Aua424: Hundetötungen Ukraine: Übelste Propaganda trifft medien-inkompetente Tierfreunde

{TS-Kritik}

 

Es macht Angst! Es macht richtig Sorgen, wie leicht sich Tierfreunde manipulieren lassen. Was passiert da eigentlich im Moment mit dem Hype um die Hundetötungen in der Ukraine?

Immer mehr Ungereimtheiten werden offenbar (vgl. Aua415, Aua418). Gleichzeitig scheint der Aktionismus der Tierschützer und namhafter Tierschutzorganisationen noch zu steigen.

Und die Tierfreunde? Es ist als hätte keiner jemals von all den Strategien gehört, die zur Medienkompetenz gehören.

Die Mahner zu Vernunft und Besonnenheit kann man an einer Hand abzählen. Dass sich auf Seiten derer auch solche finden, die sich nicht eindeutig in ihren Absichten zuordnen lassen, spricht nicht gegen die Mahner.

Auf den hervorragenden Artikel von Andreas Lerg wurde schon in Aua418 hingewiesen

Auch der Blogger rubberduck sucht nach der flüchtigen Grenzen zwischen Dichtung und Wahrheit bei diesem Thema.

 

„Wenn die Ukraine Hunde tötet, stirbt bei uns die Wahrheit“

Am detailliertesten geht Kobuk der üblen Propaganda nach. Kobuk ist ein Medienwatchblog der Studierenden am Publizistikinstitut der Universität Wien.

In Tagebuch-Manier dokumentiert Hans Kirchmeyr die zahlreichen Bildmanipulationen insbesondere in dem österreichischen Boulevard-Blatt KronenZeitung.

Als da wären:

1. Bild der toten Hündin mit den Welpen: Manipulation!
In Wahrheit stammt das Bild aus dem bosnischen Zenica und sei wohl im Juli 2003 entstanden. Kobuk zitiert dann Belegstellen, die beweisen, wie „hilfreich“ solche Bilder bei der Spendenakquise der KronenZeitung sind.

2. Bild des Hundes mit der Kopfverletzung, die aussieht wie ein Axthieb.
Kurzer Schauplatzwechsel, ANGEBLICH Rumänien: Manipulation!

In Wahrheit stammt das Bild nicht aus Rumänien, sonder aus Mexiko.

Immer wieder notiert Kirchmeyr die auch von hochrangigen Politiker bekannten Reaktionen – AUF DIE FALSCHEN BILDER!!!

3. Bild des schreienden Hundes, brutal am Nacken ergriffen; Soldatenstiefel zu sehen

Angeblicher „Tatort“: Ukraine!

Manipulation! Das Bild stammt in Wahrheit aus Rumänien!


4. ORF Servicemagazin „Konkret“: Video eines angeblich lebendig in die Müllpresse geworfenen Hundes.

Angeblicher Tatort: Ukraine

Manipulation!

Kobuk beweist:

              

Das angeblich ukrainische Video des ORF war schon 2005 in der Dokumentation „Earthlings“ zu sehen. Die gezeigte Szene dürfte in der Türkei aufgenommen worden sein und ist vermutlich gestellt. Zum einen stoppt die Presse in ungefährlicher Position, sobald der Hund nicht mehr sichtbar ist. Zum andren ist kurz zuvor für einen Sekundenbruchteil eine zweite, professionelle Kamera am linken Bildrand sichtbar.
Kobuk: Wenn die Ukraine Hunde tötet, stirbt bei uns die Wahrheit.  

              


 

Alles gipfelt in der Satire

Doggennetz-kongruent resümiert Kirchmeyr anschließend:

              

Ich fürchte, wie es tatsächlich um die Hunde in der Ukraine steht, kann derzeit niemand von uns beurteilen. Weil Journalisten ihren Job nicht mehr machen und nur Schockpropaganda aus dem Internet durchschleusen, die eine politische und teilweise auch wirtschaftliche Agenda verfolgt.
Kobuk: Wenn die Ukraine Hunde tötet, stirbt bei uns die Wahrheit.

              

Man kann es nicht oft genug wiederholen: „Schockpropagada, die eine politische und teilweise auch wirtschaftliche Agenda verfolgt.“

Merken die Tierfreunde denn wirklich nicht, wer hier welches altruismusfreie Süppchen kocht?

Kirchmeyr krönt seine Argumentation mit dem Verweis auf die Filmsatire Wag the Dog, SATIRE – weil keine andere Text-und Film-Form die Wahrheit gelungener pointieren kann!

Doggennetz wird parallel zur Schockpropagada und zur Massenmanipulation der Tierschutzorgas und Boulevardblätter  fortlaufend auf die Dokumentationen bei Kobuk verlinken!

 

Hallo: Ist da jemand?

Gerade erst hat die Tierschützergemeinde doch einen sanfte Ahnung davon erhalten, wie wir alle insbesondere beim Thema Auslandstierschutz grandios an der Nase herumgeführt und gezielt desinformiert werden (vgl. Aua421 und dort insbesondere die Passagen zur rumänischen Bevölkerung).

 

ETN: Ganz feine Leute!

In bester Kobuk-Manier, so hofft die Redaktion, sei dem empörten Volke noch eine weitere Information gegeben:

An der Seite des Europäischen Tier- und Naturschutzverein ETN e. V. taucht seit neuestem der Name Rinat Akhmetov auf:

              

Der ETN konnt nun auch den einflussreichste Mann der Ukraine, Rinat Akhmetov, Unternehmer und Besitzer des Fußballclubs „Schachtar Donetsk“, für den Tierschutz gewinnen. Er möchte ein neues Tierheim in Donetsk bauen und Sterilisationsmaßnahmen durchführen, sich gegen die Tötung einsetzen und mit dem ETN e.V. kooperieren. Aus diesem Anlass geben sie alle zusammen eine gemeinsame Pressekonferenz, auf der wir die Maßnahmen und Kooperation zur Rettung der Straßenhunde in der Ukraine vorgestellt werden.
(Pressemitteilung ETN)

  

              

Akhmetov gehört zu den reichsten Männern der Welt und rangiert auf Platz 39 der Forbes-Milliardär-Liste.

Gemäß Wikipedia-Profil hat er sich im ukrainischen Wahlkampf 2004 für Wiktor Janukowytsch eingesetzt und gehöre auch heute noch zu den Hauptfinanziers des Wahlkampf dieses weiteren Exemplars eines blütenreinen Demokraten.

Viel interessanter ist die Vorgeschichte dieses Mannes wie z. B. die Einvernahme im Criminal Investigation Department des Innenministeriums 2005 zu den Vorgängen um einen Mordversuch in Donetsk, berichtet die russische Zeitung Kommersant.

Noch etwas weiter geht Wilson Nesbitt Solicitors. Dort wird über den spektakulären Immobilienerwerb des ukrainischen Milliardärs in London City berichtet und dabei auch die diversen Ondits zitiert:

           

He has not been without controversy in his rise to his current wealth, having to fend off allegations of being the head of a crime syndicate, including allegations of money laundering, and fleeing the Ukraine for a time until the allegations fell away.

(DN-Übersetzung:)

Sein kometenhafter Aufstieg zu seinem derzeitigen Vermögen war von Kontroversen begleitet, und er musste Anschuldigungen zurückweisen  wonach er der Kopf eines kriminellen Syndikates wäre und Geld gewaschen hätte. Er verliess die Ukraine für eine Zeit, bis die Anschuldigungen  fallen gelassen wurden.

(Wilson-Nesbitt, Who bought the UKs most expensive residential property?)         

              

 
Im Porträt des Portals Global Business Leaders nimmt man ebenfalls auf diese Vorgeschichte Bezug:

              

Rinat Leonidovich Akhmetov is the richest Ukrainian business oligarch; his fortune is estimated at $2.4 billion. Akhmetov’s main industrial capital is the SCM Holdings. He also owns the Shakhtar Donetsk football club. Akhmetov is of Tatar descent. Rinat Akhmetov is considered to be an informal business and political leader of Ukraine’s Donbas region. Many perceive him as the leader of local organized crime, although he has never been convicted or charged with a crime (unlike former business associates Ahat Bragin and Samson, both assassinated in the 1990s). Akhmetov has played an important role in the 2004 presidential election as a sponsor of Viktor Yanukovych.
(Global Business Leaders)

              

Zum Schluss dieses Artikels noch einmal das Wesentliche von Kobuk:

Hundetötungen in der Ukraine  und die Schockpropaganda, die eine politische und teilweise auch wirtschaftliche Agenda verfolgt.