Aua1255: Ralf Hewelcke (3): Manche mögen’s heiß

 

{TS-Kritik}  [Update: 26.02.14] [Update: 04.03.14]

 

Wer, angeregt durch die beeindruckende Dokumentation von rbb klartext (vgl. Aua1249), die Recherche zu Ralf Hewelcke beginnt, wird in übermenschliche Gefilde entführt. Was dieser Mann leistet, sprengt den Rahmen von allem, was dieser Redaktion bisher an Märtyrertum oder Tierschutz-Helden-Leistungspalette bekannt war.

Entgegen vieler im Internet herumturnender Tierschützer übt Ralf Hewelcke nämlich auch noch einen seriösen Beruf aus. Er ist Bezirksschornsteinfeger. Die angebotene Dienstleistungspalette ist lang und klingt zeitintensiv.

 

Bildzitat Screenshot von Bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger Steglitz-Zehlendorf.

[Update vom 04.03.14: Wie in Aua1262 ausführlich beschrieben, erhält die DN-Redaktion am 04.03.14 eine Abmahnung eines von Ralf Hewelcke mandatierten Anwalts. Der nun möchte ohne Aktivilegitimierung seines Mandanten die DN-Redaktion für Bildrechte abmahnen, die gar nicht bei Ralf Hewelcke liegen. Das ist nach diesseitigen juristischen Kenntnissen schlechterdings unmöglich. Als generöses Zeichen des guten Willens jedoch hat die DN-Redaktion in Aua1262 angekündigt und tut es hiermit und ergänzt diesen durch das Zitatrecht abgedeckten Screenshot noch durch den Hinweis auf den Rechteinhaber an dem in dem Screenshot enthaltenen Bild: die Rechte liegen bei: r23 Ralf Zschemisch.]

 

Das Dienstleistungspaket von Herrn Bezirksschornsteinfeger kann sich sehen lassen:

 

Bildzitat Screenshot wie oben

 

Bitte: Der Mann ist Bezirksschornsteinfeger – und nebenher (???) auch noch:

                  – 1. Vorsitzender des Vereins Nordische in Not e. V.                
    – Betreiber des Tierheims Kremmen  
    – Inhaber der Hundepension Sirius  
    – ist/war dazu noch Ausbilder  
    und Betreiber einer zoo-ähnlichen Einrichtung mit sieben genehmigten Wildtierarten und –gehegen: Polarwolfsgehege, Rentieranlage, Elchgehege, Luchsgehege, Sikahirschgehege, Polarfüchse, Schneeeule (Aufzählung nach Genehmigung des Landkreises Oberhavel für den Betrieb eines Zoos vom 23.05.2011).  

Wie Ralf Hewelcke im Internet und in seiner Gegendarstellung zum rbb-klartext-Beitrag selbst verkündet, ist er überdies gerade in zweiter Ehe verheiratet und habe Nachwuchs bekommen.

Die Paragraf-11-Genehmigung des Landkreises Oberhavel nennt darüber hinaus Bestandszahlen in dieser Tierhaltung, die vermuten lassen, dass dieser Bezirkschornsteinfeger wenn schon nicht fliegen, dann doch sicher übers Wasser gehen kann:

– ca. 230 Hunde
– ca. 90 Katzen
– ca. 40 Kleinsäuger
– ca. 15 Exoten und Reptilien
– Wirbellose nach Bedarf
– ca. 20 Vögel (auch Großvögel) (zitiert nach der Paragraf-11-Genehmigung des Landkreis Oberhavel vom 29.06.2010)
 
 
Informativer Betreuungsschlüssel

Nach telefonischer Auskunft von Ralf Hewelcke gegenüber der DN-Redaktion stehen für die Betreuung und Versorgung derzeit geschätzt rund 200 Tiere zwei Vollzeitkräfte (zzgl. der zwei Auszubildenden) zur Verfügung.

Das mit den zwei Auszubildenden jedoch hat wenig Perspektive, nachdem Hewelcke das Verfahren beim Verwaltungsgericht Potsdam gegen die IHK Potsdam aufgrund der verweigerten Registrierung dieser Ausbildungsverträge verloren hat.

 

Szene hat Dimension noch nicht erfasst!

Der Fall Hewelcke wurde inzwischen auch vom KSG-Forum aufgegriffen, um dort wieder übliche Klischees von „Neid und Missgunst“ (gegen die armen armen Tierschützer) aufzurufen und der bei Tierschützern so beliebten Verschwörungstheorie (remember: Gnadenhof M.!) Nahrung zu geben.

Anders als beispielsweise bei einer beliebigen Themenbearbeitung im Antivegan-Forum beginnen die Diskutanten dort nicht mit eigener Recherche, die dann etwa so schöne Fundstücke wie einen stolzen Bezirksschornsteinfeger hervorbringen würden sowie die schüchterne Frage danach, wie ein derart mit Aufgaben be- oder eher überlasteter Mann bei dem mutmaßlichen Betreuungsschlüssel von 2 Vollzeitkräfte plus 2 Azubis für geschätzt 200 Tiere diesen auch nur ansatzweise gerecht werden möchte.

 

Aktualisierung 26.02.14:

Dirk Niehaus von moz.de berichtet am 26.02.2014 unter der Überschrift Tierquälerei-Vorwurf: Schlimmer Verdacht in Hohenbruch über Ralf Hewelcke. Niehaus gibt an, Hewelcke habe auf seine Kontaktanfragen nicht reagiert.

 

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