Aua1237: Zoophiler Rights Day Berlin 2014 (3): Achtung, Achtung, hier spricht die Bolisei

 

{TS-Kritik}

 

Von dieser Redaktion Vorhergesagtes geschieht: Das Thema Zoophilie wird den Tierschützern zunehmend entrissen und jetzt vollständig von den Rechtsextremisten vereinnahmt. Anlass (nicht Grund!) dazu ist ganz offensichtlich und an den Internetaktivitäten nachweisbar die provokante Veranstaltung der Zoophilen am kommenden Samstag in Berlin: Zoophiler Rights Day 2014! Dort findet von 14.00 bis 16.00 Uhr auf dem Potsdamer Platz eine Demonstration anlässlich des ersten Jahrestages der Beschlussfassung des Bundesrates über das Zoophilieverbot statt. Im weiteren Verlauf des Tages seien Filmvorführungen sowie eine Podiumsdiskussion vorgesehen.

Obwohl die Veranstaltung schon morgen stattfindet, werden vom Veranstalter, der Zoophilen-Vereinigung ZETA, bisher „nähere Informationen zu den geplanten Aktionen“ nur angekündigt, aber nicht gegeben. Eigenartig und wenig vertrauensbildend.

 

Wird DN das vermaledeite Z-Thema los?

Die vollständige Auslagerung des Themas in die politische Szene, bei der auch ausdrücklich darauf abgehoben wird, dass das Wohl der Tiere nur noch von nachrangiger Bedeutung sei, entlastet diese Redaktion arbeitstechnisch und den Tierschutz moralisch. Denn solange sich die Tierschützer – zumindest in relevanten Quantitäten – NICHT um des Themas willen in die Reihen der Rechtsextremisten eingliedern, fällt es aus dem Berichtsspektrum dieses Blogs heraus.

Soweit sich Tierschützer unter Verzicht auf faschistoides Instrumentarium damit beschäftig(t)en, war es noch nie Berichterstattungsgegenstand auf Doggennetz.de!

So stellt die Redaktion in diesem Fall auch fest, dass es einen Tag vor der Berliner Veranstaltung bei den Tierschützern im Internet eher „ruhig“ ist. Viele, so lässt sich vermuten, wollen nicht hinter dem ehemaligen NPD-Funktionär Basti Sommer herschlappen, der einer der Veranstalter von zwei Gegendemonstrationen ist. Dass sich dieser mit dem mehr als umstrittenen und abstoßend fäkalsprachigen Carsten Thierfelder zusammengeschlossen hat, wird den Zulauf noch weiter dimmen.

Aufgrund einiger Gewaltankündigungen im Internet von Nicht-Tierschützern (vgl. Aua1233) hatte DN eine Presseanfrage an die Polizei Berlin gerichtet.

 

Kaugummis auf Teilstücken der Berliner Mauer am Potsdamer Platz – Symbol des Grads an „Durchgekaut“, den DN zum Z-Thema empfindet.

© Andreas Willfahrt / pixelio.de

 

Zwei Gegenkundgebungen sind angemeldet

Die erste Frage von DN an die Berliner Polizei war die nach Gegenveranstaltungen mit Ort und Zeit.

 

              

Mit Stand vom 28.01.2014, 15.45 Uhr, wurden neben der genannten Kundgebung bei der Versammlungsbehörde folgende zwei Gegenkundgebungen angemeldet:

1. Thema: „Stoppt Tierschändungen – Respekt für Mensch und Tier“, 13 – 16 Uhr, 10785 Berlin, Potsdamer Platz 2, Anmelder: Einzelperson

2. Thema: „Gegen Zoophilie – Um den Sex mit Tieren als Straftat ins Strafgesetzbuch aufzunehmen“, 13.30 -16 Uhr, 10785 Berlin, Potsdamer Platz 2, Anmelder: Aktion Fair Play – Bürgerinitiative für das Recht.

(Pressestelle Der Polizeipräsident in Berlin am 30.01.2014 in einer Presseantwort an die DN-Redaktion; Hervorheb. d. DN-Red.)

  

              

Die erste Gegenveranstaltung ist bekannt. Es ist die des Ex-NPD-Funktionärs Basti Sommer auf Facebook „Stoppt Tierschädungen“.

Irritierend ist die zweite: Zum einen findet sie an demselben Ort zur nahezu selben Zeit wie die des politischen Aktivisten Sommer statt. Zum anderen kann zumindest diese Redaktion im Internet keine weiteren Veranstaltungshinweise, Bekanntgaben, Aufrufe o. ä. von Aktion Fair Play finden? Auch bei den Tierrechtsterminen ist die Demo nicht gelistet.

 

Bildzitat Screenshot der Homepage von Aktion Fair Play zu aktuellen Demonstrationen. Kein Treffer. Allerdings treten inzwischen so viele Gruppierungen unter dem Namen auf, dass zumindest für diese Redaktion die Veranstalter der Gegendemo in Berlin nicht identifizierbar sind. Auch auf dem Facebook-Account von Aktion Fair Play wird die Demo nicht erwähnt.

 

Allerdings gibt es inzwischen verschiedene Gruppen und Gruppierungen und Untergruppen, die alle unter der Bezeichnung Aktion Fair Play auftreten. Aber selbst eine Google-Suche mit den Stichworten „Aktion Fair Play Demo Berlin Zoophilie“ bleibt ohne Treffer.

Das lässt DN jetzt etwas ratlos zurück.

 

Berliner Polizei trifft geeignete Maßnahmen

Gefragt hatte diese Redaktion des Weiteren, ob der Berliner Polizei bekannt sei, dass NPD-Sympathisanten mit Ausschreitungen bei der ZETA-Veranstaltung drohen und welche Gegenmaßnahmen die Staatsmacht ergreifen werde.

Die Antwort ist beruhigend:

 

              

Es sind Äußerungen einer anonymen Person in einem sozialen Netzwerk bekannt, die sich gegen die genannte Kundgebung des Vereins „ZETA“ richten. Die Berliner Polizei trifft geeignete Maßnahmen zum Schutz aller Veranstaltungen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Details unserer Maßnahmen nicht bekanntgegeben werden können.

(ibid.)

  

              

Natürlich hat DN Verständnis dafür – und nicht im Ernst die Bekanntgabe von Einzelheiten erwartet. „Geeignete Maßnahmen zum Schutz ALLER Veranstaltungen“ hört sich sehr gut an!

Im günstigsten Fall ist damit die DN-Artikelserie zum ZRD 2014 in Berlin an dieser Stelle damit beendet.

Bitte, bitte, bitte!

 

Jau, mögen Rechtsstaat, Demokratie, Meinungs- und Demonstrationsfreiheit auch am kommenden Samstag in Berlin siegen!

© Ich-und-Du / pixelio.de