Aua6: Tierschutz? Kindswohl? Weder noch?

{TS/DS-Kritik} 

Jede Tierschutzorganisation hat ihre eigenen Standards und Grundsätze für die Tiervermittlung. Übergreifender Konsens herrscht bei so radikalen Merkmalen wie (ausschließliche) Zwinger- und Kettenhaltung: keine Vermittlung.

Jenseits solcher Merkmale aber öffnet sich dann ein verblüffend breiter Fächer an Orientierungen, unter denen Tierschützer vermitteln. So gibt es eine Doggen-Orga in der BRD, die nur an Plätze vermittelt, wo die Riesen auf Sofas liegen dürfen. Konsens unter einigen Doggen-Orgas war/ist das Ausschlusskriterium von vielen Treppen im Zugang zum Kernlebensbereich der Familie. Einige wenige Doggenschützer sind sich auch dahingehend einig, gleichgeschlechtliche Vermittlungen eher zu vermeiden. Als jüngste Conditio qua non verlangt eine Tierschutzgruppe, dass die Hunde „natürlich“ (BARF & Co.) ernährt werden müssen. In der Fernsehsendung „Tiere suchen ein Zuhause“ trat jüngst ein Katzenschutzverein ins Bild, der ganz offensichtlich nur an Nichtraucher vermittelt. Überhaupt wachsen wohl bei den Katzenschützern die exotischsten Grundsatzblüten: Die eine vermitteln überhaupt nicht in Freilaufhaltungen; andere wiederum vermitteln nur bei bestehender Freilaufmöglichkeit.

Neben den Begründungen, welche die Verhaltensbiologie, Veterinärmedizin oder andere Wissenschaften für solche Grundsätze liefern, sind Vermittlungskriterien sehr häufig auch einfach Spielwiese der jeweiligen ganz persönlichen Tierschützer-Ideologie. Die Beispiele Nichtraucher und Barfer illustrieren das.

Aber man muss die Tierschützer auch in Schutz nehmen, also die Schützer schützen! Denn wie in vielen anderen Bereichen auch versagen ihnen hier Gesellschaft, Politik und Wissenschaft im fatalen Gleichklang allgemein konsensfähige Kriterien und Orientierungen. In einer hinsichtlich verbindlicher Werte komplett beliebigen bis desorientierten Gesellschaft bleibt den Tierschützern gar keine andere Möglichkeit, als ihre Vorlage hübsch bunt selbst zu stricken.

Und dann gibt es noch die Fälle, die schlicht und einfach in die Kategorie <gesunder Menschenverstand> fallen.

Kamele am Nordpol und Doggen in Deutschland

Ein Strang aus dem dicken Zopf an Gründen, weshalb das Doggen-Netz schon vor vielen Jahren die aktive Doggen-Vermittlung aufgegeben hat, war die resignierte Erkenntnis, dass es für diesen Exotenhund nicht genügend geeignete Plätze gibt! In einem nahezu hundehysterischen Land unter der harten Knute einer herben Wirtschaftskrise findet die Deutsche Dogge einfach nicht mehr in der uns von der Zucht diktierten Quantität Interessenten, welche den nicht geringen Haltungsanforderungen gerecht werden.

Starr vor Bewunderung schauen wir deshalb immer auf all die Doggen-Orgas, die mit imposanten Vermittlungszahlen und –erfolgen renommieren. Was machen die anders?

DAS machen die anders:

Dramatisch überinventarisiert

Im Zuge der fortlaufenden Recherchen zu den blauen und zu aggressiven Doggen stieß ich schon vor Monaten auf einen ganz besonders beeindruckenden Fall. In diesem wird die Informationslage dadurch begünstigt, dass die Halterin selbst sehr großzügig im Internet berichtet. In einer Selbstbeschreibung (alle zitierten Auszüge liegen uns als Screenshots aus den Einträgen in Foren vor) etwa skizziert sie die Haltungsbedingungen, die dann auch keines weiteren Kommentars bedürfen. In der Familie lebten zum Zeitpunkt der Berichterstattung im Frühjahr 2010 die Hundehalterin nebst ihrem Lebensgefährten und:

· 6 Kinder
· 3 bzw. 4 Hunde (widersprüchliche Angaben)
· 3 Katzen
· 2 Kaninchen
· 1 Meerschweinchen
· 3 Wellensittiche
· Fische
· 2 Wasserschildkröten

Die Halterin gibt darüber hinaus an, außer ihrer Teilzeitarbeit auch noch Zeitungen auszutragen.

Ein Feldversuch bei Menschen mit gesundem Menschenverstand hat gezeigt, dass man diese Inventarliste nicht weiter kommentieren muss.

Ein mehr als bedenklicher Nebenaspekt ist die auch anderweitig zu beobachtende Tatsache, dass manche Menschen meinen, sie dokumentierten umso mehr Tierliebe, desto mehr Tiere sie in ihrer Haltung vorweisen können. Ein fataler – in diesem Fall sogar ein tödlicher Irrtum!

Zu dieser überinventarisierten Familie gehört ein Mann, der früher schon einmal zwei Doggen hatte, die er dann aber aus beruflichen Gründen abgeben musste. Übrigens ist die zu einem früheren Zeitpunkt erfolgte Abgabe von Hunden bei manchen Tierschutzorgas auch ein Ausschlusskriterium. Wohl nicht bei allen.

Wie dynamisch die Zu- und Abgänge in dieser Familie sind, belegt die auf- und niedersteigende Hundebestandskurve. Einmal ist von einem Doggenrüden, einem Schäfermix und einem Kleinhundmix die Rede; die verantwortlichen Tierschützer wiederum erwähnen den Kleinhundmix nicht. Wie aber sollte man demjenigen einen Vorwurf machen, der in diesem Gewusel die Übersicht verliert?

Und mit nur wenigen Clicks im Internet hätte die vermittelnde Tierschutzorga des Weiteren herausfinden können, dass die betreffende Doggenaspirantin ganz offensichtlich selbst Hunde vermehrt und verkauft – eine der wenigen Todsünden im Tierschutz! In einer Internetanzeige mit Realname, Ortsangabe und Telefonnummer bietet diese Frau Kleinhundmixe mit der Info „Wurf“ zum Verkauf an.

DAS ist Tierschutz, wenn die Weihrauchschwaden sich lichten.

Plus Doggenwelpe (1)

Dieser Familie mit dieser Lebend-Inventarliste, Mitglieder derer schon einmal Doggen weggegeben haben, offensichtlich Würfe produzieren und Welpen verkaufen, hat eine namhafte Doggen-Schutz-Orga eine junge Doggenhündin vermittelt.

Baby gebissen, Dogge tot

Jedes Mitglied, egal ob Mensch oder Tiere, einer wie oben gelisteten Gruppe hat Kommunikation und Interaktion mit allen anderen Mitgliedern.; mit denen einen mehr, mit den Käfiginsassen vielleicht weniger. Jedes Mitglied muss sich dabei in der einen oder anderen Form mit all den visuellen, akustischen, olfaktorischen und sonstigen Reizen auseinandersetzen. Ab einer gewissen Reizdichte wird das zum Stress. Sozialstress. Wo so viele Wesen leben, herrscht naturgemäß eine gewisse „Dynamik“ zuzüglich des entsprechenden Geräuschpegels. Gut, wenn zumindest die tierischen Mitglieder einer solchen Großgruppe allmählich in diese hineingewachsen sind. Schlecht, wenn nicht!

Wen mag es überraschen, dass es unter diesen vom Sozialstress gefüllten Lebensbedingungen zu einem katastrophalen Beißvorfall kam. Leider traf es das schwächste Glied der schaurig langen Kette – das Baby. Die gute Nachricht: Es hat überlebt. Dafür war eine knapp einstündige Notoperation im Krankenhaus notwendig. Die Mutter beschreibt „4 tiefe Bisswunden am Unterarm, mehrere versuchte Bissspuren und eine gebrochene Speiche“.

Die (?) bleibenden Schäden an der Seele dieses Kindes werden im Schadensbericht der Mutter nicht erwähnt.

Wenn hier der Hunde-Profi konstatiert „Glück gehabt!“, dann hat das mit Zynismus wenig zu tun. Ein Doggenrüde, der bei einem Baby derart zubeißt? Das hätte gut und gerne tödlich ausgehen können!

Den Beißvorfall als solchen hat die Mutter nicht direkt beobachten können. Sie erklärt sich den Vorfall so: Das Kleinkind folgte der in die Küche laufenden Mutter am Sofa mit dem Doggenrüden vorbei. Dort habe das Kind wohl kurz Halt gemacht und sich mit dem Ellbogen auf dem Sofa abgestützt. Der Doggenrüde habe ohne Vorwarnung (woher weiß die Mutter das, wenn sie es nicht gesehen hat?) zugebissen und das Kind weggeschleudert.

Auch hier kommentieren wir nicht.

Bei dieser Art von textilem Sozialpartner kann Frauchen unbesorgt in die Küche gehen. Auch wenn <Tiger> das möglicherweise anders sieht. Doggenhündin Lotta (†). Bild: mub1

Der Doggenrüde hat diesen Vorfall nicht überlebt. Er wurde euthanasiert. Eingeschläfert!

Bei der Frage, was hier wohl schiefgelaufen sein mag, liefert den fülligsten Interpretationsansatz noch das Statement der Halterin und Mutter selbst: „… hat er [der Doggenrüde] das gemacht, womit ich im Leben nicht gerechnet hätte und was das Einzige ist, das ich KEINEM Hund verzeihe: Er hat mein Baby gebissen“ (Auszug aus Forumseintrag).

Womit ich im Leben nicht gerechnet hätte?

Das war wahrscheinlich der Fehler! Einer. Von vielen. Sehr vielen.

Bessere Überlebenschancen in schlechten Haltungen?

Der Doggenrüde war von dieser Familie aus einer sogenannten schlechten Haltung übernommen worden. Dass Tierschutz-Laien sich ihre Tierschutzfälle selbst akquirieren, ist ein zunehmend breit auftretendes Phänomen. Zumeist bleibt im Dunkeln, was genau an der vorherigen Haltung „schlecht“ war, ganz zu schweigen davon, dass irgendwelche professionellen Tierschützer mit eingeschaltet waren und derlei Angaben bestätigen können.

Die Parallelen zu einem anderen Doggen-Schutz-Skandalfall (vgl. in dieser Rubrik den Artikel vom 11.06.2010: Gutmenschen-LKW überrollt Doggenkind nebst Links) in diesem Jahr sind augenfällig. Auch dabei wurde eine Dogge von einem Laien „aus schlechter Haltung“ befreit. Aus dieser herausmarschierend konnte jene Dogge noch auf allen vier Beinen physiologisch korrekt laufen, was sich später ändern sollte.

Den Zynismus macht die Realität: In der „schlechten Haltung“ lebte der Doggenrüde oben genannter überinventarisierter Familie noch …! Die „gute Haltung“ hat er leider nicht überlebt. Tröstend sei deshalb allen Hunden unter suboptimalen Haltungsbedingungen zugerufen, dass diese in manchen Fällen die Überlebenschancen verbessern.

Auch die kleine Doggenhündin, von der hier die Rede ist, wurde – es wird Sie wenig überraschen – privatinitiativ aus „schlechter Haltung“ befreit.

Die Wagenschlüssel für den Betrunkenen

Gerade heraus: Ich hätte an die oben beschriebene Familie nicht vermittelt, weil ich derart überinventarisierte Lebensgemeinschaften, in denen sich auch noch viele und sehr kleine Kinder befinden, grundsätzlich als Risiko einschätze.

Man muss diese Einschätzung nicht teilen. Es ist nur die Frage, ob der weitere Verlauf der Ereignisse (Baby schwerst verletzt; Doggenrüde tot zzgl. weiterer dramatischer Entwicklungen, die wir an dieser Stelle noch nicht vorwegnehmen wollen) eine solche Einschätzung vielleicht nicht doch bekräftigen?

Wir haben die vermittelnde Tierschutzorganisation um ein Statement gebeten, das wir auch erhalten haben. Um der Sicht der Verantwortlichen breiten Raum zu geben, zitieren wir nachstehend aus deren Stellungnahme.

Der Platz war vorkontrolliert worden. Die Verantwortlichen geben als Fazit der Vorkontrolle an: „lebhafter Haushalt, aber Platz in Ordnung“ (Zitat aus Statement der vermittelnden Orga vom 06.08.2010).

Immerhin erkennen die vermittelnden Tierschützer doch einen gewissen Zusammenhang, wenn sie bekennen: „Ob ich persönlich, wenn ich die VK [meint: Vorkontrolle – K. B.] selbst gemacht hätte, den sich 3 Wochen später zugetragenen Beißvorfall hätte heraufziehen und vorhersagen können, kann ich naturgemäß nicht beurteilen. Jedenfalls ereignen sich derartige Attacken oftmals auch überraschend – und durchaus auch in nicht „überinventarisierten“ Familien“ (ibid.).

Überraschend?

Bei allem Wohlwollen, aber dieses Argument von Beißvorfällen auch in nicht so dicht bevölkerten Lebensgemeinschaften ist ähnlich logisch wie: Auch nüchterne Autofahrer verursachen Verkehrsunfälle. Das ist zwar sachlich richtig, aber mit diesem Argument dem Volltrunkenen die Autoschlüssel auszuhändigen, lässt eine fatale Ignoranz gegenüber gewissen o f f e n s i c h t l i c h e n Risiken vermuten.

Ein ordentlicher Haushalt

Der Fall machte Wellen in der Szene. Die Doggenvermittler haben zwei Wochen nach dem Beißvorfall und der Doggenrüden-Euthanasie eine unangemeldete Nachkontrolle durchgeführt. Hier Passagen aus dem Ergebnis, das NICHT zu dem Schluss führte, die junge Doggenhündin aus der Familie zu nehmen.

Der Haushalt sei sehr ordentlich gewesen, alle Hunde verfügen über Futterständer, alle Hunde werden adäquat ernährt, die Doggenhündin sogar mit Frischfleisch. Wörtlich: „In einem Regal ordentlich aufgereiht die Pflegemittel wie Wurmkuren, Flohmittel, Bürsten etc.“ (ibid.). Die Hunde zeigten eine gute Bindung, seien aufmerksam und anhänglich, ohne zu kontrollieren, weder Chaos noch Gerangel.

Ja, dann!

1 : 0 für das Regal

Knüpfen wir noch einmal an die eingangs zitierte Werteverunsicherung in unserer Gesellschaft an, dann drängt sich als Ergebnis in diesem Fall auf, dass es jetzt im Werte-Wettstreit von (Regal)Ordnung vs. Kindswohl 1 : 0 steht – fürs Regal!

Wehe einer Gesellschaft, die sich dem Trugschluss hingibt, die Geschichte habe ihr schon längst das ethisch korrekte Setzen von Prioritäten bei widerstreitenden Werten wie Recht, Rasse und Ordnung vs. menschliches Wohl und Unversehrtheit in die Feder diktiert.

Wehe einer Gesellschaft, die einer Massenbewegung wie dem Tierschutz unter diesem Aspekt nicht genügend kritische Aufmerksamkeit widmet.

Das Statement der Tierschützer liest sich selbstüberzeugt und sicher im Urteil. Die genannten Kriterien, mit Hilfe derer dieses Urteil abgestützt wird, sprechen für sich.

Noch ein Doggenwelpe (2)

Die Berichte der hier Verantwortlichen datieren vom 06.08.2010. Zu diesem Zeitpunkt schon lange im Netz zu lesen sind weitere höchst beunruhigende Verlautbarungen der Kindsmutter und Doggenhalterin.

Deren Auftreten im Web erhält durch zwei Aspekte eine ganz besondere Pikanterie. Zum einen ist es natürlich eine Pietätsfrage, sich als Username in einem Hundeforum den seines gerade per Spritze eliminierten Doggenrüden zu wählen.

Noch viel aussagekräftiger aber ist die Tatsache, dass die Kindsmutter inzwischen wohl selbst den Überblick verloren hat, gibt sie in einem Forumseintrag Mitte Juni 2010 doch an, sie sei die Mutter von 5 Kindern. Oh, Gott! Wo haben wir denn unterwegs das sechste Kind verloren? Es wird doch nicht noch was passiert sein?

Für das eine Kind weniger haben wir jetzt aber noch eine Dogge mehr! Wörtlich nach der Kurzvorstellung der Doggenjunghündin (= 1): „Wir haben noch einen 11-jährigen Schäfermix und einen 10 Wochen alten Doggenrüden“. (= 2)

Einen 10 Wochen alten Doggenrüden? Wo kommt der denn jetzt noch her? Von dem war bisher noch nie die Rede – auch nicht bei den kommentierenden Tierschützern!

Das bedeutet, wir müssen die Inventarliste umschreiben?

· 1 Teilzeitjob
· Zeitungen austragen
· 6, nein 5 Kinder
· 3 Hunde + x ? (Schäfermix, Jungdoggenhündin aus  
  Tierschützerhand, Doggenwelpe woher?; und was ist eigentlich
  aus dem Kleinhundmix geworden?)
· 3 Katzen
· 2 Kaninchen
· 1 Meerschweinchen
· 3 Wellensittiche
· Fische
· 2 Wasserschildkröten

Okay, okay, betrachtet man die Bestandsdynamik im Hundebereich, lässt sich vernünftigerweise nicht ausschließen, dass auch bei den anderen Tieren …

Zur Frage des Verbleibs vom Kleinhundmix lässt sich erwägen, dass diese unruhige Doggenan- und –abschafferei ja auch Geld kostet! Ich kenne mich im Hundehandel nicht so gut aus, aber lässt sich möglicherweise mit dem Verkauf von Kleinhundmixwelpen die Einschläferung einer Dogge erwirtschaften?

Doggenwohl?

Nachdem die verantwortlichen Doggen“schützer“ doch so sicher und überzeugend in ihrem aktuellen Urteil zu lesen sind, kippen wir mal kurz das Kindswohl über die Kante und schließen uns dieser Sicherheit an. Fallen auch wir für wenige Sekunden der Verführung anheim wie so viele Spender und Unterstützer, lieber nicht so genau hinzusehen.

Einundzwanzig, zweiundzwanzig, drei …

Vorbei: In länglichen Beschreibungen fleht die im Moment wohl gerade 2-fache Doggenhalterin die Mitglieder eines Hundeforums um Hilfe im Umgang mit der jungen Doggenhündin an. Detailliert beschreibt sie einen Hundeschulenbesuch und die sie dabei komplett überraschenden Angst- und Panikreaktionen der jungen Hündin. Dabei geht aus den Verhaltensbeschreibungen der Halterin und der berichteten Vorgeschichte der Hündin deutlich hervor, dass diese Deprivationsschäden hat. Muss es nicht Bestandteil einer verantwortungsvollen Vermittlung sein, den neuen Besitzer umfassend und überraschungssicher über die Ausprägungen und die Therapie von Deprivationsschäden zu informieren?

<Überraschung> scheint ein durchgehendes Merkmal dieser Hundehaltung zu sein, das epidemisch auf die Tierschützer übergegriffen hat, wenn sie den Beißvorfall als eine solche empfinden.

Wörtlich: „Allerdings brauche ich dringend Hilfe vor Ort, da ich ja auch 5 Kinder im Alter von [Altersangaben aus Personenschutzgründen entfernt] habe und ich mir bei einigen Sachen nicht sicher bin, wie ich die im Rudel umsetzen soll (…). Dass sich [Name der Doggenhündin aus Personenschutzgründen entfernt] zunehmend zu nem Problemhund entwickelt, war ja nicht abzusehen, und den Kleinen wieder abgeben wird auch kaum gehen.“

Die von den Tierschützern hierhin vermittelte junge Doggenhündin rangiert schon nach rund 10 Wochen an diesem Platz unter der von der Besitzerin gewählten Rubrik „Problemhund“. Die Halterin ist sich unsicher. Sie braucht Hilfe. Über den in der Zwischenzeit auch noch angeschafften Doggenrüdenwelpen wird hier schon spekuliert, ihn abzugeben; auch wenn diese Option mit „wird kaum gehen“ eingeschränkt ist.

Wie passt das alles zusammen mit: „Das Verhalten der Hunde war ordentlich, weder Chaos noch Gerangel. Die Bindung an [Name der Doggenhalterin aus Personenschutzgründen entfernt] ist sehr gut, die Hunde gehorchen, sind ihr gegenüber aufmerksam und anhänglich, ohne die Besitzerin zu kontrollieren“ (Auszug aus dem Kommentar der vermittelnden Tierschützer vom 06.08.2010).

Merkt denn niemand im laufenden Fall, dass die Fakten den bekundeten Einschätzungen permanent zuwiderlaufen?

Merkt denn niemand im laufenden Fall, dass schon Leichen auf dem Tisch liegen und so langsam anfangen zu stinken?

Merkt denn niemand im laufenden Fall, dass die hier gemachten Angaben, z. B. über das Aufgabenspektrum, gar nicht stimmen können – vorausgesetzt, die Frau kann nicht auch noch übers Wasser gehen?

Noch was: Die Familie hat jetzt eine Doggenhündin und sie hat einen Doggenrüden. Früher gab es schon „Würfe“, die per Internetinserat verkauft wurden. 1 plus 1 ist … wie viel?

Doggenmama?

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