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Aua754: Gesuchte Auslandshunde (1): Hündin Bailey aus Belgrad


{TS-Kritik}

[Update: 17.09.2012]

 

Wie gehen (deutsche) Tierschützer eigentlich mit den Tierfreunden im Ausland um? Wie ergeht es ausländischen Tierfreunden und Tierschützern, die (deutschen) Tierschutzorganisationen Hunde anvertrauen? Erfahren sie jemals, was aus diesen Hunden wird? Werden die ihnen gemachten Versprechungen erfüllt?

Immer wieder melden sich ausländische Tierfreunde und Tierschützer bei verschiedenen Institutionen und Medien, weil sie auf der verzweifelten Suche nach ihren früheren Schützlingen und/oder mindestens Informationen über deren weiteres Schicksal (in Deutschland) von den (deutschen) Tierschutzorganisationen im Stich gelassen werden.

 

Nie mehr eine Meldung von 34 Hunden aus Italien

Doggennetz.de  (in Aua93) und auch CharityWatch.de hatten letztes Jahr über den spektakulären Fall mit Hundepfoten in Not berichtet. Dabei hatte der deutsche Verein der italienischen Tierschützerin  Alma Galli zuerst angeboten, sich persönlich bei einem Besuch in Deutschland von dem Wohlergehen einiger italienischer Hunde zu überzeugen, die von dem Verein nach Deutschland gebracht worden sein sollen. Als die italienische Tierfreundin dafür auf die Unterstützung deutscher Journalisten zurückgreifen wollte, wurde die Einladung von dem Verein zurückgezogen. Auf Bitten von Alma Galli veröffentlichte CharityWatch.de daraufhin eine Liste mit 34 Hunden, über deren Verbleib die Italiener etwas zu erfahren wünschten.

Ergebnis: null! Zu keinem einzigen Hund der Liste erfolgte irgendeine Rückmeldung.

Und übrigens legte der Verein Hundepfoten in Not auch zu keinem einzigen der Hunde eine Kopie der erfolgten Traces-Meldung vor.

 

Jutta Rössings ergebnislose Recherchen nach zwei Italien-Hunden

Auch die Tierfreundin Jutta Rössing bemühte sich vier Jahre lang (!), etwas über das weitere Schicksal und den Verbleib zweier Hunde aus Italien zu erfahren. Es gelang ihr nicht, fundierte Auskünfte zu der Hündin Macchiolina und den Rüden Schizzo zu erhalten. Details hier (Absatz: „Verschwundene Hunde“).

 

Aktuell: Keine Spur zweier gelähmter Auslandshunde

Aktuell liegen der Doggennetz.de-Redaktion zwei vergleichsweise spektakuläre Suchanfragen ausländischer Tierfreunde vor: Der eine Fall betrifft eine gelähmte Hündin aus Moskau. Dort sind die behaupteten Missstände allerdings so gravierend, dass die Behörden und sogar das Ministerium eingeschaltet werden mussten und die laufenden Ermittlungen vorerst nicht durch Veröffentlichungen dazu gestört werden sollen.

Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass die ausländischen Tierfreunde in beiden aktuellen Fällen jeweils erst den Kontakt zu den deutschen Tierschutzorganisationen gesucht haben, um offene Fragen zu klären. Dort erhielten sie in beiden Fällen keine befriedigenden Antworten, so dass sie sich jetzt zu anderen Maßnahmen genötigt sehen.

Dieselben Erfahrungen – hinsichtlich der ausbleibenden Antworten –  macht dazu auch die Doggennetz.de-Redaktion: Im Fall der Hündin aus Moskau erfolgte schon eine telefonische Anfrage bei der verantwortlichen Organisation. Keine Antwort. Allerdings ist der betreffende Verein auch dafür bekannt, dass er Fragen nicht beantwortet – und für einiges andere (vgl. Aua301, Aua306, Aua322, Aua376, Aua397, Aua485, Aua488).

 

Die Hündin Bailey aus Belgard

In dem anderen Fall geht es um  die Hündin Bailey aus Belgrad. Die serbische Tierfreundin Jasmina Jerinic meldete sich bei dieser Redaktion. Im April 2011 habe sie die gehandicapte Hündin einer deutschen Tierschutzorganisation übergeben, welche Bailey in Deutschland behandeln lassen wollte. Nun  beklagt Jerinic, dass sie von den deutschen Tierschützern keine glaubhaften Nachweise darüber erhalte, wie es Bailey inzwischen gehe.

Daraufhin hatte Doggennetz.de eine entsprechende Presseanfrage an den verantwortlichen Verein gerichtet. Inzwischen liegt eine ausführliche Presseantwort der für die Belgrader Hündin Bailey (zunächst) verantwortlichen Tierschutzorganisation vor. Diese stellt insbesondere die Besitzverhältnisse zur Hündin konträr zu den Angaben der Belgrader Tierfreundin Jasmina Jerinic dar.

Um Pro und Contra für die Doggennetz.de-Leser nachvollziehbar zu machen, nachstehend zunächst der Bericht von Jasmina Jerinic und anschließend daran die Stellungnahme der verantwortlichen Tierschutzorganisation.

Doggennetz.de wird den Verein nicht nennen, um die üblichen juristischen Zensurmaßnahmen zur Verhinderung der Veröffentlichung solcher aussagekräftigen Fälle zu verhindern.

Nachstehend der ins Deutsche übersetzte Bericht von Jasmina Jerinic. Alle Vereins- und Personennamen wurden von dieser Redaktion entfernt. Doggennetz.de übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der von Jerinic gemachten Aussagen und macht sich diese auch nicht zueigen. Die rechtliche Verantwortung für den Inhalt des nachfolgenden Berichts verbleibt in vollem Umfang bei der Autorin Jasmina Jerinic.

Ob die von  Jerinic gemachten Angaben sachlich richtig sind, lässt sich nicht in allen Punkten überprüfen. Diejenigen Aspekte, die überprüfbar waren, werden untenstehend aufgeführt:

              

Sehr geehrte Frau Burger,

sehr verzweifelt bitte ich Sie um Hilfe: Ich wurde von einem (Tierschutz-)Verein mit falschen Versprechungen dazu überredet, einen gehandicapten Hund noch Deutschland zu schicken. Man sprach von einer auf gehandicapte Hunde spezialisierten Klinik. Tatsächlich aber habe ich Sorge, dass sie an einem ganz anderen Ort gelandet ist … […]

Ich war Besitzerin eines Hundes namens Bailey, der als Straßenhund geboren wurde. Die Hündin wurde von einem Auto angefahren und wurde so zu einem Handicap-Hund. Auf der Suche nach Hilfe geriet ich an die Organisation [Name des Vereins und der Ansprechpartner dort entfernt]. Sie versicherten mir, dass es ein Rehabilitationszentrum für gehandicapte Hunde in München gäbe. Ich schickte Bailey über die Organisation in dieses Rehabilitationszentrum zur Behandlung und Wiederherstellung. Aber in dem Moment, als ich den Damen den Hund aushändigte, verschwand er spurlos. Erst später habe ich herausgefunden, dass es ein solches Rehabilitationszentrum in München gar nicht gibt. Ich bin von [Name der Person entfernt] betrogen worden. Alle meine Versuche herauszufinden, wo der Hund ist und was mit ihm geschah, waren vergebens. Ich habe eine Chipnummer (des Hundes) und kann die Korrespondenz mit [Name des Vereinsfunktionärs entfernt] vorlegen.

Bitte, ich möchte lediglich die Wahrheit herausfinden und ich möchte wissen, was der wahre Grund für den Export der Hunde aus anderen Ländern (nach Deutschland) ist.  Ich bin zuversichtlich, dass Sie jetzt verstehen, wie belastend (für mich) die Tatsache ist, dass ich einem gehandicapten Hund  helfen wollte und jetzt noch nicht einmal weiß, ob er überhaupt (noch) am Leben ist.

Mit freundlichen Grüßen

Jasmina Jerinic, Belgard

(Bericht von Jasmina Jerinic in einer E-Mail an diese Redaktion vom 13.09.2012)  

              

 

Weitere Angaben zu der Hündin

Nach Deutschland verbracht worden, genauer gesagt einer Vereinsfunktionärin zu diesem Zweck übergeben sei die Hündin am 2. April 2011, also vor weit über einem Jahr.

Irritierenderweise gibt Jasmina Jerinic ein Geburtsdatum der Hündin an, obwohl sie „born as a stray“ bezeichnet wird: 30.09.2009. Mithin wäre die Hündin jetzt drei Jahre alt. Es sei eine Mischlingshündin von  rund elf Kilo Gewicht; zum Zeitpunkt der Einfuhr sei sie nicht kastriert gewesen.

Nummer des Impfausweises: RS31022293.

Mikrochipnummer: 688050000427222. (Diese Nummer ist weder bei Tasso noch in anderen Registern zu finden!)

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Die aus Belgrad stammende gelähmte Hündin Bailey. Die jetzt dreijährige Mischlingshündin von rund 11 Kilo Gewicht soll sich angeblich im Raum München aufhalten! Die serbische Tierfreundin, welche die Hündin nach ihrem Autounfall in Belgard aufgenommen und betreut hatte, will lediglich glaubhaft und überprüfbar erfahren, wie es der Hündin heute geht. Das wird ihr von der verantwortlichen Tierschutzorganisation bis dato verwehrt.
Bild: Jasmina Jerinic

 

Der weitere Verlauf

Nach Angaben von Jasmina Jerinic bestand zunächst weiterer Kontakt mit den Vereinsfunktionären. Die Rehabilitation aber hätte keine Ergebnisse gebracht. Plötzlich sei dann die Rede davon gewesen, dass der Hund vermittelt worden sei. Jasmina Jerinic behauptet gegenüber der Doggennetz.de-Redaktion, von Vermittlung sei zuvor nie die Rede gewesen und sie sei auch nicht um Erlaubnis gefragt worden, ob sie mit einer Vermittlung einverstanden sei.

Jerinic blieb immer weiter in Sorge um die Hündin Bailey, weil sie keine zufriedenstellenden Informationen über deren Wohlergehen erhielt. So beschloss sie im Juni 2012, nach München zu fliegen und sich persönlich vom Befinden der Hündin zu überzeugen.

Die Tierschutzorganisation teilte ihr mit, dass die neuen Besitzer keine Preisgabe ihrer Adresse wünschen. Auch dieses neue Hindernis war Jerinic bereit zu akzeptieren. Deshalb schlug sie vor, man könne sich in München an einem neutralen Ort treffen, so dass die Adresse der neuen Besitzer nicht bekannt wird. Es ginge ihr lediglich darum, den Hund zu sehen. Selbst mit der Reiseorganisation war sie bereit, auf die Gegebenheiten der Besitzerfamilie von Bailey Rücksicht zu nehmen.

Doch dann hätten ihr die Tierschützer mitgeteilt, dass sie Bailey nicht zu sehen bekommen werde. Zu der Reise nach München kam es nicht.

Jasmina Jerinic stellt keine hohen Ansprüche. Sie will lediglich wissen, was aus der Hündin, die sie deutschen Tierschützern anvertraut hatte, geworden ist. Aktuelle Bilder seien ihr nicht vorgelegt worden. Selbst ein Treffen an neutralem Ort in München, ob mit oder ohne die „neuen“ Besitzer, werde ihr verwehrt.

Stellungnahme der einführenden Tierschutzorganisation

Der ganze Fall stellt sich aus Sicht der deutschen Tierschützer völlig anders dar. Darüber hinaus sei die Hündin zwischenzeitlich an eine andere Organisation weitergegeben worden. Zu den von Doggennetz.de gestellten Fragen nimmt die Organisation wie folgt Stellung:


              

Wir wurden bereits Ende 2009 um Hilfe für Bailey gebeten. Besitzerin des Hundes war jedoch niemals Frau Jerenic sondern Frau F. [Name der angegebenen Eigentümerin abgekürzt – DN-Red.].

Wir haben daraufhin Ende 2009 einen Rollwagen für Bailey maßanfertigen lassen, doch die Besitzerin, Frau F., die ursprünglich in den USA wohnhaft ist, emigrierte zurück in die Staaten und so wurden wir erneut um Hilfe gebeten. Diesmal mit der Bitte, für Bailey ein Zuhause zu finden, da die Besitzerin Frau F. Bailey nicht mit in die USA nehmen konnte und Frau Jerenic Bailey nicht mit zu sich nehmen konnte/ wollte.

Wir müssen sicherlich nicht betonen, wie schwer es ist, für einen mittelgroßen behinderten Hund einen geeigneten Platz zu finden. Aber Bailey hatte Glück, eine große Organisation sagte die Übernahme von Bailey zu. Besagte Organisation hat gewisse Mittel und Möglichkeiten, die unser kleiner Verein nun einmal nicht hat und sich auch auf Dauer nicht leisten kann (Wassergymnastik, Physiotherapie, eigene Ärzte etc.). Wir haben sowohl Frau Jerenic als auch Frau F. ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wir nach Übergabe von Bailey an die andere Organisation keinerlei Handhabe mehr haben, da der Hund in das Eigentum und den Besitz der übernehmenden Organisation übergehen wird. Es kann sein, dass wir Fotos und Informationen über den Hund im Nachgang bekommen, aber es besteht kein Anspruch darauf. Beide Damen stimmten zu (entsprechender Nachweis liegt selbstverständlich schriftlich vor).

Im Sommer 2011 haben wir Fotos von Bailey bekommen und diese auch an Frau Jerenic weitergeleitet, da wir wissen, wie schwer so ein Schritt, ein Tier abzugeben, sein kann. Dies zum tatsächlichen Sachverhalt.

Um auf Ihr Email zurückzukommen: Wir haben niemals eine „Spezialklinik“ erwähnt- jedoch hat die Organisation, die Bailey übernommen hat, wie bereits erwähnt sehr gute medizinische Möglichkeiten. Wir bitten darum, Gegenteiliges entsprechend nachzuweisen. Vielen Dank vorab!

Dass Bailey auf einen Endplatz vermittelt wurde können wir so nicht bestätigen– wir sprachen von „people who hold Bailey“ und als „new owners“ bezeichnen wir die übernehmende Organisation. Ggf. gab es hier sprachliche Missverständnisse.

Generell aber stellt sich für uns die Frage, warum im Falle einer Vermittlung des Hundes Rücksprache mit Frau Jerenic gehalten werden sollte? Frau Jerenic war niemals und ist NICHT die Besitzerin von Bailey, zudem hat die damalige Besitzerin von Bailey, Frau F., bei Übergabe das Eigentum an Bailey aufgegeben.

Da ändert es auch nichts an der Tatsache, dass Frau Jerenic (entsprechende Nachweise liegen uns vor) erst kürzlich, am 02.08.2012, also über 1 Jahr nachdem Bailey übernommen wurde, und kurz bevor Frau Jerenic ihren Rufmord gegen uns gestartet hat, illegaler Weise über den Tierarzt S.N. sich als Besitzerin von Bailey hat ändern lassen. Wir behalten uns vor, hier rechtliche Schritte einzuleiten, denn dies ist nachweislich Betrug.

Sie fragen nach aktuellen Berichten und Fotos, bzw. warum Frau Jerenic nicht erfährt, wie es dem Hund geht. Wie gesagt, wir haben Frau Jerenic im Sommer 2011 Bilder von Bailey geschickt. Da der Verein, der Bailey übernommen hat, selbst Kontakt zu Frau Jerenic aufnehmen muss –da wir aus Datenschutzgründen den Kontakt nicht herausgeben können, das werden Sie sicherlich verstehen- ist es an dieser Stelle sehr dreist, uns hier eine „Blockierung“ des Kontakts zu unterstellen.

Zu Ihrer 3. Frage, warum ein Treffen des Hundes mit Frau Jerenic in München abgesagt wurde, können wir nur auf das bereits Dargelegte verweisen: Bailey ist NICHT unser Eigentum, Frau Jerenic weiß auch, dass Bailey von einem anderen Verein übernommen wurde. Wir wiederholen uns ein letztes Mal, um jegliche Missverständnisse auszuschließen: Frau Jerenic war niemals Besitzerin von Bailey und ist es auch jetzt nicht. Daran ändern auch (nachweislich) kürzlich abgeänderte und somit getürkte serbische Datenbanken nichts. Sie hat keinerlei Ansprüche auf Bailey. (Uns liegt –unter anderem- auch die Passkopie von Bailey vor. Auch hier ist Frau F. als Besitzerin eingetragen.)

Bitte sehen Sie es uns nach, dass wir keinen längeren Bericht zum Fall Bailey auf unserer Homepage haben. Wir sind ein kleiner Verein, und müssten wir unsere Zeit nicht mit Rechtfertigungen verbringen, dann könnten wir längere Berichte schreiben. Wobei Bailey wie gesagt nicht mehr in unserer Obhut ist, es niemals war. Wir haben lediglich die andere Organisation damals um Übernahme von Bailey von Frau F. ersucht.

Wir hoffen, Ihnen mit dem tatsächlichen Sachverhalt und den Erklärungen weitergeholfen zu haben

(Presseantwort der Tierschutzorganisation vom 17.09.2012, die Bailey zunächst übernommen haben soll. Hervorhebung d. DN-Red.)

              

Im weiteren Verlauf der Presseantwort werden dann noch rechtliche Prüfungen des Vorgehens von Fr. Jerinic angekündigt.

 

Völlig verfahrene Situation

Hier stehen sich ganz offensichtlich zwei nicht kompatible Versionen der Geschichte gegenüber.

Zum einen werden Jerinic alle (Eigentums)Rechte abgesprochen, dann aber äußert die Tierschützer in der Presseantwort Verständnis für deren Situation, weil es ja ein schwerer Schritt sei, ein Tier abzugeben´(s. o.).

In der Presseantwort heißt es, man könne nicht bestätigen, dass Bailey auf einen Endplatz vermittelt worden sei. Auf der Website des Vereins jedoch steht wörtlich: „Wir haben zugesagt und Bailey übernommen. Bailey bekam daraufhin ein neues Zuhause, in welchem sie mehrfach in der Woche Physiotherapie und Gymnastik erhält“ (Screenshot dieser Aussage des Vereins vorliegend).“

Ganz unabhängig davon, ob, wann und welche Gerichte gegebenenfalls dann entscheiden müssten, wer zu welchem Punkt recht hat, dürfte der Schaden für das Ansehen der deutschen Tierschützer im Ausland hinreichend sein. Es erhebt sich zumindest die Frage, warum sich solche Konflikte nicht lösen lassen?

Fakt ist auch und durch den der Doggennetz.de-Redaktion vorgelegten E-Mail-Wechsel belegt, dass von den Verantwortlichen des einführenden Vereins noch im Sommer 2012 über einen Besuch von Fr. Jerinic in München kommuniziert wurde.

Das harmoniert jedoch nicht mit den oben gemachten Angaben.

Kapitaler Schaden für das Ansehen des Tierschutzes im Ausland

Über den obigen nicht abschließend zu klärenden Einzelfall hinaus: Immer wieder erleben ausländische Tierfreunde und Tierschützer, dass sie nichts mehr über die Hunde erfahren, welche sie (deutschen) Tierschutzorganisationen ausgehändigt haben. Abgesehen von dieser rücksichtslosen Art im zwischenmenschlichen Umgang wird ein solches Verhalten das Vertrauen in den Tierschutz eher zerstören als aufbauen. In den ausländischen Zeitungen wird deshalb zu diesem Thema auch immer wieder die Befürchtung artikuliert, dass die Auslandshunde im Tierversuch landen.

Was ist denn so schwer daran, einer engagierten Hundefreundin einen glaubhaften Nachweis über den Verbleib eines Hundes vorzulegen – wenn es ihm dann tatsächlich gut geht? Ein Foto, dessen Aktualität sich überprüfen ließe (z. B. durch eine mitfotografierte Zeitung o. ä.), würde so manche Ängste schnell beruhigen. Ein Anruf der neuen Besitzer und/oder Pflegestelle mit unterdrückter Rufnummer und glaubhafte Berichte vom Verhalten des Hundes ebenso.

In diesem Fall war die ausländische Tierfreundin sogar bereit, auf eigene Kosten nach München zu fliegen und den Hund an einem neutralen Ort wiederzusehen. Goldene Brücken für die verantwortliche Tierschutzorganisation – welche das nun im Fall Bailey auch immer sein mag.