbt. Die werden zusätzlich brisant durch das Einsammeln und Verbringen von Medikamenten. Auch dazu beruft sich die verantwortliche Dame auf den namenlosen Tierarzt.

Den DN-Stammlesern muss nicht mehr lange erklärt werden, dass Hilfsgütertransporte genau das Gegenteil von dem bewirken, was sie vorgeben: Wie in Aua914 und Aua923 ausführlich erklärt, sind Hilfsgütertransporte kontraproduktiv und schwächen die Wirtschaft und die Strukturen vor Ort weiter. Futtermittel jeder Qualitätsstufe sind in Rumänien gut und teilweise weitaus günstiger als hier verfügbar.

Wer Futtermittel nach Rumänien transportiert, schwächt dort nach Meinung dieser Redaktion nicht nur die für den Tierschutz relevanten Strukturen, er begeht auch noch eine ökologische Sünde.

 

Hilfe wäre ….

Auch auf die Gefahr der Wiederholung hin: Die einzig wirklich sinnvolle Hilfe für die Tiere in Rumänien ist der Aufbau von Strukturen vor Ort. Das bedingt einen guten Kontakt inklusive der dazu notwendigen Sprachkenntnisse zu den Behörden und Institutionen am jeweiligen Standort, die Einbindung der rumänischen Tierärzte, das Gespräch mit der rumänischen Presse und und und. Wer wirklich Tierschutz machen möchte, kastriert in Rumänien vor allem die Besitzerhunde (vgl. Aua1206) vor Ort; ganz besonders die im ländlichen Raum. Nur so lässt sich der unendliche Zufluss von Hunden in die verschiedenen Shelter, ob öffentlich oder privat, verringern.

Hilfsgütertransporte sind kontraproduktiv. Das Verbringen der Hunde nach Deutschland ist genau das, was der Gesetzgeber sagt: Hundehandel! Aber kein Tierschutz.

 

Ausschnitt aus Bildzitat Screenshot von der FB-Seite von TCL Truckcenter Langenfeld AG: unfreiwillige Komik!

 

 

DN-Artikel zu dem angeblichen Tierschutzprojekt Casa Cainelui in Timisoara

Aua461 / Aua462 / Aua464 / Aua473 / Aua475 / Aua584 / Aua516 / Aua597 / Aua603 / Aua670 / Aua681 /Aua682 / Aua685 / Aua769 / Aua838 /

Parallel zu dem „Tierschutzprojekt“ Casa Cainelui lief in unmittelbarer Nähe dieser unerhörte Tierquälerei ab: Aua903.

Weitere Artikel und Satiren zu Ralf Seeger:

Aua535 / Aua670 / Aua697 / Aua763 / Aua803 / Aua823 / Aua977 / Aua984 / Aua1058 / Aua1132 / Aua1216 /

 

Aktualisierung vom 07.04.2014:

Die TCL Truckcenter Langenfeld Nutzfahrzeuge AG hat auf diesen Artikel am 7. April 2014 mit einem „Offener Brief an Frau Doofie“, veröffentlicht auf Facebook, reagiert (vgl. auch Aua1293).