Aua130: Tote türkische Hundewelpen


{TS-/DS-Kritik}

 

Eine regelrechte Tierrettungstragödie hat sich letzte Woche im Land der offensichtlich konsequent durchgreifenden Eidgenossen abgespielt. Ein Schweizer „rettet“ in der Türkei aus einer Mülltonne neun Hundewelpen und führt sie mitsamt der eigenen drei Hunde sowie einer weiteren herumstreunenden Mutterhündin auf dem Landwege (!!!) in die Schweiz ein. Ein Tiertransport vom Feinsten! Am Zielort Zürich angekommen, musste er erst einmal seine neue Arbeitsstelle antreten, weshalb die Hunde weiterhin im Auto verblieben.

Kurz und knapp: Die Schweizer fackeln nicht lange in solchen Fällen. Als die zuständigen Behörden von einem aufmerksamen Hausmeister zum Auto gerufen wurden, beschlagnahmten diese die Hunde.

Die Welpen seien in einem so verheerenden Gesundheitszustand gewesen, dass acht von ihnen sofort gemäß amtlicher Verfügung euthanasiert werden mussten.  

Viele Aufschlüsse zu den Handlungsmotiven und dem Sozialprofil des Tierretters gibt der Artikel im Züricher Tagesanzeiger.

Interessant an diesem Fall ist das konsequente Durchgreifen der Schweizer Behörden, die dem Tierretter über alle Unbill hinaus jetzt auch noch die Auflage gemacht haben, die anderen Hunde umgehend in die Türkei zurückzubringen. Und zwar dieses Mal: MIT allen dafür notwendigen Genehmigungen.

Des Weiteren sei auf die Art der Berichterstattung hingewiesen, die man sicherlich als abweichend von einem zu erwartenden Presseecho in Deutschland charakterisieren kann. Das Handeln der Behörden wird bei den Schweizern in keiner Weise in Frage gestellt. Der Abschreckungseffekt dürfte deshalb entsprechend hoch sein.

Ansonsten ist dieser Fall ein weiteres trauriges Beispiel aus der Rubrik gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht und ist eigentlich nur aufgrund der bemerkenswert konsequenten Behördenreaktion und der Behandlung durch die Schweizer Medien erwähnenswert.

Die Schweizer sind konsequent, was den Tierschutz anbelangt. Bei einem insgesamt beneidenswert hohen Standard kommt es gelegentlich auch zu unangenehmen Ausprägungen für Ausländer, welche diese Konsequenz nicht kennen. So ist es z. B. völlig unmöglich, mit einem kupierten Hund (also z. B. einer Tierschutzdogge aus einem Land, wo derlei Verstümmelungen noch erlaubt sind) überhaupt nur durchzureisen! No way!