Aua237: Doggennetz widerspricht Tasso

{TS-Kritik}

 

Mit Datum vom 21. Juli 2011 veröffentlichte Tasso e. V. die Pressemitteilung Tierschutzorganisation Tasso e. V. warnt: Augen auf bei „Flugpatenschaften“ Kriminelle nutzen die Hilfsbereitschaft von Urlaubern zum Hundeschmuggel.

Unklar bleibt in diesem Text, wen Tasso mit „Kriminelle“ meint? Denn das Prinzip der Flugpatenschaften wird überwiegend von Tierschutzorganisationen angewandt. Fälle in repräsentativer Zahl zu dem Phänomen, dass Kriminelle ohne e. V. hinter dem Namen diesen Transportweg benutzen würden, sind bisher zumindest nicht bekannt.

Hochinteressant ist folgender Satz der Pressemitteilung einer Tierschutzorganisation (Hervorhebung K. B.):

              

Sehr viele Tierschützer engagieren sich gegen das Elend von Straßenhunden in Süd- und Südosteuropa. Dazu gehört nicht nur die aktive Hilfe vor Ort, sondern auch der Transport der üblicherweise schwachen oder kranken Tiere nach Deutschland.
(Tasso e. V. Pressemitteilung vom 21.07.2011)

   

              

Für die Tierschutzorganisation Tasso e. V. gehört also der Transport von „üblicherweise schwachen oder kranken Tiere(n) nach Deutschland“ zu tierschützerischem Engagement? Ja, mehr noch. Der Tasso-Leiter Philip McCreight wird mit der Bewertung zitiert, solche Initiativen seien (zwar) lobens- und unterstützenswert.

Das „zwar“ bindet den Text dann an die weitere Argumentation, der Urlauber müsse aufpassen, dabei nicht an Kriminelle zu beraten. (Wohl wahr!)

Der Text offenbart nach Doggennetz-Meinung, was Usus auch im so genannten seriösen Tierschutz ist: Schwache oder kranke Tiere nach Deutschland zu transportieren. Das dies nicht nur ethisch fragwürdig, sondern durch die einschlägigen EU-Verordnungen schlicht verboten ist, darauf gehe ich in meiner CharityWatch.de-Kurznachricht Transport kranker Tiere lobenswert? ein.

Wie wertvoll ist eine Pressemitteilung zu diesem Thema, welche potenzielle Flugpaten aber ohne die einzige wirklich hilfreiche Information zurücklässt?

Flugpatenschaften sind nur dann legal, wenn dem Flugpaten eine Kopie der gemachten TRACES-Meldung zu diesem Tiertransport mitgegeben wird!

Wer sich im Übrigen über die schier endlose Zahl an weltweiten Flugverbindungen informieren will, zu denen <Tierschutzorganisationen> Flugpaten suchen, der blättere einmal ein wenig hier! Von Albanien bis Venezuela!

Ursprünglich und als Leser-Service sollten die Verbindungen gezählt sein – aber die DN-Redaktion hat nicht den ganzen Tag Zeit für solche Mätzchen!