Aua946: Nein zu Wühltisch-Straßenhunden: Doggennetz.de daumenhocht Maria Bader

 

{TS-Kritik}

 

Er greift Raum, der Durchblick. Sie sickert durch, die Wahrheit. Es schaltet sich ein, das Hirn.

Leuchtet es, das Licht am Ende des Tierschleppertunnels?

Mehr Autoren, mehr Texte und immer mehr Stimmen legen den Finger in die seit 15 Jahren blutend klaffende Dog-trafficking-Wunde des angeblichen Auslandstierschutzes.

Ein neues Exemplar dieser Gattung ist der Appell der bekannten Tierschützerin Maria Bader auf Facebook: Nein zu Wühltisch-Straßenhunden! Bitte lesen Sie hier!

 

 

Eine Tierschützerin, welche diese Bezeichnung auch verdient: Maria Bader. Auf ihrer Webseite Find-mich-fix bemüht sie sich seit Jahren, Tierschützern, Transporteuren, Pflegestellen und Adoptanten professionelles Um- und Ausladen von verstörten Straßenhunden und alle nachgeschalteten Stadien des Umgangs mit diesen beizubringen. Umsonst und vergebens! Immer wieder auch veröffentlicht Maria Bader lesenswerte Texte, die sich durch das auszeichnen, was dem Großteil der Tierschlepper abgeht: Professionalität mit Hirn und Herz! Ganz besonders lebenswert ist dieser Bader-Appell auf Facebook!

Collage: Maria Bader

 

Die argumentative Wucht von Baders Text liegt in zwei zentralen Aspekten:

1.  Der auch wissenschaftlich gestützten Forderung, das Straßenhundedasein endlich als eine nicht nur zu akzeptierende, sondern vor allem zu respektierende Daseinsform von Hunden anzuerkennen (vgl. Aua635). Kranke und verletzte Hunde müssen aufgenommen und gepflegt werden; die Vermehrung ist zu unterbinden. Aber ansonsten muss nicht jeder Straßenhund in Ost- und Südeuropa nach Deutschland und in andere Wohlstandsländer geschleppt werden.

2. Bader nimmt der mit dem üblichen Brimborium gestarteten Kampagne „Wühltischwelpen- nein, danke!“ der Tierschützer die Maske ab: Inzwischen nämlich ist nicht mehr erkennbar, wo denn bitte der Unterschied zwischen dem „ehrlichen“ Hundehandel und dem unter dem Etikett des Tieschutzes liegen soll? Die Transportbedingungen der sogenannten Tierschützer unterscheiden sich erwiesenermaßen nicht von denen der Händler ohne e. V. Gesünder sind die Hunde häufig auch nicht. Im Preis liegen beide ohnehin gleich, was in verschiedenen Gerichtsurteilen zur Gewerbsmäßigkeit bestätigt wurde. Und die Bezugsquellen scheinen sich in vielen Fällen auch nicht zu unterscheiden. Schließlich gibt es sogar Vereine, die ihren Wasserträgern erfolgreich die Lüge antexten, die Unterstützung von ausländischen Vermehrern habe irgendetwas mit Tierschutz zu tun.

Machen Sie sich einmal den Spaß, einen von der eigenen Heiligkeit zutiefst überzeugten Auslandsschlepper zu fragen, worin er sich von den geächteten Hundehändlern unterscheide, welche gegenüber dem Tierschutz auch noch enorme Struktur- und Logistiknachteile kompensieren müssen. Doggennetz.de hat das neulich hier gemacht. Die darauf erfolgende Reaktion ist aus der Raumfahrt bekannt oder vom Kasperle aus der Kiste!

Bader also nimmt dem Tierschutz die Maske ab und zeigt: Die durchsichtige Wühltisch-Welpen-nein-danke-Aktion soll lediglich der Konkurrenz schaden.

Es wäre ein satirisch vernünftiges Projekt, einen Unterstützungsverein für diejenige Minderheit des gewerblichen Hundehandels zu gründen, die ohne Melodram im Marketing auskommt. Schließlich haben die Jungs enorme Wettbewerbsnachteile:

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keine zentralen Marketingplattformen im Internet wie Tiervermittlung.de, Zergportal und andere

               
 

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keine Fahrtketten hirnamputierter Dilettanten, die sich an ihrer guten Tat aufgeilen

 
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keine privaten Pflegestellen, die sämtliche Kosten (Futter, Tierarzt etc.) übernehmen und sich dafür auch noch herumkommandieren lassen

 
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keine zusätzlichen Spendeneinnahmen; stattdessen Umsatzsteuer-, Gewerbesteuer- und Einkommensteuerpflicht

 
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keine Fernsehauftritte bei den gängigen Werbesendungen für den gewerblichen Hundehandel wie hundkatzemaus oder Tiere suchen ein Zuhause

 
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kein Bundesverdienstkreuz!

 
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keine Truckerin, die für sie die Tiere an Traces vorbei einführt, und eine Spedition, welche die Kosten für sie übernimmt

 
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keine botschaftende Prinzessin (die können sie sich nämlich gar nicht leisten – vgl. Aua938)

 

 

Der ehrliche Hundehandel im quantitativen Aus

Doggennetz.de-These: Und mengenmäßig, wobei es sich schon lange nicht mehr um Mengen, sondern um Massen handelt, fallen die armen gewerblichen Hundehändler ohne Gemeinnützigkeit ohnehin hinten vom Wagen.

Wer dieser Redaktion das Gegenteil beweisen möchte, lege Screenshots von nur vier (4) ehrlichen Hundehändlern vor, die zusammen auf 818 Hunde im Angebot kommen – wie diese Hundehändler mit oder ohne e. V.:

 

Bildzitat Screenshot von www.tiervermittlung.de: Der 2011 mit dem Transportskandal von Karlsruhe in die Schlagzeilen geratene Verein ASPA Friends Germany e. V. hat sich sehr gut von der damaligen kritischen Doggennetz.de-Berichterstattung (Pflegestellenbericht und Aua-Linkliste in Aua309) erholt – wie man sieht: 280 Tiere in der Vermittlung, das soll der gewerbliche Hundehandel ohne e. V. doch erst einmal nachmachen. Dieser Redaktion liegt ein aktueller Screenshot dieses Vereins vor, der eine „Schutzgebühr“ von € 300,00 ausweist. 300 Euro mal 280 Tiere = € 84.000!!!

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Bildzitat Screenshot von www.tiervermittlung.de: Die Italien-Schlepper machen in dieser kleinen DN-Rangliste der Massen eingeschleppter Hunde hinter ASPA friends Germany e. V. nur den zweiten Platz! 202 Hunde im Angebot – das ist ja pillepalle! Bisher hat diese Redaktion noch keinen ehrlichen Hundehändler gefunden, dem solche Massen an angebotenen Hunden nachzuweisen waren.

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Bildzitat Screenshot von www.tiervermittlung.de: Stray einsame Vierbeiner e. V.  kommt mit schlappen 177 Anzeigen nur auf Platz 3 der Rangliste! Immerhin scheinen die Einkünfte aus dem – gemäß einem aktuellen Oberverwaltungsgerichtsurteil – gewerbsmäßigen Hundehandel auch bei Stray so üppig zu sein, dass der Verein im Nachgang zur Berichterstattung auf CharityWatch.de gegen Stefan Loipfinger und Karin  Burger ein Gerichtsverfahren durch zwei Instanzen bis vor das Oberlandesgericht führen konnte. Ergebnis: 9 von reklamierten 10 Formulierungen im CW-Artikel wurden vom Gericht abgesegnet. Der Streitwert des Verfahrens lag immerhin bei 10.000 Euro! Ob sich die Hundehändler ohne e. V. solche teuren Gerichtsverfahren auch leisten können?

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Bildzitat Screenshot von www.tiervermittlung.de: 159 Anzeigen einer Privatperson unter dem Etikett Tierschutz. Hier verlassen wir sogar die Vereinsebene, denn Patras-Hunde kommt auch ohne das „e. V.“ gut aus. Auch hier ist ein rühriger Rechtsbeistand zur Hand (vgl. Aua351), der gegen kritische Berichterstattung wie seinerzeit auf CharityWatch.de massiv vorgeht. Außerdem gibt es zwei Pflegestellen-Berichte von Patras-Hunde aus den Jahren 2011 und 2012: Aua359 und Aua505.

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