Pav10: Der Verein PerspekTIERisch (1): Schweinemast im Tierheim Casa Cainelui im rumänischen Timisoara?

 

{Pav – Presseauskunft verweigert} 

[02.05.2014]

 

[03.05.2014: Vorwurf bestätigt!

Bitte beachten Sie die Aktualisierung am Ende vom Text!]

 

Das nämliche Spiel, eine neue Runde: intransparenter Tierschutz, der durch Verweigerung jeder Presseauskunft versucht, kritische Berichterstattung zu verhindern. Und das auch bei Projekten, die seit Jahren und mit Hilfe der Tierfreundeverdummungsfernsehserie VOX hundkatzemaus beworben wurden und werden.

Heute: PerspekTIERisch e. V. (?) aus Wülfrath.

Der Verein gibt als Projekte, für welche er sich einsetze, an: das rumänische Tierheim Casa Cainelui, Dog Care-Clinic (ein Hundekrankenhaus in – ACHTUNG: – Sri Lanka!), Gnadenhof Lossa, Pferdegnadenhof Mönchengladbach. Zu Letztgenanntem findet zumindest diese Redaktion noch nicht einmal eine Internetpräsenz. Stattdessen gibt es auf YouTube ein wenige Sekunden langes, kaum etwas zeigendes Kurzvideo mit Spendenaufruf zugunsten …. eben: dem Verein PerspekTIERisch!

 

Schweinemast im Casa Cainelui?

Der Wülfrather Verein gilt inzwischen als Hauptsponsor des äußerst umstrittenen Tierschutzprojektes in Rumänien: Casa Cainelui (siehe dazu Artikelliste am Ende vom Text). Früher war dieses Projekt intensiv von Ralf Seeger und dem Verein Helden für Tiere e. V. mit Unterstützung des Privatfernsehens beworben worden. Inzwischen findet zumindest diese Redaktion auf der Webseite der Seeger-Heldenagglomeration außer einigen Fotos aus Mai 2012 keine Hinweise mehr auf dieses Projekt.

Ansprechpartner bei den neuen Vorwürfen gegen das rumänische Casa Cainelui und seinen Betreiber, dem rumänischen Staatsbürger Romulus Sale (vgl. Aua508 und Aua512), ist hinsichtlich der Verwendung von Spenden deutscher Tierfreunde deshalb der Verein PerspekTIERisch.

Aus zwei voneinander unabhängigen Quellen in Rumänien erreichte diese Redaktion der Vorwurf gegen Romulus Sale, in einigen der mit dem Geld deutscher Tierfreunde errichteten Hundezwingern des Casa Cainelui inzwischen Schweine zu halten und zu mästen. Bei Schlachtreife übernehme ein weiteres Familienmitglied die Schweine zur weiteren Verwertung (i. e. Schlachtung).

Diese tierverachtende Nutzung kann kaum im Interesse der Tierfreunde liegen, welche für das Casa Cainelui gespendet haben.

Weitere Belege und Beweise liegen auch nicht vor. In diesem wie in früheren Fällen behaupten Augenzeugen, die Kritik an den Zuständen im Casa Cainelui üben, von Romulus Sale massiv bedroht worden zu sein.

Die DN-Redaktion kann die erhobenen Vorwürfe nicht überprüfen. Bild-Beweise sind zwar angekündigt, werden aber nicht geliefert.

Deshalb richtete DN am 23. April 2014 eine Presseanfrage an den Verein PerspekTIERisch als Hauptsponsor. Zuständiger Projektleiter ist nach den Angaben der Homepage Marcel Tong.

 

Die DN-Presseanfrage vom 23.04.2014

Nachstehend grün und kursiv markiert die originale Presseanfrage:

 

PRESSEANFRAGE: Schweinemast im Tierheim Casa Cainelui?

 

Sehr geehrter Herr Tong,

Doggennetz.de ist ein tierschutzkritischer Blog im Internet, herausgegeben von der Publizistin und Journalistin Karin Burger.

Das „Tierschutzprojekt“ Casa Cainelui war auch in der Vergangenheit schon Berichterstattungsanlass auf DN; allerdings seinerzeit primär noch im Kontext mit Ralf Seeger.

Nachdem dieser Redaktion aktuelle Informationen aus zwei voneinander unabhängigen Quellen vorliegen, richtet DN nachstehende Presseanfrage an Ihren Verein als einen der Hauptpartner von Romulus Sale und dem rumänischen Tierheim Casa Cainelui:

 

PRESSEANFRAGE:

Zwei voneinander unabhängige Quellen in Rumänien berichten, dass Romulus Sale in zwei oder drei Hundezwingern des Tierheims Casa Cainelui, das mit Spendengeldern deutscher Tierfreunde errichtet wurde, Schweine hält und sie dort für die Schlachtung mäste. Mit der Vermarktung der zu schlachtenden Schweine sei ein weiteres Familienmitglied von Romulus Sale befasst. Des Weiteren wird darauf hingewiesen, dass derlei Praktiken (Schweinemast in Tierheimen) in Rumänien nicht ganz ungewöhnlich seien.

1. Ist Ihrem Verein bekannt, dass in den Hundezwingern vom Casa Cainelui Schweine gehalten und für die Schlachtung gemästet werden? Wenn ja: Was haben Sie bisher in der Angelegenheit unternommen bzw. wird Ihr Verein gegen diesen Missbrauch der Hundezwinger und der dafür bestimmten Gelder etwas unternehmen?

2. Wenn Ihnen dieser Vorwurf nicht bekannt sein sollte, bittet die DN-Redaktion um eine Stellungnahme dazu, ob und wie Ihr Verein diesen Vorwurf überprüfen wird.

Für Rückfragen steht Ihnen die Unterzeichnete gern zur Verfügung. Es wäre freundlich, wenn Sie diese Presseanfrage bis Ende der Woche (25.04.14) beantworten könnten. Sollten Sie dafür ein größeres Zeitfenster benötigen, so erbitte ich kurz Bescheid.

Bitte beachten Sie, dass auch nicht beantwortete Presseanfragen in der neuen Rubrik auf DN „Presseauskunft verweigert“ veröffentlicht werden.

 

Mit freundlichen Grüßen

Karin Burger
www.doggennetz.de –  der tierschutzkritische Blog

 

Presseauskunft verweigert (Pav)

Eine Antwort kam von dem Verein nicht. Die DN-Redaktion hat sich heute telefonisch davon überzeugt, dass der Verein die Presseanfrage auch erhalten hat. Marcel Tong bestätigte dies telefonisch sowie auch die Weigerung, auf diese Presseanfrage zu antworten.

 

Seriositätscheck des Vereins PerspekTIERisch

Die verweigerte Presseauskunft ist für diese Redaktion keine Überraschung. Bisher ist DN im Kontext des intransparenten und nach Meinung dieser Redaktion auch nicht nachhaltigen Tierschutzprojektes Casa Cainelui in Rumänien noch kein vernünftiger und transparenter deutscher Tierschutzpartner begegnet.

Der übliche Seriositätscheck beim Verein PerspekTIERisch bestätigt die Vorbehalte!

 

Kein ordnungsgemäßes Impressum

Diese Tierschützer beherrschen noch nicht einmal die banalsten Pflichten hinsichtlich ihrer Internetpräsenz.

 

Bildzitat Screenshot des Impressums auf der Webseite des Vereins PerspekTIERisch. Weder erfährt der Besucher, ob es sich um einen eingetragenen Verein handelt noch etwas über eine eventuell bestehende Gemeinnützigkeit, einem Registergericht gar oder einer Vereinsregisternummer, noch bekommt er Telekommunikationsdaten der Verantwortlichen angeboten. Peinlich!

 

Das Impressum lässt in mehrfacher Hinsicht zu wünschen übrig: Hier trägt der Vereinsname kein „e. V.“ und lässt damit im Impressum offen, ob es sich überhaupt um einen eingetragenen Verein handelt und bei welchem Vereinsregister er unter welcher Registernummer eingetragen wäre.

Auch fehlt der Hinweis auf die Gemeinnützigkeit. Besucher der Internetseite können sich nicht davon überzeugen, ob dieser Verein als gemeinnützig anerkannt ist und Spendenbescheinigungen ausstellen darf; von einem veröffentlichten Freistellungsbescheid ganz zu schweigen!

Über diese wichtigen Fragen gibt auch die Rubrik „Spenden“ keine weiteren Auskünfte.

Weder gibt es eine Telefonnummer der Vereinsverantwortlichen noch wird der empfohlene zweite Kommunikationsweg per Mailadresse ausgewiesen. Um an diese wichtigen Daten zu kommen, muss man sich erst mühsam durch die Webseite wühlen, um dann in der Rubrik „Das sind wir“, dort „Ansprechpartner“, auf diese zentralen Daten zu stoßen.

 

Brisant: Namensgleichheit zwischen Vorstand und Kassenwart

Allerdings bietet auch diese weitere Rubrik ihre Highlights. Der nämlich dann ist zu entnehmen, dass der zweite Vorsitzende Marcel Tong und die Kassenwartin denselben und nicht ganz so geläufigen Familiennamen führen. Das lässt eine Verwandtschaft zwischen beiden vermuten. Der Vorstand des Vereins besteht jedoch ohnehin nur aus vier Personen (Satzung). Wenn zwei von diesen miteinander verbandelt sind, flacht die vom Vereinsrecht vorgesehene gegenseitige Kontrollfunktion der verschiedenen Vorstandsmitglieder dramatisch gegeneinander ab.

 

Geschäftliche Interessen durch gewerbliche Tiertransporte

Überdies haben beide Vereinsvorsitzende kommerzielle Interessen in genau dem Bereich, in dem sie sich ehrenamtlich engagieren wollen: Tierschutz im Ausland und mithin Tiertransporte vom Ausland nach Deutschland und in andere Wohlstandsländer.

Der erste Vereinsvorsitzende Thomas von Essen und der zweite Vorsitzende Marcel Tong sind Geschäftsführer des Gewerbeunternehmens Transcanis Europe Ltd. & Co. KG. Eine Ltd. mit Sitz in Birmingham (Seriositätscheck hier)!

 

Bildzitat Screenshot des Gewerbeunternehmens Transcanis Ltd., dessen beide Geschäftsführer zufällig auch die beiden Vorsitzenden des „Tierschutzvereins“ PerspekTIERisch sind, von dem das Impressum dort wiederum nicht angibt, ob der Verein tatsächlich eingetragen und als gemeinnützig anerkannt ist. Überdies gilt im karitativen Bereich die direkte Verquickung von Ehrenamt und kommerziellen Interessen als unseriös!

 

Die Unternehmenswebseite informiert in einer eigenen Rubrik relativ umfassend zu den Transportbedingungen. Was dann jedoch wieder in der Rubrik „Preise“ aufgeführt wird, passt nicht ganz dazu bzw. enthält einige bedauerlicher „Ungenauigkeiten“:

 

Bildzitat Screenshot der kommerziellen Webseite Transcanis wie oben. Die hier angegebenen Preisstaffelungen vertragen sich nach Meinung dieser Redaktion nicht mit den Transportvorschriften für die Verbringung von Tieren im Rahmen des gewerbsmäßigen Hundehandels, wie er jetzt auch für Tierschutzorganisationen gilt. Da ist von Mehrfachbelegung der Boxen die Rede sowie von der Verbringung von „Welpen“. Welpen im Wortsinne jedoch dürfen im Rahmen der gewerbsmäßigen Verbringungen durch  Tierschutzorganisationen gar nicht eingeführt werden!

 

So sind Doppelbelegungen von Boxen und Transportkäfigen nach Wissen dieser Redaktion zumindest für die gewerbsmäßigen Transporte von Tierschutzorganisationen von den dafür geltenden Vorschriften grundsätzlich ausgeschlossen. Ebenso dürfen Welpen im Rahmen dieser Transporte und unter TRACES-Pflicht überhaupt nicht eingeführt werden. Für Junghunde kommt das frühestens ab 3 Monate und 21 Tagen in Frage.

Aber so viel Sachkunde zu wissen, dass Hunde in diesem Alter keine Welpen mehr sind, darf man von gewerbsmäßigen Tiertransporteuren nicht erwarten.

Doch immerhin und von dieser Redaktion als Konzession an den Tierschutz gewertet, wird der Transport von nicht gesunden oder frisch operierten Tieren ausgeschlossen.

 

 

Doggennetz.de-Senf:

Die DN-Redaktion wird in vier Jahren professioneller Recherche über Tierschutzvereine in ihrer Auffassung bisher nicht erschüttert, dass Bedenken dann gerechtfertigt sind, wenn Tierschützer ganz einfache und sachliche Fragen nicht beantworten und schon das Impressum ihrer Homepage nicht hinkriegen. Denn dann darf man sich zurecht fragen, was die sonst noch alles versemmeln?

Vielleicht stimmt der Vorwurf mit der Schweinemast in den Hundezwingern des Casa Cainelui gar nicht? Eine einfache Presseauskunft und schon wäre die Kuh vom Eis gewesen!

Aber solche durch die Szene wabernden Behauptungen können jenen natürlich gleichgültig sein, deren Interessen auf ganz andere Fragen als den Tierschutz gerichtet sind. Zum Beispiel auf das Geld verdienen in einem Geschäftsbereich, der direkt mit den „Ehrenamt“ verknüpft ist: gewerbliche Tiertransporte!

 

Kommen womöglich Profis nach Timisoara?

Aus dritter Quelle jedoch wurde dieser Redaktion auch zugetragen, dass derzeit ein großer und finanzstarker deutscher Verein im rumänischen Timisoara ein Tierheim errichtet. Es soll ein Tierschutzprojekt werden, das diesen Namen auch verdient und nicht nach baulichen Standards von vor über 30 Jahren zusammengeklotzt wurde. Angeblich soll dieser Verein sogar in Verhandlungen mit der Stadt stehen und damit das Konzept auf gesunde Füße stellen. Denn nur die Auslandstierschützer in Rumänien, welche auch Verträge mit den jeweiligen Gemeinden aushandeln und vorweisen können, betreiben modernen, nachhaltigen, sinnvollen und deshalb auch unterstützenswerten Tierschutz.

Im Übrigen ist sich DN ganz sicher: Von dem intransparenten Verein Perspektierisch, dessen Vorstand am Tiertransport verdient und der eine banale Presseauskunft verweigert, wird man noch hören! Freudlos hören.

 

 

Aktualisierung vom 03.05.14

Der Verdacht, dass im Casa Cainelui Schweine gemästet werden, wird von einer dritten Quelle bestätigt! Heute erhält DN eine grob beleidigende, diese Redaktion mit „du“ ansprechende E-Mail voller Beschimpfungen und Unterstellungen von Stefan S. Der Mann gibt an, Student in Timisoara zu sein und sich ab und zu im Tierheim Casa Cainelui aufzuhalten!

Stefan S. beschimpft diese Redaktion als „dumm“, „mies“ und „hinterhältig“.

Das nimmt DN gern in Kauf für diesen wunderbaren Satz aus seiner Mail:

              

Ich bin Student in Timisoara und bin ab und zu im Casa Cainelui. Das mit den Schweinen ist nicht perfekt, aber um Welten besser, als in jedem deutschen Schlachthaus.

(Zitat aus einer grob beleidigenden Schmähmail am 03.05.14 von Steffen S., Student in Timisoara und regelmäßiger Besucher des mit deutschen Spendengeldern erbauten Casa Cainelui)

             

 

Damit ist der Verdacht bestätigt! Im Casa Cainelui werden Schweine gemästet! Die Spender werden sich freuen!

 

DN-Artikel zu dem angeblichen Tierschutzprojekt Casa Cainelui in Timisoara

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Parallel zu dem „Tierschutzprojekt“ Casa Cainelui lief in unmittelbarer Nähe dieser unerhörte Tierquälerei ab: Aua903.