Aua947: Bund gegen Missbrauch der Tiere: Herr Pastors Leiden an der Vereinszeitschrift

 

{TS-Kritik}

 

Herr Pastor leidet. Seit vielen Jahren. Periodisch. Er leidet immer dann besonders, wenn ihm mal wieder die Zeitschrift Das Recht der Tiere des Bund gegen Missbrauch der Tiere (bmt) ins Haus flattert. Das geschieht viermal im Jahr!

Herr Pastor teilt sein Leiden gelegentlich in Wendungen erhöhten Lesegenusses der Doggennetz.de-Redaktion mit. Seine Analysen sind treffend, seine Schlüsse daraus ebenso. Deshalb lag die DN-Redaktion Herrn Pastor schon länger in den Ohren mit der Erlaubnis, seine Kritik veröffentlichen zu dürfen. Nach DN-Meinung hat Herr Pastor auf jeden Fall mehr analytische und philosophische Qualitäten, als ein zum C-Promi-Fernsehstar hochgepushter Tierheimleiter, der ganz offensichtlich den Weg zurück zum Dampfstrahlgerät nicht findet.

Herr Pastor sorgte sich, weil er nicht zuletzt durch konstante Doggennetz.de-Lektüre gelernt hat, dass Tierschutzkritik demokratieunverträgliche Folgen haben kann: Shitstorms, Beleidungen, Verleumdungen, Drohungen. Und dann kommt der systemverträgliche und anwaltseinträgliche Teil ja noch hinzu: Abmahnungen, einstweilige Verfügungen, Klagen.

Nun konnte ihn die DN-Redaktion aber doch überzeugen. Auch wenn es ihr schwerfalle, etwas Gutes über den bmt zu schreiben, verwies sie darauf, dass zumindest dieser große deutsche Tierschutzverein bisher noch nicht durch das Abmahn-Unwesen aufgefallen sei.

Überdies bot ihm die Redaktion den Abdruck unter Pseudonym an.

Pastors Sorgenfaltenstirn in Bezug auf mögliche Abmahnungen an Dogggennetz.de in Reaktion auf sein Papier ließen sich durch den Hinweis auf die medienrechtliche Kategorie „Inhalte Dritter“ ausbügeln. „Inhalte Dritter“ seien dann nur nach Telemediengesetz abmahnbar, was mindestens im ersten Stadium mal nicht mit Kosten verbunden ist.

Herr Pastor möchte es jetzt doch einmal versuchen.

Doggennetz.de druckt den Leserbrief von Herrn Pastor ab, ohne sich dessen Inhalte zu eigen zu machen. Die juristische Verantwortung verbleibt bei Herrn Pastor, dessen Realnamen dieser Redaktion selbstverständlich bekannt ist.

Herr Pastor bezieht sich auf die erste Ausgabe von Das Recht der Tiere  (RdT) im Jahr des Herrn 2013 und im Jahr modernen Tierschutzes 0001:

 

              

Wie immer ist das aktuelle RdT eine Quelle der Erkenntnis und leider auch der hanebüchenen Quacksalberei.

Auf einer „Tierschutztagung in Bad Boll“ werden wichtige Themen aufgegriffen, die das Tierschützerlein vor Ort womöglich nicht so auf dem Schirm hat, z. B. die Tatsache, dass die EU-Tierschutzvorgaben für den Tierschutz eher kontraproduktiv sind, weil sie einen „einheitlichen europäischen Markt“ und den Abbau von „Handelshemmnissen“ zum Ziel haben, aber nicht das Wohlergehen von Tieren. Nationen, die für sich höhere als EU-Standards im Tierschutz verankern wollen, haben es zunehmend schwerer.

Übel wird es mal wieder, weil dem BMT-Promi Frank Weber Platz geschaffen wurde. „Die Entscheidung des Wolfes“ geißelt den Missbrauch von Tieren, den wir uns alle als Krone der Schöpfung, legitimiert durch Allah, Gott u. a., anmaßen. „Ist die Symbiose von Mensch und Hund eine Sackgasse der Evolution?“ Oh, my goodness! Der Ausweg ist, wir müssen alle gut werden. „Damit die Entscheidung des Wolfes, uns zu folgen, eine gute Entscheidung war.“ Dumm, weil er von der rücksichtslosen Ausbeutung von Hunden spricht und gleichzeitig auf seine Hunde auf dem Kaminsofa verweist, ohne auch nur ansatzweise die Spannweite von Dekadenz bis Ausbeutung zu erkennen, bigott, weil er selber zu Tierleid beiträgt, pauschalierend, weil er vom „menschlichen Denken“ und Handeln spricht,  und diffamierend in seinem geradezu pastoralen „Wir“, die ach so Bösen – mit anderen Worten: tierschutztypischer Durchschnitt.

Diese totale Vernagelung erinnert mich an religiös beschränktes Denken, die absolute Gewissheit, Moral, Tugend und Rechtschaffenheit geplant, erfunden und gepachtet zu haben. Brrrrrr!

(Leserbrief von Herrn Pastor an die DN-Redaktion zur aktuellen Ausgabe der Vereinszeitschrift Das Recht der Tiere des Bund gegen Missbrauch der Tiere)